von links: Karl Hahn (zuständig für das Layout), Thomas Helfrich und Walter Kömpel bei der Durchsicht der ersten Exemplare.
Im Jahr 1938 mussten mehrere Dörfer, darunter Reußendorf, dem neu errichteten Truppenübungsplatz Wildflecken weichen. Damit verloren viele Menschen ihre Heimat. Die Chronik „Reußendorf – Verlorene Heimat am Fuße des Rückbergs“ beleuchtet ausführlich die Geschichte dieses höchstgelegenen Dorfes Unterfrankens.
Walter Kömpel aus Oberbach, Matthias Elm aus Speicherz und Thomas Helfrich aus Wildflecken haben jahrelang geforscht und dokumentiert, um die Geschichten des Ortes festzuhalten. Die Gestaltung der Chronik übernahm Karl Hahn aus Bad Brückenau.
Reußendorf, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1570 zurückverfolgt werden können, wurde 1691 als Straßendorf gegründet. Im Zuge der Errichtung des Truppenübungsplatzes mussten die Bewohner ihre Häuser verlassen. Einige von ihnen blieben zunächst, um am Bau des Platzes mitzuwirken, bevor sie 1952 endgültig abgesiedelt wurden. Die Chronik beschreibt nicht nur die Geschichte des Dorfes und seiner Familien, sondern enthält auch detaillierte Informationen über die Anwesen, Baupläne und Katasterdaten. Persönliche Erinnerungen und Tagebucheinträge bieten einen tiefen Einblick in das Leben der ehemaligen Bewohner und die schweren Nachkriegsjahre.
Das 380 Seiten starke Buch ist für 20 Euro über die Gemeinde Wildflecken erhältlich. Es bietet eine wertvolle Quelle für alle, die sich für die Geschichte der Region und das Schicksal der Menschen interessieren, die ihre Heimat verloren haben. Die Auflage ist auf 250 Exemplare limitiert, daher empfiehlt sich eine frühzeitige Bestellung – vielleicht sogar schon als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.
Während der Wandertage im Truppenübungsplatz am 27. und 28. Juli kann das Buch im Zelt im Startbereich erworben werden. Der Preis konnte nur dank großzügiger Sponsoren so günstig gehalten werden, danken die Autoren für die Unterstützung.