Annähernd 70 Bürgerinnen und Bürger haben im Dorfgemeinschaftshaus die Herz-Lungen-Wiederbelebung trainiert. Weitere Kurse sind in Planung.
„Sie können nichts falsch machen“, sagte Erste-Hilfe-Ausbilder Oskar Marx und sprach damit die wichtigsten Worte des Nachmittags. Warum? Pro Jahr sterben rund 65.000 Menschen am Plötzlichen Herztod. Banal ausgedrückt: Sie fallen um, atmen nicht mehr und haben keinen Puls, weil der Lebensmuskel nicht mehr das Blut durch den Kreislauf pumpt. Notfallsanitäter Marx hat sein Berufsleben im Rettungsdienst des Odenwälder Roten Kreuzes verbracht und diese Situationen häufig erleben müssen. „Aber die Betroffenen haben reelle Chancen, wenn man sofort mit den Maßnahmen der Wiederbelebung beginnt. Denn jede Sekunde zählt“, erläuterte der Retter aus Überzeugung, der sich im DRK-Ortsverein Würzberg unter anderem in der Weiterbildung der Bereitschaftsmitglieder engagiert.
Aus dem Dorf und den umliegenden Gemeinden waren zirka 70 Personen am vergangenen Samstag auf Einladung des DRK-Ortsvereins im Dorfgemeinschaftshaus zusammengekommen und haben die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) trainiert. Nach einer praktischen und sehr anschaulichen Darstellung durch die Nachwuchs-Retter des örtlichen Jugend-Rotkreuzes, hat Marx den Ablauf der Rettungskette und die Überprüfung des Patienten erläutert. Danach drückten die Teilnehmer, begleitet durch einen flotten Song als Taktgeber, hundert Mal pro Minute den Brustkorb auf Höhe des Brustbeins nieder. Hilfestellungen und Erläuterungen kamen von den Rotkreuzlern. Mit in die Riege der Retter hatte sich DRK-Vorstand Frank Sauer eingereiht, der ebenfalls Notfallsanitäter ist. „Wenn es mit der Beatmung aus irgendwelchen Gründen nicht klappt, dann auf jeden Fall regelmäßig drücken“, empfahl Marx, „da darf es keine Pause geben, weil der Helfer ja das Pumpen des Herzens imitiert. Ideal ist es, wenn man zu zweit ist. Denn die HLW ist anstrengend und muss durchgeführt werden bis der Rettungsdienst eintrifft und übernimmt. Das kann durchaus auch einmal zehn Minuten dauern.“
Durch diese Aktion des Roten Kreuzes können Laien in nur 120 Minuten zum Lebensretter werden, denn die Grundlagen sind einfach erlernbar. In Zukunft will der DRK-Kreisverband Odenwaldkreis, in Verbindung mit den DRK-Ortsvereinen, solche Veranstaltungen für die Bevölkerung öfter anbieten. Die Teilnahme an den Crash-Kursen ist kostenlos aber nicht umsonst: Sie können nämlich Leben retten.