Titel Logo
Fränkisch-Crumbacher Nachrichten
Ausgabe 31/2023
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Rodensteinmuseum

Brief von Prinz Eugen von Savoyen aus 1735, Archiv Dieter Aumann

Johann Rudolf von Pretlack (1668-1737), Gemälde auf Gut Häuserhof bei Echzell

Ein Brief von Prinz Eugen von Savoyen

an Johann Rudolf von Pretlack

Johann Rudolf Viktor von Pretlack (1668-1737) erbaute das Pretlacksche Schloss in der Ortsmitte von Fränkisch-Crumbach. In seinem Eigentum befand sich nicht nur ein Teil des Rodensteiner Besitzes in Fränkisch-Crumbach, sondern er besaß auch den Rodensteiner Hof in Bensheim, den Pretlackschen Garten mit Gartenhaus in Darmstadt, das Pretlacksche Herrenhaus in Rimhorn, die Burg und das spätere Schloss in Echzell und zahlreiche Grundstücke in und um Babenhausen.

Dass Johann Rudolf von Pretlack Verbindungen zu herausragenden Persönlichkeiten seiner Zeit hatte, wird u.a. in der beim Rodensteinmuseum erhältlichen Publikation „Die restaurierte`Türkentrommel` in Fränkisch-Crumbach“, einem Beutestück aus den Türkenkriegen, erwähnt. Johann Rudolf war mit dem hessen-darmstädtischen Landgrafen Ernst-Ludwig (1667-1739) befreundet, der ihn zum Generalleutnant beförderte. Unter dem Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden (1655-1707), dem „Türkenlouis“, und dem Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1731) wurde er in den Kriegszügen gegen die Türken eingesetzt und wegen seiner militärischen Qualitäten und Verdienste geschätzt.

Ein Brief von Eugen von Savoyen aus dem Jahre 1735, gerichtet an Johann Rudolf von Pretlack, den das Museumsmitglied Karl-Heinz Mittenhuber von Dieter Aumann (Babenhausen) in Kopie erhielt, legt davon Zeugnis ab. Mit diesem Brief bringt Prinz Eugen seinen Respekt gegenüber Johann Rudolf von Pretlack wegen seiner militärischen Fähigkeiten zum Ausdruck und versichert ihm, dass er ihm bei der Verleihung des kaiserlichen Feldmarschall-Leutnants-Patents behilflich sein werde.

Das Patent erhielt Johann Rudolf von Pretlack 1735. Im Jahre 1737 verstarb er in seinem Herrenhaus in Rimhorn.