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Fränkisch-Crumbacher Nachrichten
Ausgabe 43/2022
Vereine und Verbände
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Vereine allgemein

Ganterbrücke Simplonpass / Schweiz

Blick von der Insel Isola Madre auf das Bergmassiv Monte Rosa

Gartenanlage Isola Bella - Diese Gärten sind mit mythologischen und allegorischen Statuen, Brunnen, Obelisken, Exedren und Nymphäen verziert.

Denkmal des Grafen Borromeo in Arona

Großartiges Reiseprogramm mit Bravour gemeistert

Schön war sie wieder, inspirierend, gemütlich und genussvoll, die siebentägige Mehrtagesfahrt der Crumbacher Reisegruppe durch traumhafte und einzigartige Landschaften der Schweiz und Italien bei Kaiserwetter an allen Tagen. Kontrastreich mit vielen imposanten Sehenswürdigkeiten per Bahn, per Schiff und zu Fuß mit perfekten Zeitabläufen und kurzen Reisewegen sowie ausgezeichneten Location. Unter dem Motto: Kultur, Natur und Historie vereint, absolvierte die Reisegruppe unter ihrer langjährigen Leitung und Organisation von Werner und Renate Rauth wieder eindrucksvolle Tage rund um den Lago Maggiore und dem schweizerischen Tessin. Ein kostbares Gut dieser Region bildet die herrliche Berg- und Seenlandschaft, in der Dank seines sehr milden Klimas subtropische Pflanzen bis an den Alpenrand vorstoßen. So ging es in den frühen Morgenstunden in der ersten Oktoberhälfte Richtung Basel zur Schweizer Grenze. Jedoch gabs vorher ein zünftiges Frühstück in Neuenburg am Rhein, wo die Gruppe bereits erwartet wurde. Dieses alte Gasthaus präsentierte sich von seiner besten Seite, denn vor einem kalt/warmen Frühstücksbuffet gabs einen herzlichen Sektempfang. Ein Auftakt nach Maß, den man in dieser Form nur bei der Crumbacher Reisegruppe erleben kann, so der Tenor der Teilnehmer. Gut gestärkt führte die Fahrt über die Schweizer Grenze durch mehrere Schweizer Kantone mit einem Zwischenstopp am Genfersee. Der etwas verregnete Morgen war schnell vergessen, den ab hier zeigte sich das Wetter von seiner schönsten Seite. Der Genfersee mit den Savoyer Alpen bishin zum größten Bergmassiv Europas, dem Mont-Blanc-Massiv in Frankreich sowie auf die schweizerischen Städte am See, Lausanne und Montreux war schon genial. Weiter zum Rhoneknie bei Martigny, durch das herrliche Rhonetal im Kanton Wallis, eingerahmt von der höchsten Gebirgswelt der Schweiz mit seinen über 36 Viertausender. Aufwärts gings über die Simplon Passstraße -eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen der Alpen, erbaut von Napoleon– sowie über die gewaltige Ganterbrücke -700 Meter lang und bis zu 170 Meter hoch-, das Wahrzeichen der neuen Passstraße, zur Passhöhe auf 2005 Meter mit seinem Wahrzeichen, dem Steinadler. Von hier oben bot sich ein perfekter Blick auf die höchsten schneebedeckten Gipfel der Schweizer Alpen bis hin zur Dufourspitze im Monte-Rosa-Massiv 4.633 Meter, dem weltbekannten Matterhorn 4.478 Meter und vielen weiteren mehr. Über die italienische Grenze bei Gondo, vorbei an Domodossola erreichten wir bei sommerlichen Temperaturen die Borromäische Bucht mit unserem Domizil, das charmante Urlaubsparadies Baveno. Bereits der Anblick auf die Weite vom See und die Bergwelt, mit Blick auf die unmittelbar gelegenen drei Borromäischen Inseln sowie unser Hotel in exponierter Lage direkt an der Uferpromenade vom See mit Schwimmbad, eingerahmt von Palmen und subtropischen Pflanzen, war schon eine Augenweide. Bereits hier zeigte sich, dass die Reiseleitung wieder ganze Arbeit geleistet hat, denn alle waren begeistert von dieser Anreise mit einer besonderen Reiseroute und unserem Hotel, in dem wir bei ausgezeichneter Verköstigung unvergessene Tage verbrachten.

Die kommenden Tage waren geprägt von zahlreichen Klassikern wie aus dem Bilderbuch: die drei Borromäischen Inseln, Isola Bella, die Mutterinsel Isola Madre und die Fischerinsel Isola de Pescatori, der Ortasee, das Verzasca Tal sowie die Fahrt mit der Centovalli Bahn.

Auf den Spuren Borromeos. Nach einem freien Tag wurden die drei geschichtsträchtigen Borromäischen Inseln -von fünf- des Grafen Borromeo mit seinen zwei prunkvollen Palästen aus dem 17. Jahrhundert sowie die im englischen Stil gehaltenen subtropischen Pflanz- und Parkanlagen, die schönsten Italiens, per Boot und zu Fuß besichtigt sowie das weltbekannte Stresa mit seinen prächtigen Villen und Anlagen aus dem 18./19. Jahrhundert. Hier verbrachte auch unser ehemaliger Baron, Adolph Freiherr von Gemmingen-Hornberg mit seiner Frau Sarolta Gräfin von Batthyany von Nemet-Ujvar im späten 19. Jahrhundert ihren Urlaub. Am 4. August 1902 wurde er auch in Stresa beerdigt.

Verzasca Tal Schweiz. Ein weiterer Klassiker war die Fahrt ins wildromantische Verzasca Tal, der „Star der Tessiner Täler“. Die Anreise führte am Lago Maggiore entlang, vorbei an der Filmstadt Locarno und Ascona, den schön gelegenen Fischerdörfern am See ins schweizerische Verzasca Tal.

Dieses 25 km lange Tal mit seinem gewaltigen Staudamm –einer der größten Europas mit seiner 220 Meter hohen Staumauer - am Anfang vom Tal, vorbei an uralten Bergdörfern mit ihren markanten Steinhäusern, teils noch aus dem Mittelalter.

Ein Stopp war Pflicht an der noch gut erhaltenen zweibogigen Steinbrücke - Badeplatz und Wahrzeichen von diesem Tal - aus dem 14. Jahrhundert über den Verzasca. Ein wilder Bergfluss mit seinen einmaligen vom Wasser geschliffen großen Felsen und seinem smaragdgrünen Wasser. Pünktlich zur Mittagzeit erreichten wir den letzten Ort Sonogno auf 992 Meter. Ein einmaliges Tessiner Bergdorf mit seinen uralten Steinhäusern aus dem 14./15. Jahrhundert, die heute noch bewohnt sind. In der Grotto Redorta, einem typischen Tessiner Gasthaus wurde die Gruppe bereits erwartet und mit Tessiner Kost und dem süffigen roten Merlot verwöhnt. In der Mittagszeit besuchte uns ein ehemaliger alter Crumbacher, Clemens Dörr mit seiner Frau, die in der Schweiz im Heidiland wohnen. Er ist der Sohn vom „Bauersch Ädem“ und seiner Frau Elli, sie wohnten in der Lichtenberger Straße (so ortsüblich bekannt), der sich sichtlich wohlfühlte wieder unter alten Crumbachern zu sein. Bei einem Umdruck am Bus wurde er mit Crumbacher Wurst und Ebbelwoi verabschiedet. Nach einem Rundgang und verschieden kleinen Wanderungen ließ man sich nochmal bei der Rückfahrt von dieser prächtigen Landschaft inspirieren. Rundreise Arona-Ortasee. Mit der Besichtigung vom Denkmal des Grafen Borromeo, eine 30 Meter hohe Statue in Arona, die hoch über dem Lago Maggiore thront und an alte vergangene Zeiten erinnert. Der Ortasee, „Perle der oberitalienischen Seen“ war die nächste Station mit seiner Insel Isola San Giulio und der höchsten Erhebung, dem Monte Mottarone 1491 Meter in der Region Piemont. Mit einer Kleinbahn gings hinein nach Orta mit seinen alten charaktervollen Bauwerken aus dem Renaissance - und Barockzeitalter und seinen verwinkelten schmalen Gassen. Mit einer Führung genossen wir den Charm von diesem traumhaft gelegen Ort direkt am See. Natürlich durften die typischen italienischen Speisen und das gute Eis an diesem Tag nicht fehlen. Bei der Rückreise am 18 km langen See entlang erlebten wir noch einen typischen Straßenmarkt in Omegna am Ende vom See. Centovalli Bahn, Romantik pur - ein weiteres Highlight. Eine phantastische zweistündige Fahrt am vorletzten Tag mit einer Schmalspurbahn im Panoramawagen von Domodossola durch das italienische „Valle Vigezzo“ ins schweizerische „Centovalli/Tessin“ nach Locarno. Eine Erlebnisreise vorbei an schönen Landschaften mit ihrer Gebirgswelt, über 83 Brücken, durch 31 Tunnel, enge Schluchten mit riesigen Wasserfällen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung mit einem Bummel durch Locarno mit seiner prächtigen Uferpromenade am Lago, seinen vielen Cafés und Lokalitäten. Mit vielen positiven Eindrücken von einem schönen Stückchen Land, erfolgte nach einem guten Frühstück die Rückreise. Auch hier wurde von der Reiseleitung wieder eine ganz spezielle Reiseroute ausgewählt, die komplett durch die Schweiz führte. Am Lago Maggiore entlang, vorbei an Verbania, Cannobio, über die Schweizer Grenze nach Bellinzona (Autobahn) nach San Bernardino. Bereits die Auffahrt über eine serpentinenreiche Strecke und durch den 6,6 km langen San Bernardino Tunnel auf 1613 Meter, der am 1. Dezember 1967 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet wurde, war nochmal ein besonderer landschaftlicher Höhepunkt. Durch die Region Viamala/Rheinwald erreichten wir pünktlich zur Mittagszeit das kleine im Naturpark verträumte Bergdorf Sufers 1430 Meter am Sufersee im größten Schweizer Kanton Graubünden, wo die Gruppe bereits zum Mittagessen in einem alten Bündner Gasthaus direkt am See erwartet wurde. Gut gestärkt von einer deftigen Bündner Mahlzeit führte die Fahrt weiter am Hinterrhein entlang, vorbei an der Bergfestung - Artilleriewerk – Crestawald, der gewaltigen Viamala-Schlucht, Thusis, Reichenau -wo der Zusammenfluss vom Hinterrhein und Vorderrhein erfolgt und den Alpenrhein bildet-, Chur, hinein ins Heidiland, am Walensee vorbei mit den Churfirsten nach Zürich/Zürichsee zur Schweizer Grenze nach Basel. Über Karlsruhe, Weinheim erreichte eine sehr zufriedene Reisegruppe, fasziniert von einer perfekten Reise in den späten Abendstunden die heimatlichen Gefilde.

Es war wieder einmal eine Mehrtagesfahrt unter vielen auf hohem Niveau, unvergesslich, attraktiv und abwechslungsreich, die sich nahtlos in eine nunmehr über 40-jährige Reisegeschichte einreiht und bei allen Teilnehmern wieder einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Blicken wir nochmal zurück, so fand bereits im Jahr 2003 die erste Mehrtagesfahrt an den Lago Maggiore statt, mit über 85 Teilnehmern in zwei Bussen, was in unserer heutigen Zeit in diesem Umfang nicht mehr durchführbar ist. Richten wir den Blick nach vorn, so sollen diese besonderen Reisen der Crumbacher Reisegruppe auf Wunsch der Teilnehmer auch weiter durchgeführt werden, sofern es die Gesundheit und die äußeren Bedingungen in einer sehr schwierigen Zeit ermöglichen. Das geplante Reiseziel 2023 wird der „Hohe Norden“ sein mit einem ganz spezifischen Programm, den Nordfriesischen Inseln und seinen Halligen im nordfriesischen Wattenmeer sowie der Insel Sylt und einiges mehr.