berichtet über Crumbacher Zeitgeschichte
Fortsetzung: Schwimmbadbau v. 31.05.1954 im Darmstädter Echo
Schwimmbad in Fr.-Crumbach geplant
Fr.-Crumbach. (tt) – Zwei Punkte der in der Kochschule stattgefundenen öffentlichen Gemeinderatssitzung lockten zahlreiche Zuhörer an. Neben dem Punkt „Bau der Wasserversorgungsanlage“ stand als weiterer interessanter Punkt „Schwimmbadbau“ auf der Tagesordnung
Dicht besetzt war der Saal der Kochschule, als Bürgermeister Jost die Zuhörer und Gemeinderäte begrüßte. Bürgermeister Jost gab einen umfassenden Bericht über die bis jetzt getroffenen Vorbereitungen für den zusätzlichen Ausbau der Wasserversorgungsanlage. Der in dem Gemarkungsteil „Heubrück“ gebohrte Brunnen, der pro Stunde zirka 15 cbm Wasser liefert, soll an das Ortswasserleitungsnetz angeschlossen werden. Durch eine Rohrleitung von zirka 1000 Mter wird das Wasser mittels einer Pumpstation in die Ortsleitung gepumpt. Auf Vorschlag des Wasserwirtschaftsamtes wird Dipl.- Ing. Golike, Darmstadt mit der Planung und Überwachung der Bauarbeiten beauftragt. Die Arbeiten sollen auf Vorschlag von Bürgermeister Jost öffentlich ausgeschrieben werden und gleich nach Beendigung der Heuernte begonnen werden. Die hierzu benötigten Gelder werden von der Kreissparkasse Dieburg zur Verfügung gestellt.
Als 2, Punkt lag dem Gemeinderat ein Antrag der Nassauischen Siedlungsgenossenschaft vor, nach dem die Erschließungskosten für die „Auf dem Zieglers“ geplanten sechs Nebenerwerbsstellen von der Gemeinde übernommen werden sollen. Nach ausführlichem Bericht des Bürgermeisters stimmte der Gemeinderat dem Antrag zu und beschloss weiterhin, dass der der Gemeinde genehmigte Sonderhieb von 700 fm. Nutzholz, dessen Erlös dem Schulhausneubau dient, durchgeführt wird. Für den Bau eines Brandweihers in Michelbach wurde der Gemeinde ein Zuschuss von 2800 Mark bewilligt. Mit den Arbeiten soll raschestens begonnen werden. Ein Antrag eines Mieters des Gemeindehauses auf Ausbau desselben wurde an den zuständigen Bauausschuss verwiesen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurden noch zwei Wohnungsangelegenheiten, die Eintreibung der Gemeindesteuern und verschiedene Stundungsgesuche, die an den zuständigen Finanzausschuss verwiesen wurden, behandelt.
Eine längere Debatte gab es bei dem Punkt „Schwimmbadbau“. Nachdem mit den Grundstückseigentümern bereits Verhandlungen geführt wurden, wurde der Bürgermeister beauftragt, die Vorbereitung für den beabsichtigten Grundstückstausch so weit voranzutreiben, dass der Tausch raschestens vorgenommen werden kann. Die weiter auftauchenden Fragen sollen dann von Fall zu Fall behandelt werden.
Werner König berichtet dazu im Darmstädter Echo ein paar Tage später.
Schwimmbadbau kann bald beginnen
Gemeindevertretersitzung in Fränkisch - Crumbach
Im Saale der Mädchenberufsschule von Fränkisch- Crumbach war eine öffentliche Gemeinderatssitzung unter Vorsitz von Bürgermeister Jost. Außer der Verabschiedung des Haushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954/1955 stand ein weiterer Geländetausch zum Bau eines Schwimmbades auf der Tagesordnung.
Der vorgesehene Tausch, durch den die Gemeinde ein weiteres Gelände erwirbt, auf dem das neue Schwimmbad entstehen soll, wurde von den Gemeindevertretern genehmigt. Der Bürgermeister verlas in diesem Zusammenhang ein Schreiben, das in den nächsten Tagen von der Gemeindeverwaltung an alle Haushaltungen geschickt werden soll. In diesem Schreiben werden die Einwohner um eine Spende für den geplanten Schwimmbadbau gebeten, da die Gemeinde zur Zeit anderweitig finanziell stark belastet ist. Wer nicht in der Lage ist, eine Geldspende zu geben, kann sich auch für Arbeitsleistungen zur Verfügung stellen. Zu diesem Zweck soll eine Liste auf der Bürgermeisterei aufgelegt werden, bei der sich jeder einzeichnen kann.
Für das Schwimmbad sind die ersten Grundwiesen hinter den Gärten vorgesehen. Die Verhandlungen mit den Besitzern der Wiesen sind im Gange, zum Teil sogar schon abgeschlossen, so dass mit dem Auffüllen und Ausgrabungen des Platzes schon bald begonnen werden kann. Die Finanzierung des Kaufes der Wiesen übernimmt die Gemeinde zum größten Teil durch Geländetausch. Es ist geplant, bis zum nächsten Jahre die untere große Staumauer zu errichten und die anderen Seiten mit Grasnarben bzw. Steinen – ähnlich wie im Beerfeldener Schwimmbad – aufzufüllen, so dass der Badebetrieb bis 1955 aufgenommen werden kann.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde auch der neue Haushaltsplan beraten und in der vorgelegten Form einstimmig genehmigt. Er schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 188 000 DM ab. Die Hebesätze für Grundsteuet A 224 v.H. Grundsteuer B 84 v. H. und die Gewerbesteuer 300 v.H. Die Hundesteuer beträgt pro Jahr 16 DM. — w k