Unter dem Motto „Aufstehen für Demokratie und Ja zur Vielfalt“ fand am Dienstag, 6.2.2024 um 18:00 Uhr im Rathaushof in Fränkisch-Crumbach eine Kundgebung statt.
Aufgerufen hatte Bündnis90/Die Grünen in Fränkisch-Crumbach und sie wurden von vielen unterstützt, wie die Redebeiträge zeigten.
Mehr als 300 Menschen aller Generationen versammelten sich im Rathaushof, viele mit Plakaten und einer klaren Botschaft.
Bewegend begann um 18:00 Uhr die Kundgebung mit einem Lied von Konstantin Wecker „Sage nein!: Hierzu hatte der Veranstalter eine besondere Erlaubnis des Musikverlags des Künstlers eingeholt.
Nach der Begrüßung durch die Sprecher Volkmar Hofferberth und der Sprecherin Cornelia Kirchhoff-Lange der Grünen startete die breite Rednerliste mit Volkmar Hofferberth unter dem Motto: Fränkisch-Crumbach Aufstehen für die Demokratie und JA zur Vielfalt. Er betonte, dass die „Albtraumpartei“ für Deutschland und unsere Demokratie aktuell eine reale Gefahr darstelle. Die Stolpersteine und die alte Synagoge seien Zeugen einer dunklen Zeit und erinnerten uns an das, was war. Wehret den Anfängen! Jetzt sei die Möglichkeit, aufzustehen und Fehler in der Geschichte nicht zu wiederholen. Einzustehen für die Demokratie lohne sich und es gäbet kein besseres System. Aber Demokratie seit auch nicht einfach, so die Kernaussagen seiner Rede.
Ja zur Vielfalt – Die Welt im Dorf. Dazu wurde eine Analogie hergestellt, die naheliegt. Viele Branchen, viele Unternehmen könnten ohne Zuwanderung nicht mehr überleben.
Mit der Aufforderung „dran zu bleiben“ endete sein Vortrag.
Gunther Fuchs von „Odenwald gegen Rechts“, war begeistert, dass nach Michelstadt nun auch in kleineren Dörfern „aufgestanden“ wird und verkündete weitere Aktionen im Odenwald.
Im Odenwälder Echo vom 08.02.2024 war Folgendes zu lesen:
Auch Gemeindevertretervorsitzender Patrick Eckert appellierte in seinem Beitrag, sich für die Demokratie einzusetzen. Er sagte: „Für Demokratie kämpfen kann man eigentlich nur, solange es sie gibt. Also jetzt!“
Bürgermeister Matthias Horlacher stimmte dem zu, auch in Vertretung seiner Amtskollegen aus Brensbach und Reichelsheim, die aus Termingründen nicht zu der der Versammlung hätten kommen können. „Wir wollen Flagge zeigen, denn der Odenwald ist keine Heimat für menschenfeindliche Gesinnung und Bestrebungen, unseren Staat zu unterwandern!“
Benjamin Klinger (SPD) erklärte, dass er gekommen sei, um zu zeigen, dass diejenigen, die den Wahlspruch der friedlichen Revolution in der DDR heute dazu missbrauchen, Unfrieden zu säen, eben nicht das Volk seien. Dass Diskussionen und unterschiedliche Meinungen in einer demokratischen Gesellschaft hingegen notwendig und normal seien. Auch Achim Weidmann (CDU) hofft, die AfD „argumentativ aus dem Raum jagen zu können“. Und wies auf die besondere Bedeutung der anstehenden Europawahlen im Juni hin: „Wenigstens dort müssen wir denen Einhalt gebieten!“ Sehr eindrucksvoll zudem die Rede von Pfarrer Dieter Keim aus Wersau, der darauf hinwies, dass die führenden Leute der Partei nicht argumentierten, sondern mit Kampfansagen und Kriegserklärungen hetzten. So würde Alexander Gauland die Hitlerzeit einen „Vogelschiss“ nennen, und Björn Höcke sehe das deutsche Volk bedroht von einem „Völkermord durch Einwanderung“. „Wir müssen das ernst nehmen“, mahnte er, „denn die meinen das ernst!“ So würden sie auch offen von der „Machtübernahme“ träumen – und das sei „alles andere als harmlos“. All das habe es schon einmal gegeben in Deutschland, und jeder dürfte wissen, wie das ausgegangen sei. Gemeindepfarrer Thomas Worch will sich gar nicht erst auf Hass und Bösartigkeit der Rechten einlassen – und vor allem nicht über jedes Stöckchen springen, das die AfD der Gesellschaft hinhält.
Nach einer Stunde konnten die Veranstalter eine eindrucksvolle Kundgebung beenden, die hoffentlich noch nachwirkt.