Nacht der offenen Museen im Regionalmuseum Reichelsheim Odenwald
Schulunterrichte wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts bot das Reichelsheimer Museum zur "Nacht der offenen Museen" für seine Gäste im historischen Schulsaal des ehemaligen Zent- und Rathauses an.
Am vergangenen Wochenende beteiligte sich das Regionalmuseum Reichelsheim Odenwald erneut an der „Nacht der offenen Museen“. Die Veranstaltung wurde in diesem Jahr von der Museumsstraße Odenwald Bergstraße zu ihrem 30-jährigen Jubiläum initiiert. Von 19 bis 24 Uhr war das Museum am Rathausplatz für große und kleine Besucher geöffnet. Als besondere Höhepunkte boten die Mitglieder des Museumsarbeitskreises einen „Schulunterricht anno dazumal“ und ein Schauschnitzen von Schindeln an. Während des Schulunterrichts konnten sich alle Gäste unter Anleitung von Lehrer Wolfgang Schwinn in der alten Sütterlinschrift üben. So wie es zu Beginn des 20. Jahrhunderts der Fall war, wurde in den engen Holzbänken auf Schiefertafeln mit einem Griffel geschrieben und Fehler mit Schwamm und Lappen beseitigt. Später gestalteten Kinder selbst einen Unterricht im Fach Mathematik und waren begeistert dabei.
Die Schindelherstellung hatte Mitglied Andreas Uhrig übernommen, der aus einer Baumscheibe die entsprecheden Bretter herausschlug, um sie dann auf der Schnitzbank fachgerecht zu Schindeln zu verarbeiten. Immer wieder konnte er dabei die Fragen der interessierten Besucher beantworten und Tipps zur Pflege dieses hölzernen Hausschutzes geben.
Parallel zu den Sonderveranstaltungen wurden Führungen durch die Abteilungen des Hauses angeboten und wer wollte, konnte die Filmaufzeichnung des Mühlgassenfestes aus dem Jahr 1983 verfolgen, um sich an ein fast 40 Jahre zurückliegendes Fest zu erinnern, das auch das hessische Fernsehen zu einer Sendung veranlasst hatte. Zum Abschluss erhielten alle Gäste unter anderem einen Beerfurther Lebkuchen zur Erinnerung an den langen Samstagabend im Museum.