Liebe Reichelsheimerinnen und Reichelsheimer,
wie heißt es so schön: „Nach dem Fest, ist vor dem Fest.“
Deshalb ist es an der Zeit, ein Resümee über unseren Michelsmarkt zu ziehen und zu einigen kritischen
Bemerkungen Stellung zu nehmen.
Vor 4-5 Monaten kam das Gerücht auf, der Bürgermeister würde das Schwimmbad runterfahren, um seinem Reitverein eine zusätzliche Erweiterungsmöglichkeit zu bieten. Nun hieß es zum Michelsmarkt, die Gemeinde wäre mit dem Reitverein im Streit und hätte deshalb den Michelsmarkt von der Reithalle in das Festzelt verlegt.
Beides haltlose Behauptungen, da weder der Reitverein in Richtung Schwimmbad expandieren will, noch der Bürgermeister Mitglied im Reitverein ist - und im zweiten Falle - es eine klare vertragliche Vereinbarung zwischen Gemeinde und Reitverein im Rahmen der Unterhaltungsaufwendungen für die Reithalle gibt. Als ein Zeichen der guten Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Reitverein kann der vor Kurzem gestellte gemeinsame Förderantrag für eine Erweiterung der Reithalle gewertet werden, in dem das alte Sanitärgebäude abgerissen und damit eine zusätzliche Anbaumöglichkeit an die Reithalle geschaffen werden soll. Eine enge freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Reitverein und Gemeinde kennzeichnet unser Verhältnis.
Trotzdem muss festgehalten werden, vom gemeindlichen Bauhof, wie auch von den Handballern des KSV Reichelsheim, dass das Festzelt eine gelungene Alternative ist. Eine helle, freundliche Atmosphäre, den Besucherzahlen angepasst und mit wesentlich weniger Aufwand im Aufbau und der Unterhaltung. Auch die Akustik ist wesentlich besser, was zum Großteil an Jacob Hartmann liegt, der uns wunderbar betreut.
Natürlich ist es nach Corona unheimlich schwer, überall genügend Helfer zu finden. Angestellte haben sich in den letzten zwei Jahren alternative Verdienstmöglichkeiten geschaffen und ehrenamtliche Helfer haben sich daran gewöhnt, ihre Abende zu Hause zu verbringen. Trotzdem ein großes Lob an die Vereine, wie die Handballer und Fußballer des KSV Reichelsheim, dem Feuerwehrverein, den Verschwisterungsvereinen mit dem europäischen Dorf, dem Gewerbeverein mit seinen Ausstellern, der Trachtengruppe, der Abteilung Bilderausstellung im Regionalmuseum, der Krabbelstubb und allen weiteren Ausstellern.
Auch hier war die Suche nach ehrenamtlichen Helfern sehr schwer und kostete zusätzlich Zeit. Ich möchte hier sogar um Verständnis bitten, dass es in diesem Jahr einmal keine Pommes gab und auch eine Schicht leider wegen Personalmangel ausfallen musste.
Ich denke, hier ist jeder der betroffenen Vereine daran interessiert, das Angebot im nächsten Jahr zu optimieren.
Das nächste Problem, welches uns in den nächsten Jahren beschäftigen wird, ist die notwendige Energieeinsparung. Ich hatte schon berichtet, dass wir bei gleichbleibendem Verbrauch bei den Energiekosten in diesem Jahr von 220.000 € auf 650.000-700.000 € im nächsten Jahr steigen werden. Deshalb wurde bereits ein Krisenstab gegründet, der die einzelnen Liegenschaften der Gemeinde Reichelsheim in Verbindung mit der Energieeinsparverordnung genau untersuchen wird. Ein Beispiel für hohen Stromverbrauch sind etwa die Pumpen im Schwimmbad, diese benötigen pro Woche Strom für circa 2.000 €. Hier muss zeitnah ein Austausch geplant oder eine Optimierung der Pumpensteuerung vorgenommen werden, um beim Verbrauch akzeptable Werte zu erreichen. Auch müssen alle Dorfgemeinschaftshäuser, die Reichenberghalle, die Verwaltung und die Feuerwehrgerätehäuser sowie sämtliche Pumpen in der Wasserversorgung genau überprüft werden.
Voraussichtlich werden wir bei der Prüfung der angesetzten Maßnahmen sowie der Belegung und den möglichen Einsparungsmöglichkeiten die Ortsvorsteher mit ihren Beiräten um Unterstützung bitten.
Erschwerend für den gemeindlichen Haushalt wird im nächsten Jahr hinzukommen, dass neben den Energiekosten auch der Kreis eine um 4,1 % höhere Kreis- und Schulumlage benötigt, um das Gesundheitszentrum in Erbach zu unterstützen. Das sind umgerechnet noch einmal rund 300.000 €, die wir zusätzlich aufbringen müssen.
Im Hintergrund immer noch Corona mit nicht kalkulierbaren Ausfällen an Personal. Keine angenehme, aber dafür umso mehr anspruchsvolle Zeit.
Ich bitte Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, deshalb auch manchmal um Geduld, wenn der ein oder andere Wunsch nicht sofort erledigt werden kann. Nur gemeinsam können wir diese, oben angesprochenen anspruchsvollen Zeiten, meistern. Dafür meinen herzlichen Dank.