Arbeitsgruppen helfen bei der passgenauen Ausgestaltung des handwerklichen Dienstleistungszentrums im Odenwald
Im Projekt „Handwerkliche Dienstleistungen im ländlichen Raum“ (HaDiL) ist es das Ziel, mit Odenwälder Handwerksbetrieben neuartige, bedarfsorientierte und intelligente Dienstleistungen zu entwickeln und zielgruppenspezifische Dienstleistungspakete zu schnüren.
Nach dem Innovationsworkshop im Haus des Handwerks in Erbach haben zwei Arbeitsgruppen unter der Leitung der Kreishandwerkerschaft Odenwald nun erste Vorschläge für innovative Dienstleistungen.
Die erste Arbeitsgruppe befasst sich mit dem Thema „Ausbildung stärken in der Odenwald-Region“. Aufgrund der demografischen Entwicklung hören in den nächsten Jahren immer mehr altgediente und erfahrene Handwerkskräfte auf. Insbesondere für junge Menschen bieten sich hier viele Möglichkeiten, sich einzubringen, die eigenen Ideen umzusetzen und perspektivisch sogar bestehende Betriebe zu übernehmen. Dabei sind engagierte und kreative Kräfte gefragt, die vom Handwerk begeistert sind und deren Eltern und Lehrer sie auf ihrem Weg ins Handwerk unterstützen. Um diesen Prozess voranzutreiben, sind vielfältige Angebote von Seiten der Kreishandwerkerschaft denkbar: z.B. Schnupper- und Informationstage, Speed-Dating oder eine Praktikumsplattform. Diese Angebote könnten zukünftig im Dienstleistungszentrum (DLZ) angesiedelt werden.
Die zweite Arbeitsgruppe hat „das handwerkliche DLZ als erste Anlaufstelle für die Kundschaft in der Odenwald-Region“ zum Thema. Über eine Plattform könnten vielfältige kundenfreundliche Dienstleistungen angeboten werden. Als ein erster Ansatzpunkt wurde eine Wissensdatenbank benannt. Darin sollen Kontaktdaten von persönlichen Ansprechpersonen in den Handwerksbetrieben zusammengestellt werden. Darüber hinaus könnten darin Kontakte von Betrieben hinterlegt werden für ein regionales Anfrageportal, in dem zwischen normalen Anfragen (z.B. geplante Badsanierung) und Not-Anfragen (z.B. durch Rohrbruch entstandener Wasserschaden) unterschieden wird.
| In den beiden Arbeitsgruppen sowie in den ergänzenden Auswertungen der Unternehmens- und Kundenbefragungen bzw. der Experteninterviews konnten vier Handlungsfelder für das „Handwerkliche Dienstleistungszentrum Odenwald“ ermittelt werden, die in nächster Zeit weiterbearbeitet werden: | |
| • | Personalgewinnung (Fachkräfte und Auszubildende finden) |
| • | Bürokratieabbau (Zeit sparen durch Digitalisierung) |
| • | Kundenfreundlichkeit (Servicequalität verbessern) |
| • | Imagepflege (Handwerk als Zukunftsbranche präsentieren) |
Damit soll auch zukünftig gelten, was Kreishandwerksmeister Martin Schlingmann betont: „Der Odenwald ist ein sehr handwerksstarker Landkreis und dies soll auch so bleiben.“ Und der Geschäftsstellenleiter Harald Buschmann ergänzt: „Es gilt wieder mehr ins Bewusstsein zu holen, dass die Verdienstmöglichkeiten in Handwerksberufen sehr gut sind und auch gegenüber einem akademischen Beruf standhalten können“.