Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
vor zwei Wochen waren wir von einem Hochwasser betroffen, das es so in unserer Marktgemeinde noch nicht gegeben hat.
Die Niederschläge haben Wassermassen ins Rollen gebracht, die unseren Markt aber auch die ganze Region, ja weite Teile Bayerns schwer getroffen haben.
Glücklicherweise hat der Hochwasserschutz in Neuburg Stand gehalten, so dass keine flächendeckende Überschwemmung eingetreten ist und wir hier einer großen Katastrophe entgangen sind. Aufgrund hoher Grundwasserstände, aufgrund voller Kanäle sowie wegen der teils übergelaufenen Kammel sind aber doch in einigen Fällen beträchtliche Schäden durch vollgelaufene Keller oder auch überschwemmte Wohnbereiche entstanden.
In Edelstetten und Langenhaslach wurden ebenfalls Keller wegen des nicht mehr abfließenden Wassers sowie aufgrund der Kanalsituation in Mitleidenschaft gezogen. Andere Bereiche konnten hier glücklicherweise durch die Feuerwehr und freiwillige Helfer geschützt werden.
Dramatisch zugespitzt hat sich die Situation von Samstag auf Sonntagnacht in Höselhurst und Wattenweiler als das Wasser mit einer Flutwelle seinen Höchststand erreicht hat. Das extreme Hochwasser hat in einem Bereich sogar die B16 in Wattenweiler überflutet und in Häusern in Höselhurst und Wattenweiler große Schäden angerichtet. In den Strömungsbereichen bestand absolute Lebensgefahr.
Sowohl in Neuburg als auch in Wattenweiler wurden insgesamt rund 50 Personen evakuiert, die teils bei Verwandten und Bekannten, teils in der eingerichteten Notunterkunft in der Grundschule und später im Legoland in Günzburg untergekommen sind.
Anwohner der Hasel, der Kammel und der Günz wurden bereits am späten Freitagabend vor einer möglichen Flut durch die Feuerwehr gewarnt. Damit ist ein Feuerwehreinsatz angelaufen, der über mehrere Tage viele Feuerwehrfrauen- und männer aber auch sehr viele freiwillige Helfer in Atem gehalten hat.
Unsere vier Feuerwehren haben zusammen mit den Kollegen unseres gemeindlichen Bauhofes in einem überwältigen und langen Einsatz mit wenig Pausen aber immer mit der notwendigen Ruhe und Besonnenheit die anfallenden Einsätze abgearbeitet und überall Hilfe geleistet wo es möglich war. So konnten unter anderem beispielsweise auch der Neuburger Kindergarten, das Pfarrheim als auch das Feuerwehrgerätehaus in Wattenweiler so geschützt werden, dass keine nennenswerten bzw. gar keine Schäden entstanden sind. Für diesen Einsatz danke ich allen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden ganz herzlich. Mein großer Respekt gilt unseren Feuerwehrkommandanten mit Ihren Stellvertretern, welche die in einer Vielzahl anfallenden Aufgaben mit großem Sachverstand koordiniert und organisiert haben.
Ich schließe in meinen Dank aber auch die unzähligen freiwilligen Helfer ein, die unsere Feuerwehrleute versorgt haben und die in einem unermüdlichen Einsatz über Tage den Betroffenen beim Ausräumen von Kellern und Häusern geholfen haben.
Ein großes Vergelt´s Gott geht an unsere Firmen und an alle Bürgerinnen und Bürger, die private Geräte und Maschinen wie LKW´s, Traktoren, Bagger usw. zum Einsatz gebracht oder zur Verfügung gestellt haben.
Ich danke an dieser Stelle aber auch den Kräften der Bundeswehr, des THW und den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehrhilfskontingente aus dem Regierungsbezirk Unterfranken, die in den Tagen nach dem Hochwasser die Aufräumarbeiten unterstützt haben.
Die durchwegs sehr gute Zusammenarbeit mit den Vertretern der Lechelektrizitätswerke (LEW), welche bereits am Freitag die Öffnung des Günzdammes südlich von Höselhurst in die Wege geleitet haben hat die Bewältigung dieses großen Schadensereignisses deutlich erleichtert. Insbesondere Josef Wagner aus Wattenweiler und Ralf Klocke standen den Einsatzkräften und mir rund um die Uhr zur Verfügung. Die von den LEW beauftragten Firmen haben ebenso eine hervorragende Arbeit geleistet.
Nicht versäumen möchte ich es unserem Landrat Herrn Dr. Hans Reichhart ein ganz herzliches „Vergelt´s Gott“ auszusprechen, der trotz der vielen betroffenen Orte im Landkreis auch an unsere Marktgemeinde immer wieder gedacht hat und die Hilfe überörtlicher Stellen angeboten und organisiert hat. In diesen Dank schließe ich auch die Unterstützung unseres Kreisbrandrates Stefan Müller sowie die Kräfte der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt Günzburg ein.
Unsere gemeinsamen Aufgaben liegen nun zunächst in der Behebung der entstandenen Schäden und in der Prüfung und Instandsetzung der Brücken und Dämme. Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt bzgl. der Analyse dieses bisher nicht dagewesenen Hochwassers laufen bereits.
Auch wenn wir davon ausgehen müssen, dass derartige Unwetterlagen sich künftig in kürzeren Abständen wiederholen werden, wünsche ich uns allen dass wir zumindest in nächster Zeit davon verschont bleiben uns genügend Zeit gegeben ist, mögliche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu erörtern und wo möglich umzusetzen.
Ich wünsche uns allen einen weiterhin so guten Zusammenhalt, wie wir ihn während dieser teils dramatischen Stunden und Tage erlebt haben.
Ihr