Bei angenehmer Temperatur machte der Heimatverein Alten- und Neuenmuhr seinen traditionellen Herbstausflug. Ziel war das Limeseum bei Ruffenhofen. Forstamtsrat und ehemaliger Kreisheimatpfleger Walter Vitzthum führte die Gruppe durch das Museum. Zuerst gab es anhand von Modellen und Ausgrabungsfunden eine allgemeine Einführung über die Zeit der Römer in Franken und den römischen Grenzwall, bekannt als der „Limes“. Den zweiten Schwerpunkt bildete das Kastell Ruffenhofen, das sich neben dem Museumsgebäude befindet und das Leben der Soldaten. Ein kleiner Film veranschaulichte sie das Lagerleben. Zu jedem Kastell gehörte auch ein Lagerdorf, in dem die Angehörigen der Soldaten und Handwerker lebten. Diese Situation bildete den dritten Schwerpunkt, bevor es vor dem großen Panoramafenster, von dem man die ganze Fläche des Kastells, des bisher erforschten Teil des Lagerdorfes, der Therme und des Friedhofs überschauen konnte. In einem Raum des Museums befindet sich die Wanderausstellung mit dem etwas anrüchigen Titel „Drauf geschissen!“ Hier wird die Geschichte der Entsorgung menschlicher Ausscheidungen dargestellt, angefangen von einfachen Gruben über die öffentlichen Toiletten in Rom hin zu den prunkvoll verzierten Nachtgeschirren aus viktorianischer Zeit und den einfachen „Häuschen mit Herz“ hinter dem Haus aus unsrer jüngsten Vergangenheit und den modernen WC in den heutigen Wohnungen. Ein Gang zum großen Modell des Kastells im Freien und über die gesamte Kastellfläche schloß sich an. Hier sind die vier Gräben, die die Anlage einst umgaben, die Mauern und Türme und die Gebäude im Inneren durch verschiedenartigen und verschieden farbigen Bewuchs kenntlich gemacht.
Die zweite Station des Ausflugs die über 700 Jahre als Wehrkirche in Ruffenhofen. Dieses kleine Gotteshaus, in dem mancher Stein aus dem Kastell vermauert ist, liefert nicht nur ein nahezu unverfälschtes Bild eines mittelalterlichen Dorfkirchenraumes, sondern hat auch einen ganz einmaligen Fußboden. Die gesamte Fläche ist nachweisliche mit Ziegelplatten der Fußbodenheizung der römischen Therme belegt und bildet somit den größten zusammenhängenden römischen Fußbodenbelag in Deutschland.
Letztes Ziel war der Brauereigasthof „Zur Forstquelle“ in Fürnheim, wo sich die Gruppe in den mit vielen Erinnerungen aus vergangenen Tagen eingerichteten Gasträumen sich stärkte.