Titel Logo
Muhrer Heimatbrief Amts- u Mitteilungsblatt der Gemeinde Muhr a See
Ausgabe 11/2023
Aus unserem Gemeindeleben
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Stellungnahme KV Alten- und Neuenmuhr

Die aktuelle Situation zwischen Herrn Pfarrer Brendel und dem amtierenden gemeinsamen Kirchenvorstand der Kirchengemeinden Alten- und Neuenmuhr ist nicht aufgrund von rechtlichen Verfehlungen eines der Beteiligten entstanden.

Auch ist sie keine kurzfristige Entwicklung, sondern sie ist das Ergebnis eines bereits über viele Jahre andauernden Prozesses, in dem über die Jahre hinweg stets nur mit Mühe die Zusammenarbeit gestaltet werden konnte und bereits manche Kirchenvorstände erschöpft ihr Amt aufgegeben haben. Auch einige der amtierenden Kirchenvorstände begleiten diesen Weg bereits seit vielen Jahren. Am Ende dieses gemeinsamen Wegs ist aber klar, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Pfarrer und Kirchenvorstand zum Wohle der Gemeinde nicht mehr möglich ist.

Durch die aktuelle Situation ist die Pfarrstelle in Muhr am See gemäß dem gültigen Landesstellenplan nicht gefährdet.

Zur wiederholten Aussage, die Gründe hierfür seien Pfarrer Brendel nicht bekannt,

zu den verklausulierten Vorwürfen an den Kirchenvorstand in anonymen Flugblättern, zu von Gemeindemitgliedern durchgeführten Unterschriftenaktionen zu Beiträgen in der Zeitung und in den sozialen Medien, hier die

Chronologie der wichtigsten Schritte auf unserem Weg seit Ende der Corona Maßnahmen

1.

Gemeindeinterner Workshop 12.11.2022

Zum Thema Gemeindeaufbau nach der Coronaphase wurde ein Workshop durchgeführt.

In diesem wurde die, bereits über die letzten Jahre spürbar zunehmende Unzufriedenheit mit der Zusammenarbeit, die unterschiedlichen Vorstellungen zur Kommunikation, zur Präsenz in der Gemeinde, zur Gemeindeleitung und zur Seelsorge thematisiert. Gemeinsam wurden alle Problempunkte klar erarbeitet und dokumentiert.

2.

Kirchenvorstandssitzung 24.11.2022

In der auf den Workshop folgenden Kirchenvorstandssitzung wurde die Situation auf Basis der Ergebnisse des Workshops nochmals reflektiert und diskutiert. Dabei wurde festgestellt, dass man sich ohne externe Unterstützung keine Lösung der benannten Probleme mehr zutraut. Es wurde beschlossen, diese externe Unterstützung zu suchen und als erstes ein Gespräch mit dem Dekan vereinbart.

In dieser Sitzung wurde von Pfarrer Brendel auch die Vertrauensfrage gestellt und vom Kirchenvorstand klar und eindeutig beantwortet. Das für eine gemeinsame Arbeit notwendige Vertrauen ist nicht mehr vorhanden.

3.

Sitzung mit Dekan Mendel 06.12.2022

An der Sitzung nahm neben Dekan Mendel auch der Senior des Pfarrkapitels, Pfarrer Schuh als Unterstützung für Pfarrer Brendel teil. In mehreren Stunden wurden alle Probleme offen angesprochen, diskutiert und protokolliert. Dabei wurde klar, dass es ohne deutliche Veränderungen nicht mehr weitergehen konnte.

Um die Probleme möglichst zu lösen und um das Vertrauen wieder herzustellen wurde vereinbart:

-

Dekan Mendel begleitet und unterstützt bis auf weiteres bei allen zukünftigen Kirchenvorstandssitzungen.

-

Pfarrer Brendel nimmt persönliche Unterstützung durch Supervision in Anspruch.

-

Ein Mediationswochenende mit Pfarrer und Kirchenvorstand findet statt. Dazu wird professionelle Begleitung durch das Amt für Gemeindedienst angefordert.

-

Nach 6 Monaten gemeinsamer Arbeit und der externen Unterstützung wird die Situation neu bewertet und „wir schauen dann, wo wir stehen“.

4.

Kirchenvorstandssitzungen 2023

Mit einer einzigen Ausnahme fanden alle Sitzungen mit Unterstützung von Dekan Mendel statt. Der Kirchenvorstand bedankt sich auch ausdrücklich für die Hilfe, die sehr wichtig war und die viele positive Ergebnisse ermöglicht hat.

5.

Mediationswochenende 19./20.05.2023

Unter der Leitung von 2 sehr erfahrenen Mediatorinnen vom Amt für Gemeindedienst und nach längerer, ausführlicher Vorbereitung wurde eine 2-tägige Mediation im religionspädagogischen Zentrum Heilsbronn durchgeführt. Teilgenommen hat die überwiegende Anzahl der Kirchenvorstände und Pfarrer Brendel. Dabei wurden erneut alle bestehenden Probleme besprochen und ein gemeinsamer Weg für eine zukünftige Zusammenarbeit gesucht. Dies ist allerdings gescheitert und die Mediation wurde von den Mediatorinnen am 2ten Tag vorzeitig abgebrochen, da sie keinerlei Erfolgsaussicht für einen Weg in eine gemeinsame Zusammenarbeit mehr sahen.

6.

Situationsbewertung 15.06.2023

Nach mehr als 6 Monaten der Suche nach dem gemeinsamen Weg wurde die Situation, wie vereinbart, erneut bewertet. Es konnte aber, trotz der externen Unterstützung kein Fortschritt und keine Verbesserung festgestellt werden. Daher wurde gemeinsam festgelegt, sich jetzt, wie es auch die Regularien der Kirche in einem solchen Fall vorsehen, an die nächsthöhere Stelle, die Regionalbischöfin, zu wenden. Dies wurde durch Dekan Mendel getan.

7.

Gespräch mit der Regionalbischöfin 21.07.2023

In jeweils einem Gespräch mit der Regionalbischöfin und dem Dekan konnten einerseits der Kirchenvorstand, vertreten durch die Vertrauensleute Eva Niekel und Jürgen Danner, und andererseits Pfarrer Brendel jeweils ihre Sicht darstellen und die Situation beschreiben. Es wird vereinbart, eine gemeinsame Sitzung mit allen Beteiligten bezüglich des weiteren Vorgehens durchzuführen. Dies ist auch in den kirchlichen Regularien so vorgesehen.

8.

Sondersitzung mit der Regionalbischöfin 11.09.2023

An der Sitzung nahmen neben der Regionalbischöfin, dem Dekan, Pfarrer Brendel und dem Kirchenvorstand auch der Referent der Regionalbischöfin, eine Anwältin aus der Rechtsabteilung der Landeskirche und eine Vertrauenspfarrerin als Beistand für Pfarrer Brendel teil.

In dieser Sitzung wurden die beiden noch bestehenden Möglichkeiten für das weitere Vorgehen erklärt. Entweder wird die Situation durch einen freiwilligen Stellenwechsel oder einen Eintritt in den Ruhestand mit 63 Jahren von Seiten Pfarrer Brendel aufgelöst oder es wird von Seiten des Kirchenvorstands ein kirchenrechtliches Verfahren eingeleitet.

Danach hatte jeder Kirchenvorstand einzeln im Gespräch mit der Regionalbischöfin Gelegenheit, die Situation aus seiner Sicht zu schildern, seine Beweggründe zu nennen und über die Einleitung eines Verfahrens abzustimmen.

Mit überwältigender Mehrheit sprach sich der Kirchenvorstand bei dieser Einzelabstimmung für die Einleitung eines Verfahrens aus, sollte Pfarrer Brendel nicht die Stelle wechseln oder alternativ mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen. Seitens der Kirchenleitung wurde Pfarrer Brendel dringend empfohlen, die Stelle zu wechseln. Entsprechende Unterstützung dabei wurde zugesagt.

Es wurde Stillschweigen vereinbart und allen Beteiligten eine Bedenkzeit zum weiteren Vorgehen bis zur nächsten Kirchenvorstandssitzung gegeben.

9.

Kirchenvorstandssitzung 28.09.2023

An dieser Sitzung nahm erneut die Regionalbischöfin teil. Das Abstimmungsergebnis der vorhergehenden Sitzung wurde seitens des Kirchenvorstands gegenüber der Regionalbischöfin bestätigt.

Pfarrer Karl-Heinz Brendel gab bekannt, dass er sich durch Bewerbungen aktiv um eine Folge- Pfarrstelle bemüht.

Über das Ergebnis wurde, auch auf Wunsch von Pfarrer Brendel, Stillschweigen für alle Beteiligten vereinbart, wie es kirchenintern bei einem Stellenwechsel üblich ist, um die Aussichten auf eine positive Bewerbung nicht zu beeinträchtigen. Seitens der Kirchenleitung wurde erneut Unterstützung für den Stellenwechsel zugesichert und eine baldige Lösung angestrebt.