Titel Logo
Muhrer Heimatbrief Amts- u Mitteilungsblatt der Gemeinde Muhr a See
Ausgabe 11/2025
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Freundeskreis feierte ungarisches Weinfest im AIZ

Seit 23 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Muhr am See und Vértesszölös in Ungarn. Der Freundeskreis dieser Partnerschaft lud auch dieses Jahr wieder zu einem ungarischen Weinfest in den Saal des AIZ ein.

Hans Buck konnte als Vorsitzender des Freundeskreises rund 70 Gäste zu diesem Fest begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dabei dem neuen Bürgermeister Stephan Hoyer als Vertretung der Gemeinde Muhr am See und der kleinen Abordnung aus der ungarischen Partnergemeinde die, wie jedes Jahr, zum Weinfest nach Muhr am See gekommen sind um mit ihren Freunden die Partnerschaft und das Weinfest gemeinschaftlich zu feiern.

Nahe der Autobahn M1 Wien – Budapest, zwischen den Städten Tata und Tatabanya ca. 50 km westlich der Landeshauptstadt Budapest, liegt die ungarische Partnergemeinde von Muhr am See, Vértesszölös. Der Partnerschaftsvertrag wurde am 12.Juli 2002 unterzeichnet. Der Freundeskreis kann daher im kommenden Jahr sein 25jähriges Jubiläum feiern und in den Jahren 2027 und 2028 feiert die Gemeinde Muhr am See mit ihrer Partnergemeinde das 25jährige Jubiläum der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden in Muhr und in Ungarn.

Der Name von Vértesszölös ist auf die Wortstämme Vértes (nahe zum Gebirge) und Szölös (Weinbau) zurückzuführen, seit dem Jahr 1909 führt die kleine Weinbaugemeinde diesen Ortsnamen.

Erstmalige geschichtliche Erwähnung erfuhr der heute etwa 2.900 Einwohner zählende Ort im Jahr 1244.

Vertressezolos erlebte über die Zeiten gesehen eine wechselvolle Geschichte. In der türkischen Besetzung Ungarns führte eine Hauptkampflinie inmitten durch das heutige Gemeindegebiet. Im Jahr 1541 bestand der Ort nur noch aus vier steuerpflichtigen Anwesen, in der Folge kam die Siedlungstätigkeit über 170 Jahre hinweg gesehen ganz zum Erliegen.

Neben der Landwirtschaft war der Bergbau in der Nachbarstadt Tatabanya über einen langen Zeitraum hinweg die wichtigste Erwerbsquelle für die Einwohnerschaft. Der Niedergang des Bergbaues ging einher mit einer zunehmenden Industrialisierung des Umlandes, die für die Bürgerinnen und Bürger neue berufliche Chancen eröffnete. Insbesondere nach der politischen Wende des Landes Ungarn hin zur Demokratie eröffneten sich für die einst von Landwirtschaft geprägte Weinbaugemeinde auch auf Grund seiner exponierten Lage zwischen den Städten Tata und Tatabanya neue Perspektiven. Insbesondere die Nähe zum heutigen Industriezentrum Tatabanya fördert die örtliche Siedlungstätigkeit enorm. Zudem erhält der Tourismus auf Grund der schönen unberührten Landschaft und der verkehrsgünstigen Lage der traditionsreichen Gemeinde einen neuen Stellenwert.

Ein intaktes Dorfleben, verbunden mit einer besonderen Traditionspflege verhilft dem kleinen Weinbauort zu einem besonderen Image. Sehenswürdigkeiten im Dorf sind die

Kath. Kirche aus dem Jahr 1782, das Freilichtmuseum mit seinen Urmenschenfunden und das kleine Dorfmuseum mit seinen traditionellen Hausgeräten.

Sarolta (Schatzi) Bedei berichtete von dem gelungenen Ausflug der Majorettengruppe des Dorfes zur Altenmuhrer Kirchweih. Ein besonderer Dank ging dabei an den Freundeskreis und die Gemeinde Muhr am See ohne deren finanzielle Unterstützung diese Reise für die ungarischen Freunde nicht möglich gewesen wäre.

Als Dank zeigten zwei Mädchen der Tanzgruppe drei Tänze aus ihrem Programm und Stephan Hoyer bat die anwesenden Gäste um eine kleine finanzielle Spende zur Unterstützung des Vereins der Majorettengruppe für die laufenden Kosten für Kostüme, Trainer und Veranstaltungen. Gemeinderat Max Buck ging im Anschluss durch die Reihen und sammelte die stattliche Summe von rund 400 Euro als Spenden für die Tänzerinnen in Ungarn ein.

Durch die Gemeindepartnerschaft wächst nicht nur das gegenseitige Verständnis zwischen den beiden Gemeinden, sie ist auch ein wichtiger Baustein für die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn und der gesamten EU, betonte Bürgermeister Stephan Hoyer in seinem ersten offiziellen Grußwort im neuen Amt. Für ihn hat sich die Partnerschaft etabliert und die verschiedenen Veranstaltungen mit den ungarischen Freunden sind immer wieder ein Highlight im Dorfleben der Gemeinde Muhr am See.

Bei ungarischen Weinen und einem fränkischen-ungarischen Brotzeitbuffet kamen sich die Gäste aus beiden Gemeinden sehr schnell näher und es wurde ein sehr schöner harmonischer Abend mit vielen interessanten Gesprächen.

Bilder vom ungarischen Weinfest finden Sie auf unserer Facebookseite altmühlfranken.online.

(KH)