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Muhrer Heimatbrief Amts- u Mitteilungsblatt der Gemeinde Muhr a See
Ausgabe 8/2025
Vereine und Verbände
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Freundeskreis Vertesszölös

Seit 23 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Muhr am See und Vértesszölös in Ungarn. Der Freundeskreis dieser Partnerschaft und die Gemeinde Muhr am See lud daher eine rund 20köpfige Delegation zur Altenmuhrer Kirchweih ein.

Bürgermeister Dieter Rampe begrüßte die ungarischen Gäste im Rahmen eines kleinen Stehempfangs im Gewölbe des AIZ zusammen mit seiner Stellvertreterin Doris Schicker und dem Vorsitzenden des Freundeskreises Hans Buck und wünschte einen schönen Kirchweihaufenthalt in der Gemeinde.

Nahe der Autobahn M1 Wien – Budapest, zwischen den Städten Tata und Tatabanya ca. 50 km westlich der Landeshauptstadt Budapest, liegt die ungarische Partnergemeinde von Muhr am See, Vértesszölös. Der Partnerschaftsvertrag wurde am 12.Juli 2002 unterzeichnet.

Der Name von Vértesszölös ist auf die Wortstämme Vértes (nahe zum Gebirge) und Szölös (Weinbau) zurückzuführen, seit dem Jahr 1909 führt die kleine Weinbaugemeinde diesen Ortsnamen.

Erstmalige geschichtliche Erwähnung erfuhr der heute etwa 2.900 Einwohner zählende Ort im Jahr 1244.

Vertressezolos erlebte über die Zeiten gesehen eine wechselvolle Geschichte.

In der türkischen Besetzung Ungarns führte eine Hauptkampflinie inmitten durch das heutige Gemeindegebiet. Im Jahr 1541 bestand der Ort nur noch aus vier steuerpflichtigen Anwesen, in der Folge kam die Siedlungstätigkeit über 170 Jahre hinweg gesehen ganz zum Erliegen.

Neben der Landwirtschaft war der Bergbau in der Nachbarstadt Tatabanya über einen langen Zeitraum hinweg die wichtigste Erwerbsquelle für die Einwohnerschaft. Der Niedergang des Bergbaues ging einher mit einer zunehmenden Industrialisierung des Umlandes, die für die Bürgerinnen und Bürger neue berufliche Chancen eröffnete. Insbesondere nach der politischen Wende des Landes Ungarn hin zur Demokratie eröffneten sich für die einst von Landwirtschaft geprägte Weinbaugemeinde auch auf Grund seiner exponierten Lage zwischen den Städten Tata und Tatabanya neue Perspektiven. Insbesondere die Nähe zum heutigen Industriezentrum Tatabanya fördert die örtliche Siedlungstätigkeit enorm. Zudem erhält der Tourismus auf Grund der schönen unberührten Landschaft und der verkehrsgünstigen Lage der traditionsreichen Gemeinde einen neuen Stellenwert.

Ein intaktes Dorfleben, verbunden mit einer besonderen Traditionspflege verhilft dem kleinen Weinbauort zu einem besonderen Image. Sehenswürdigkeiten im Dorf sind die Kath. Kirche aus dem Jahr 1782, das Freilichtmuseum mit seinen Urmenschenfunden und das kleine Dorfmuseum mit seinen traditionellen Hausgeräten.

Sarolta (Schatzi) Bedei berichtete bei der Kirchweiheröffnung von dem gelungenen Ausflug der Majorettengruppe des Dorfes nach Agen in Frankreich. Sie nahmen dort mit 6 Kindern an der Majoretten WM teil und kehrten mit zwei Weltmeistertiteln sowie jeweils zwei Silber- und Bronzemedaillen und einem vierten Platz sehr erfolgreich nach Ungarn zurück. Die Mädchen zeigten im Rahmen der Kirchweiheröffnung den Muhrern mit zwei Tanzaufführungen ihr Können.

Zuvor führte Doris Schicker mit Günther Niekel die Besucher durch Altenmuhr und zeigten ihnen das Schloss, in dem sie vom Schlossherren Baron Andreas Le Suire und seiner Frau Mechthild herzlich begrüßt wurden, den Kindergarten und den neuen Hort. Am Freitag Nachmittag waren die Gäste zur Teilnahme an der Abschlussaufführung des Zirkus Schulprojekts der Muhrer Schule eingeladen und am Samstag besichtigten sie die Stadt Rothenburg ob der Tauber.

Bei ihrer Abreise am Sonntag Vormittag bedankten sich die zweiter Bürgermeisterin der Partnergemeinde Boglár Szamos für die herzliche Aufnahme und Betreuung in der Gemeinde Muhr am See. Sie können viele neue Eindrücke und Erinnerung mit in die Heimat nehmen und hoffen auf ein baldiges Wiedersehen. Zum Abschied übergaben sie noch einige Erinnerungsgeschenke an die Betreuer des Freundeskreises und luden die Gemeinde und den Freundeskreis zum Weinfest in der letzten Septemberwoche nach Ungarn ein. Im November wird der Freundeskreis im AIZ wieder sein traditionelles ungarisches Weinfest veranstalten und einige der ungarischen Besucher haben ihre Teilnahme bereits jetzt fest angekündigt.

Bilder vom der ungarischen Delegation finden Sie auf unserer Facebookseite altmühlfranken.online.

(KH)