Mehr Geld, weniger Bürokratie, keine Steuern mehr: Private Betreiber von Photovoltaik-Anlagen können sich seit Jahresbeginn über deutlich attraktivere Rahmenbedingungen freuen. Mit den Änderungen will die Bundesregierung größere Anreize für den Einsatz erneuerbarer Energien schaffen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern erklärt die wichtigsten Neuerungen.
Mehr Geld für Stromeinspeisung
Wer Strom aus der eigenen Photovoltaik (PV)-Anlage ins Netz einspeist, kann sich über eine höhere Vergütung freuen. Je nach Art der Anlage (Eigenversorgung oder Volleinspeisung) unterscheidet sich dabei der Preis.
Für die Einspeisung der Überschüsse aus Anlagen zur Eigenversorgung gibt es:
| • | bei bis zu 10 Kilowatt Leistung: 8,2 Cent pro Kilowattstunde |
| • | bei 10 bis 40 Kilowatt Leistung: 7,1 Cent pro Kilowattstunde |
|
| •bei 40 bis 100 Kilowatt Leistung: 5,8 Cent pro Kilowattstunde |
Für die Einspeisung des Stroms aus Anlagen zur Volleinspeisung gibt es:
| • | bei bis zu 10 Kilowatt Leistung: 13,0 Cent pro Kilowattstunde |
| • | bei 10 bis 40 Kilowatt Leistung: 10,9 Cent pro Kilowattstunde |
| • | bei 40 bis 100 Kilowatt Leistung: 10,9 Cent pro Kilowattstunde |
Für die dauerhaft höhere Vergütung müssen Betreiber ihre Volleinspeise-Anlage vor Inbetriebnahme sowie jährlich jeweils bis zum 30. November dem zuständigen Netzbetreiber melden.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern rät: „Für die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher ist es am wirtschaftlichsten, ihren Solarstrom selbst zu nutzen.“ Auch eine Kombination aus einer kleinen Anlage mit hohem Eigenverbrauchsanteil sowie einer großen Anlage zur Volleinspeisung kann sinnvoll sein.
Weniger Bürokratie, keine Steuern
Seit diesem Jahr entfällt beim Kauf einer PV-Anlage und einem dazugehörigen Stromspeicher die Mehrwertsteuer. Für die Einspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen, die ab dem Jahr 2023 installiert wurden, zahlen Erzeuger meist auch keine Umsatzsteuer mehr. Wichtigste Voraussetzung dabei: Die Anlage liefert maximal 30 Kilowatt.
Auch bei der Einkommensteuer gibt es Erleichterungen und bürokratische Hürden wurden abgeschafft oder abgebaut: Einnahmen aus dem Verkauf von Solarstrom und die private Nutzung zur Eigenversorgung sind steuerbefreit. Die Anlagen dürfen dazu bis zu 30 Kilowatt beziehungsweise 15 Kilowatt je Wohneinheit leisten. „Die PV-Anlage kann hierbei sowohl auf dem Ein- oder Mehrfamilienhaus oder auch auf einem Nebengebäude, wie einem Carport, installiert sein. Bei mehreren Anlagen darf die Gesamtleitung maximal 100 Kilowatt betragen“, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern.
Volle Kraft voraus
Seit Jahresbeginn dürfen neu in Betrieb gegangene PV-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 25 Kilowatt sowie ältere Anlagen mit einer Leistung von bis zu sieben Kilowatt ihr volles Potenzial ausschöpfen. Sie können nun den gesamten erzeugten Strom ins öffentliche Netz einspeisen und müssen nicht wie bisher auf 70 Prozent der Nennleistung gedrosselt werden.
Neuer Ratgeber hilft bei Planung und Umsetzung
Bei der Planung und Umsetzung des eigenen PV-Projekts hilft der neue, ab dem 6. Juni 2023 erhältliche „Ratgeber Photovoltaik. Solarstrom und Batteriespeicher für mein Haus“. Er beantwortet unter anderem alle wichtigen Fragen rund um die eigene Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, die Ladestation fürs E-Auto und die Anbindung an die Wärmepumpe.
Der „Ratgeber Photovoltaik. Solarstrom und Batteriespeicher für mein Haus“ hat 240 Seiten und kostet 24,00 Euro als Buch und 19,99 Euro als E-Book. Er ist kann im Online-Shop unter www.ratgeber-verbraucherzentrale.de oder telefonisch unter Tel. (0211) 38 09 555 bestellt werden.
Bei Fragen zu Photovoltaik hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern. Die Beratung findet online, telefonisch oder persönlich statt. Nützliche Informationen erhalten Verbraucherinnen und Verbraucher unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Online-Vorträge zu Energiethemen sind unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen zu finden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Doppelt gespart: Sieben Tipps reduzieren den Wasserverbrauch und schonen den Geldbeutel
Wassersparen lohnt sich vor allem beim Warmwasser. Denn wer weniger Wasser erhitzt, verbraucht weniger Energie – und spart Geld. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern gibt Tipps wie Verbraucherinnen und Verbraucher doppelt sparen können.
Wasserhahn zudrehen
Ein Zudrehen des Wasserhahns beim Einseifen der Hände, Zähneputzen oder Abwaschen kann den Wasserverbrauch um bis zu 70 Prozent reduzieren. Ein Einhandmischer mit leichtem Widerstand statt zwei getrennter Griffe für warmes und kaltes Wasser erleichtert zudem das Einstellen der Wassertemperatur. Nachregulieren ist dann nicht mehr notwendig.
Geschirrspüler statt von Hand spülen
Ein Geschirrspüler verbraucht für zwölf Gedecke bis zu 31 Liter weniger Wasser und 1,1 kWh weniger Strom als ein Abwasch per Hand. Neben einer vollen Beladung sollten Nutzer auch auf eine optimale Spülmitteldosierung achten und Sparprogramme wählen. Speisereste kann man vorab ohne Wasser entfernen. Nur bei extremen Verschmutzungen kann ein Vorspülen erforderlich sein.
Kurz duschen statt ausgiebig baden
Eine normale Badewanne fasst etwa 140 Liter Wasser. Ein handelsüblicher Duschkopf hat einen Wasserdurchfluss von 12 bis 15 Litern pro Minute. Läuft die Dusche also weniger als neun Minuten, verbraucht sie weniger Wasser als für ein Bad nötig ist. Ein Abdrehen der Dusche während des Einseifens hilft, weiteres Wasser zu sparen.
Sparduschkopf statt Regendusche
Verbraucher sollten wegen des sehr hohen Wasserverbrauchs Wellness- oder Regenduschen vermeiden. Denn ein Sparduschkopf kann je nach Modell und Wasserdruck den Wasserverbrauch halbieren. „Das Duscherlebnis kann durch spezielle Düsen oder das Beimengen von Luft zum Wasserstrahl trotzdem genauso angenehm sein“, sagt die Verbraucherzentrale Bayern.
Kaltes statt warmes Wasser
Zum Händewaschen braucht man nicht immer warmes Wasser, denn handelsübliche Seife reinigt mit kaltem Wasser genauso gut. Nur wer wirklich warmes Wasser benötigt, dreht den Mischer auf warm oder heiß. Danach heißt es: Den Wasserhahn auf kalt zurückdrehen.
Waschmaschine voll beladen
Die Waschmaschine ist in Privathaushalten für gut zwölf Prozent des Wasserverbrauchs verantwortlich. Sie sollte daher nur voll beladen und möglichst mit einem Sparprogramm laufen. Dieses dauert zwar länger, spart aber Strom und Wasser. Auf Vorwäschen sollte man verzichten. Besser ist es, hartnäckige Flecken vorzubehandeln.
Spül-Stopp-Tasten nutzen
Alte WC-Spülkästen sind wahre Wasserverschwender: Sie verbrauchen bis zu neun Liter Wasser pro Spülgang. Zwei-Mengen-Spüler oder Spül-Stopp-Tasten benötigen hingegen nur drei bis sechs Liter. „So senken Verbraucher bei gleicher Hygiene ihren Wasserverbrauch um 30 bis 50 Prozent“, erklärt die Verbraucherzentrale Bayern.
Bei weiteren Fragen zum Energiesparen hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern. Die Beratung findet online, telefonisch oder persönlich statt. Nützliche Informationen erhalten Verbraucher unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de. Online-Vorträge zu Energiethemen sind unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen zu finden. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.