Sorte des Monats: Alexander Lucas

Schon vor 40 Jahren pflanzten einige Heroldinger Jungobstbäume in Lücken des alten Obstbaumbestands. Dabei wurde unter den Birnensorten meist die Sorte „Alexander Lucas“ ausgewählt – eine Tafelbirne, die zwar keine besonderen Standortansprüche hat, dennoch auf den hiesigen kalkhaltigen Böden durchaus zu Chlorose neigt.

An warmen Stellen kann die Birne ab Anfang Oktober geerntet werden. Ab Ende Oktober bis Weihnachten können sie genossen werden. Der gute Geschmack ist es sicherlich wert, den Schnittaufwand wegen eher langer, dünner und schleudernder Verzweigung bei starkem Mitteltrieb in Kauf zu nehmen. Allerdings ist darauf zu achten, dass ein Birnbaum als geeignete Pollenspendersorte in der Nähe steht. Dies wurde damals noch nicht berücksichtigt, dafür vor einigen Jahren sukzessive nachgeholt. Alexander Lucas selbst ist triploid, also wiederum schlechter Pollenspender für andere Birnbäume.

Die Sorte wurde 1870 in einem Wald in Frankreich gefunden. Das war die Zeit, als der deutsch-französische Krieg bis 1871 tobte und weswegen die Kriegsveteranen ganz in der Nähe dieser Birnbäume auf dem Pfaffenberg eine „Sedanseiche“ pflanzten, die dem späteren Kiesabbau in den 70er-Jahren leider weichen musste. Dass sich ähnliche Geschichten im städtischen Obstbaumbestand nicht unnötig wiederholen, ist erklärtes Ziel der Obstbaumfreunde.