Titel Logo
Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Harburg
Ausgabe 23/2025
Sonstige Mitteilungen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

KulturLand Ries e.V.

Karl Hochradel mit einer großen Gruppe am ehemaligen Schulhaus.

Ralf Melber erläuterte die Hintergründe zur urkundlichen Ersterwähnung um 1150

875 Jahre Heroldingen – wenn Geschichte und Dorfgemeinschaft aufleben

Welcher Anlass führte zur ersten urkundlichen Erwähnung eines „Otto de Hergoltingen“ um 1150? Welche Fakten weisen auf eine viel frühere Besiedlung in und um Heroldingen hin? Wie veränderten sich z.B. Schulwesen, Handwerk und Landwirtschaft seit Mitte des vorigen Jahrhunderts? Was ist aus dem Gasthaus Stern in der Georg-Karg-Straße geworden? Für die Antworten konnte man während der Jubiläumsveranstaltung am 18. Mai zwei Dorfführungen oder einen Vortrag zu besuchen. Karl Hochradel und Ralf Melber führten jeweils Gruppen ihre Routen entlang und lieferten Geschichte mit Anekdoten an den jeweiligen Originalschauplätzen. Walter Röthinger untermauerte seinen Vortrag „Handwerk und Landwirtschaft früher“ mit zahlreichen Bildern. Er überraschte die vielen Zuhörer mit einer Karte, auf der noch Flurnamen stehen, die heute nicht mehr geläufig sind. Am „Butterfass“ etwa entstand seinerzeit die heutige Kiesgrube, deren Renaturierung bevorsteht. Zu erfahren war auch, dass ca. ein Drittel der Einwohner von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg abstammt.

Sowohl Bürgermeister Christoph Schmidt als auch Paul W. Ritter von der Heroldinger Wohltätigkeitsstiftung bedankten sich in ihren Grußworten, die der Posaunenchor umrahmte, bei den zahlreichen Helfern sowie dem Organisationsteam. Man staunte, wieviel Geschichte sich hinter einem Gebäude, einer Straße, einem Berg oder einem Quellgebiet mit ausgedehntem Streuobstbestand verbirgt. Genau damit wurde ein Ziel des Bildungswerks Harburg erreicht, in dessen Rahmen die Veranstaltung ebenfalls eingebettet war. Wiederholt schnaubte der älteste Bulldog weit und breit seine Meile entlang, spontan gefolgt von etlichen Oldtimern.

Passend zum Internationalen Museumstag öffnete auch das Zehentstadelmuseum seine Torflügel und lud z.B. dazu ein, das Sensendengeln zu üben.

Reiche Bilderwände erinnerten an das vorherige Jubiläumsfest und weckten viele Erinnerungen. Daneben konnte heimatgeschichtliche Literatur über Heroldingen und Umgebung an einem eigens errichteten Stand erworben werden. Das Buch „Schätze auf Donau-Rieser Obstbäumen“ wurde vom ortsansässigen Autor erstmals direkt angeboten und ist jetzt im Rathaus erhältlich.

Die flexibel organisierte Veranstaltung bot auch für Kinder ein interessantes Programm. Eine günstige Witterung trug zum gesamten Gelingen bei. Größe und Umfang der Feierlichkeit empfanden alle als absolut angemessen.