Die Pilger auf Schloss Spielberg
19 Pilger starteten an der Jakobusstatue, gestaltet von Ernst Steinacker, bei der St. Marien und St. Jakob Kirche in Gunzenhausen. Eine nette Dame bringt uns den Pilgerstempel, weil die Kirche wegen Orgelprüfungen heute geschlossen ist.
Weiter geht es bei Wind und Sonne, durch grüne Wiesen und Wälder auf dem Weg nach Gnotzheim. Kurzes Innehalten in der St. Michaelskirche, Stempel holen, Kanon singen und eine Betrachtung zu den Parallelen zwischen dem Jakobsweg und dem Lebensweghören. Nach gemächlichen drei Stunden Wanderung geht es nun bergauf zum Schloss Spielberg. Besitz der Fürsten zu Oettingen-Spielberg, bewohnt jetzt der Sohn des Künstlers Ernst Steinacker die einstige Burg. Uns erwartete ein wundervoller Ausblick ringsum und ein bemerkenswert künstlerisch gestalteter Innenhof mit vielen Skulpturen sowie eine Ausstellung im Schloss. Der Hausherr begrüßte uns persönlich und es gab einen regen Austausch mit Erinnerungen an seinen Vater. Wieder auf dem Weg ging es bergab nach Heidenheim am Hahnenkamm zum ehemaligen Kloster, gegründet 750 von Wunibald und Walburga. Wir besuchen den Klosterladen, die Ausstellung, den Kreuzgang und die ehrwürdige Kirche des Kosters und natürlich bekommen wir unseren Pilgerstempel und gute Gedanken. Café trinken, Zimmer beziehen und dann Abendessen in einem Gasthaus, es hätte aus den 60er Jahren sein können und die Wirtin unterhält uns mit Lebens- und Heimatgeschichten. Das ist Pilgern, die Begegnungen mit den Menschen. Zum Start am Sonntag Regen, der Wetterbericht hatte recht, passende Begleitworte: Das Gebet eines Pilgerschuhs.
Dass auf die Beschilderung mit Muschel und auch auf Komoot nicht immer Verlass ist, stellten wir fest, als wir den Treffpunkt an den 7 Quellen einfach nicht erreicht haben. Und so ging es weiter bei strömenden Regen nach Hohentrüdingen. Ein bemerkenswerter Wehr-Kirch-Turm ist weithin sichtbar, erbaut als Staufische Burg, ist der Bergfried noch heute erhalten. Wir verweilten kurz in der Kirche und betrachteten die ungewöhnliche Inneneinteilung. Eine Turmbesteigung konnten wir uns wegen der schlechten Sicht sparen. Über Hüssingen erreichten wir Wornfeld. Der kleine Weiler ist bekannt durch seine noch urige Wirtschaft „Zur frischen Quelle“. Auf uns wartete eine warme gemütliche Wirtsstube und einige lecker Kuchen und Torten. Trockenen Fußes kamen wir dann in Oettingen an, wo uns der Weg in die Jakobskirche führte.
Ein Dankeschön, an alle Teilnehmer, gute Worte zum „Ankommen“ und Segenswünsche für die Pilger. Und vielleicht ein Wiedersehen beim Weitergehen auf dem Jakobsweg. Herzlichen Dank auch an meinen Mann, der mich bei der Planung unterstützt hat und mit dem Begleitfahrzeug mit dabei war. 2014 haben wir hier in Oettingen mit dem Pilgern auf dem Jakobsweg begonnen.
Eine schöne Tradition, die ich gerne weiterführen würde, auf dem Jakobsweg Nürnberg – Ulm – Konstanz.