Doppelte Philippsbirne in Nordhanglage nahe der ehemaligen Heroldinger Kiesgrube
Seit dem zeitigen Frühjahr wird auf einer der beiden Informationstafeln an der ehemaligen Heroldinger Kiesgrube auf den Heroldinger Obstbaumbestand hingewiesen. Unweit nordöstlich davon befindet sich eine kleine Ökofläche mit über zwanzig Alt- und Jungbäumen, darunter einem 2017 gepflanzten Baum der Sorte „Doppelte Philippsbirne“, die bereits reichlich getragen hat.
Die Blüte ist frosthart, was an diesem Nordhang nicht schaden kann. Die Früchte werden relativ groß und sortentypisch breitkegelig. Nach dem Pfücken im September sollten die saftig-schmelzenden, angenehm süßen Birnen ab Anfang Oktober innerhalb von drei Wochen verspeist oder verwertet sein, weil sie ansonsten rasch teigig werden.
Der Urbaum war ein sogenannter Zufallssämling, also ein wild aufgegangener Birnbaum in Belgien, den ein gewisser Jean Baptiste van Mons (1765 – 1842) gefunden hat. Zunächst hieß die Sorte zu Ehren des Grafen Mérode von Westerloo „Doyenné de Mérode“. Die Benennung nach Adeligen, Regenten oder weiteren berühmten Personen war zu jener Zeit überaus üblich.
Die Herbstsorte stellt geringe Ansprüche an den Boden, hat aber eine hohe Anfälligkeit gegenüber Feuerbrand. Sie eignet sich außer zu Frischverzehr fürs Einkochen und als Saft, sofern sie hartreif gepresst wird.
Bei dieser Gelegenheit sei der Heroldinger Schäferfamilie gedankt, weil sie einige Streuobstwiesen vor Ort regelmäßig durch Schafe abgrasen und düngen lässt!
Das Buch „Schätze auf Donau-Rieser Obstbäumen“ von Ralf Hermann Melber ist im Rathaus, Zimmer 12, erhältlich. Preis: 19,- Euro