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Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Harburg
Ausgabe 35/2024
Vereine und Verbände
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Obstbaumfreunde Harburg

Der Altbaum der US-amerikanischen Clapps-Liebling-Birne

An einem Hang der „Heddldengr Rankarutschr“ steht inmitten einer Obstbaumreihe zwischen Feldern ein alter, aber vitaler Birnbaum der Sorte Clapps Liebling, den ein längst verstorbener Heroldinger Landwirt seinerzeit auf eine Unterlage etwa auf Höhe von einem guten Meter veredelt hat. Ein Mann mit Namen Th. Clapp hat die frühe Birnensorte, die zeitgleich mit der berühmten Williams-Christ-Birne reift, vor 1860 in Massachusetts, USA, gezüchtet – etwa dort, wo die Pilgerväter vor ca. 400 Jahren auf dem Schiff Mayflower in Amerika ihr neues Glück suchten.

Wenn Clapps Liebling geschützte Lagen wünscht, so ist das an dem offenen Nordhang nahe des Markhofs nicht sehr zutreffend. Unweit von dort – auf dem Schamselbuck – liegt der vermutetete Standort der Burg „Jackenberg“, die im 12. Jahrhundert Sitz der Ritter von Hergoltingen gewesen sein dürfte. Dort können Winde ordentlich blasen. Dennoch trägt der Baum regelmäßig, weil er spät und lange blüht und ein geeigneter Pollenspender in der Nähe ist. Das Exemplar wird wie viele andere von den Obstbaumfreunden betreut, derzeit in enger Abstimmung mit dem Landschaftspflegeverband Donau-Ries im Rahmen des Streuobstpakts Bayern. Von den Bürgern, die sich die Birnen bei der jährlichen Versteigerung sichern, wird die frühe Tafelbirne auch zum Einkochen oder Dörren geschätzt. Etwa Anfang August ist die Frucht pflückreif, weil sie hartreif geerntet werden soll. Schon acht Tage später ist sie meist genussreif.