Nach einer guten Anreise startet unsere Pilgergruppe in der evangelischen Stadtkirche St. Johannes und St. Martin. Hier war der „Reformator des Rieses“ Georg Karg aus Heroldingen von 1547 – 1552 Stadtpfarrer.
Durch das malerische Schwabach ging die Strecke bewaldet mit angenehm weichem Boden nach Kammerstein zu einer besonderen Jakobus Kapelle. Mitten im Wald hat uns die Kapelle aus Holz zu einer Rast und zum Innehalten eingeladen.
Gestärkt lag eine weitere Strecke vor uns mit dem Ziel Abenberg. Von weitem war die Burg zu sehen und auch hier führte uns der Weg zur Jakobskirche, diesmal eine katholische Stadtpfarrkirche. Alle freuten sich auf die Kaffeepause in der Konditorei Schmidt.
Mittlerweile spürten wir schon die Anstrengung, freuten uns aber auf den weiteren Weg. Im kleinen Ort Dürrenmungenau war uns die kleine evangelische Jakobskirche einen Umweg wert. Das Schloss nebenan ist privat und normalerweise nicht zu sehen, weil aber Flohmarkt war, standen die Tore auf und wir verweilten dort kurz.
Puh, wie weit denn noch? Unsere Jugendherberge auf der Burg Wernfels lag noch eineinhalb Stunden entfernt und jeder war heilfroh, als wir den Burgberg erklommen hatten und freuten uns auf eine Dusche.
27,9 km waren geschafft (eigentlich waren 24 km geplant)
Zum Abendessen legten wir noch einmal 2 km hin- und zurück drauf, um in der Stiegelmühle ein leckeres Abendessen einzunehmen.
So mancher verweilte noch im Burghof, bevor um 22 Uhr zur Nachtruhe gebeten wurde.
„Zum Glück hatten einige Damen ein weißes Nachthemd dabei, damit auch in dieser Nacht Gespenster durch die Gänge huschten.“
Gut ausgeschlafen und gestärkt durch ein leckeres Frühstück in den sehr schönen historischen Räumen der Burg starteten wir unseren zweiten Tag.
Es ging durch Berg und Tal und laut Wettervorhersage waren alle in Regenkleidung gehüllt. Aber es regnete nicht viel und so konnten wir peu á peu einiges wieder ausziehen. Über Kalbensteinberg, Igelsbach und Geiselsberg führte uns der Weg nach Brombach. Hier war der aufmerksamen Mesnerin nicht entgangen, dass Pilger vor der verschlossenen Kirchentür standen und so kam sie mit dem Schlüssel auf uns zu und öffnete die kleine Kirche mit ihrer wertvollen Marienfigur.
Auf dem Weg war der Brombachsee kurz zu sehen und durch ein großes Waldstück, entlang des Limes, der zum Unesco-Welterbe gehört mit seinen Wachstürmen und Mauerresten erreichten wir Gunzenhausen.
Wir haben es geschafft, tolle Leistung mit etwa 50 km in den zwei Tagen und so begaben sich die Pilger noch in die St. Marien Kirche, vor der eine große Figur der Hl. Jakobus mit seiner Muschel stand.
Der gesamte Weg war durchaus gut beschildert, trotz allem war uns hier und dort unser Handy mit Komoot eine gute Hilfe.
So viele zugängliche Pilgerstempel wie auf dieser Tour, haben wir bis jetzt noch nicht gefunden und so wurde mancher Pilgerausweis gut gefüllt.
Diesmal ohne Kaffeetrinken, weil das Café einfach zu voll war, ging es weiter zum Abenteuer Deutsch Bahn – getrennt eingequetscht mit unseren Rucksäcken mussten wir die Fahrt bis Otting-Weilheim über uns ergehen lassen. Na ja, bei Pilgern kann man so einiges erleben.
Ich danke allen Teilnehmern, die mitgepilgert sind und unserem Fahrer mit dem Begleitfahrzeug für alle Fälle, wünsche eine gute Zeit, mögen die Segensworte euch begleiten, bis wir uns wiedersehen.
Vielleicht im Frühjahr bei unserer nächsten Tour bis nach Oettingen und dann vielleicht weiter auf dem Jakobusweg von Oettingen bis Ulm?