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Amtsblatt der Gemeinde Lautertal
Ausgabe 11/2023
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Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Werner Tetsch

Für sein ausgewöhnliches Engagement zugunsten krebskranker Kinder wurde Werner Tetsch (5.v.l) mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Familie und Laudatoren gratulierten zu der Ehrung. Foto: Landratsamt Coburg/Berthold Köhler

Zu einer Lebensaufgabe hat es sich Werner Tetsch aus Oberlauter gemacht, die Isabell-Zachert-Stiftung, die sich für die Verbesserung der psychosozialen Bedingungen krebskranker Kinder und deren Familien einsetzt, finanziell zu unterstützen. Seit 2010 ist er mit seinem Fahrrad deutschlandweit unterwegs, um Spendengelder zu sammeln. Bisher sind auf diese Weise über 200.000 Euro für die Stiftung zusammengekommen. Bei einem Jahrestreffen der Radsportfreunde der IPA (International Police Association) im Jahr 2010 lernte er Christel Zachert kennen, deren Tochter im Jahr 1982 im Alter von 16 Jahren an einer Krebserkrankung starb. Christel Zachert gründete die Stiftung, die Erholungsaufenthalte für krebskranke Kinder und ihre Familien finanziert. Viele der Aufenthalte finden im Waldpiraten-Camp der Deutschen Kinderkrebsstiftung in Heidelberg statt, das ebenfalls in den Genuss des Einsatzes von Werner Tetsch gekommen ist.

Sein herausragendes Engagement blieb nicht ungehört. Auf Vorschlag des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder verlieh Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiner an Werner Tetsch die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Landratsamt Coburg wurde die Auszeichnung jüngst durch Landrat Sebastian Straubel übergeben. Dieser zeigte sich tief beeindruckt vom Engagement, das Werner Tetsch als radelnder Spendensammler an den Tag gelegt hat: „Genau für solche Menschen sind Auszeichnungen wie die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland da.“ Werner Tetsch sei ein Mensch, der sich für die Gesellschaft an sich und insbesondere für die schwächeren Teile der Gesellschaft engagiere. „Und das, ohne ein großes Tamtam um sich und sein Engagement zu machen“, unterstrich Straubel.

Trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten will Werner Tetsch sein Engagement zugunsten der Isabell-Zachert-Stiftung fortsetzen. Fahrradtouren nach Heidelberg wird der ehemalige Polizeibeamte zwar nicht mehr in Angriff nehmen können, aber innerhalb von Lautertal hat er seine Spender dieses Jahr schon besucht. „Und es wird weitergehen“, versprach er und fügte hinzu: „Ab jetzt fahre ich eben mit dem Auto herum.“ Gefreut hat sich über diese Ankündigung ganz besonders Christel Zachert, die extra für die Auszeichnung nach Coburg gekommen war. Die Gründerin der Isabell-Zachert-Stiftung berichtete, dass sich Werner Tetsch mit seinen Radtouren inzwischen eine regelrechte „Fangemeinde“ in ganz Deutschland aufgebaut habe. Diese wisse, dass bei ihm eine Spende am richtigen Platz sei.

Landtagsabgeordneter Martin Mittag bezeichnete Werner Tetsch als einen „Helden in unserer Gesellschaft“. Denn Helden, sagte Mittag, seien nicht die hochbezahlten Fußballprofis oder Rockstars. Helden seien Menschen, denen sich bei ihrem Engagement nie die Frage stelle, was dann am Ende für sie übrig bleibe.

Martin Rebhan (stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Lautertal) sagte mit Blick auf die vielen Orden, die bei den Besuchern der englischen Königskrönung zu sehen waren: „Ich weiß nicht, ob jeder der einen Orden getragen hat, diesen auch verdient hat. Eines weiß ich aber sicher, wenn einer einen Orden verdient hat, dann Werner Tetsch.“ Einen Dank an Werner Tetsch für sein herausragendes Engagement sprach zudem Andreas Edler von der Verbindungsstelle Coburg der IPA aus.