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Amtsblatt der VG Kötz und der Mitgliedsgemeinden
Ausgabe 4/2025
Bekanntmachungen der Verwaltungsgemeinschaft Kötz
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Stiftung Kulturlandschaft Günztal

Stellvertretend für alle Arten im Günztal ziert ein kleiner Wasservogel das Jubiläums-Logo der Naturschutzstiftung.

25 Jahre Naturschutz können sich sehen lassen

Die Stiftung Kulturlandschaft Günztal mit Sitz in Ottobeuren feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Angefangen als kleine, persönlich motivierte Initiative von Stiftungsvorstand Michael Nett vor bereits 30 Jahren, über die Stiftungsgründung vor 25 Jahren, hat sie sich mittlerweile zu einer festen Größe im Naturschutz in der Region entwickelt – und das lässt sich sehen.

Erholungssuchende, die heute durch das Günztal wandern, können sich über die vielen struktur- und artenreichen Flächen, die in den vergangenen 25 Jahren hier entstanden sind, freuen. Wenn man an der Westlichen Günz nördlich von Ottobeuren oder an der Östlichen Günz zwischen Ronsberg und Obergünzburg unterwegs ist, dann spürt man ganz intuitiv, dass es sich hier um Landschaften handelt, die einen in ihrer Ursprünglichkeit berühren. Die beiden genannten Bereiche gehören zu den sogenannten Kerngebieten im Biotopverbund. Gemeinsam mit kleineren naturnahen Flächen und Verbundachsen, machen diese den Biotopverbund Günztal aus, welcher sich entlang des Wassereinzugsgebietes der Günz – von Günzach im Süden bis Günzburg im Norden – erstreckt. „In diesem Netzwerk wollen wir alle hier in der Region heimischen Tier- und Pflanzenarten erhalten.“, erzählt Peter Guggenberger-Waibel, Projektleiter der Günztal Stiftung. Das bedeutet die biologische Vielfalt vor der eigenen Haustür zunächst einmal zu verstehen, um sie dann zu schützen – eine anspruchsvolle Aufgabe.

Doch wie kam es zu der Initiative? Michael Nett erinnert sich: „Als ich in den 1980er Jahren beobachtete, dass die Natur im Günztal, immer weiter zurückgedrängt wurde, nahm ich das zum Anstoß, mich für die Natur meiner Heimat einzusetzen.“. Damals wurden Bachläufe begradigt, Gräben verfüllt und die für das Günztal einst so markanten Feuchtwiesen wurden immer artenärmer oder sogar trockengelegt.

So entstand bei Michael Nett die Vision einen Biotopverbund – zunächst zwischen Ottobeuren und Westerheim – zu schaffen. Nach und nach fanden sich wichtige Unterstützer. Einer von ihnen war Walter Schneider, der damalige Vorsitzende der Bund Naturschutz Kreisgruppe, der in der Aufbauphase des Biotopverbundes ein wichtiger Wegbegleiter war. Aber auch der unermüdliche Einsatz und die Fachkenntnis von Peter Guggenberger-Waibel, als hauptamtlicher Projektmanager, und das Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden trugen in den 25 Jahren maßgeblich zum Erfolg des Biotopverbundes Günztal bei.

Doch zur langfristigen Sicherung und zum Ausbau des Biotopverbundes reichten das persönliche Engagement einiger weniger und selbst die finanzielle Unterstützung der staatlichen Naturschutzverwaltung allein nicht aus. Über die Gründung des Fördervereins der Stiftung Kulturlandschaft Günztal e.V. im Jahr 1999, gelang es schließlich genügend Kapital einzuwerben, um im Jahr 2000 die Stiftung Kulturlandschaft Günztal zu gründen.

Seither haben sich etliche Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Wirtschaft sowie Private angeschlossen und es wurden viele Meilensteine gesetzt.

Die Stiftung ist heute nicht die einzige Organisation, die am Biotopverbund Günztal arbeitet. Viele der Flächen werden von den Landschaftspflege-Verbänden der Landkreise betreut, das Wasserwirtschaftsamt unterstützt beispielsweise mit der Extensivierung gewässernaher Flächen und der Bund Naturschutz ist ebenfalls mit Grundtücken und Aktivitäten mit dabei. Darüber hinaus leisten viele Landwirte, Gemeinden, Fachbehörden oder auch Private einen wichtigen Beitrag. „Unser Ansatz ist seit jeher einer, der auf partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf Augenhöhe beruht., betont Peter Guggenberger-Waibel. „Um möglichst viel für den Naturschutz in der Region bewegen zu können, müssen wir alle zusammenhelfen.“

Aber ein bisschen stolz ist die Stiftung natürlich auch auf ihre Erfolge aus 25 Jahren Arbeit am Biotopverbund. „Unsere Geschäftsstelle in Ottobeuren mit dem jungen, hochmotivierten Team hat sich zu einem Kompetenzzentrum für Naturschutz im Günztal entwickelt.“, freut sich German Weber, ebenfalls Stiftungsvorstand.

Gute Voraussetzungen für die Stiftung, denn sie hat noch viel vor, um den Biotopverbund Günztal weiter auszubauen, für verschiedenste Arten zu optimieren und somit einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der biologischen Vielfalt im Günztal zu leisten.

Kontakt und Kurzinfos:

Stiftung Kulturlandschaft Günztal

Bahnhofstr. 38, 87724 Ottobeuren

Tel.: 08332 790538

Mobil: 0170 555 6060

Mail: info@guenztal.de

Web: www.guenztal.de

Die Günz ist die Lebensader unserer Region – vom Allgäu bis zur Donau.

Das Günztal ist Heimat und Regenerationsquelle für uns alle. Für viele Tiere und Pflanzen ist es das letzte Refugium. Doch nur 1% des Günztals steht unter Naturschutz. Die Günztal-Stiftung setzt sich seit 20 Jahren dafür ein, der bedrohten Natur an der Günz mehr Raum zu geben und ihre Artenvielfalt zu schützen.

Ganz praktisch bedeutet das: Wir schaffen entlang der Günz neue Biotope und verbinden sie miteinander. In diesem Biotopverbund kann sich die Natur wieder regenerieren. Unsere gemeinnützige Arbeit lebt von vielfältigem Engagement: Ob Fördermitgliedschaft, aktive Mitarbeit oder Spende – jede Art von Unterstützung hilft dabei, die natürliche Lebensader unserer Region zu bewahren.

„Insektenfreundliches Günztal“

Das Projekt „Insektenfreundliches Günztal“ der Stiftung wird gefördert vom Bundesamt für Naturschutz und dem Bayerischen Naturschutzfonds. Über den Zeitraum von sechs Jahren wird in folgenden Handlungsfeldern gearbeitet: Der Biotopverbund im Günztal wird durch Biotopmaßnahmen zur Förderung von Insekten in Form von sogenannte „Mikrohabitat-Inseln“ weiter ausgebaut.

Im Arbeitsfeld Landwirtschaft geht es um insektenfreundliche Bewirtschaftungsmethoden im Grünland, wie z. B. der Einsatz moderner Doppelmessermähwerke. Mit einem Fitness-Check Biotopverbund wird die Funktion der Biotopvernetzung im Günzgebiet von den Universitäten Halle und Osnabrück wissenschaftlich untersucht. Eine begleitende Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit zielt darauf ab, das gesellschaftliche Bewusstsein für die Insekten-Biodiversität zu fördern und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.