Grundschule Brombachtal - „Geheimsache Igel“

„Nein“ sagen zu können, wenn einem etwas nicht gefällt und ein „Nein“ anderer im Gegenzug auch zu respektieren – das sollen Kinder vom Theaterstück Geheimsache Igel mitnehmen. Im Zuge dieses Präventionsprojektes gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch werden Jungen und Mädchen sachte und auf humorvolle Weise an das schwierige Thema herangeführt. Jüngst wurde das Schauspiel den ersten bis vierten Klassen der Grundschule Brombachtal vorgeführt.

Situationen richtig einschätzen, das eigene Selbstbewusstsein stärken und den sozialen Umgang mit anderen Kindern überdenken – zu all dem sollen die Schüler durch das Projekt klar imstande sein. Eine gelbe Trennwand, eine gelbe Kiste, eine Igel-Handpuppe, einen gelben Hocker sowie eine Plastiksonnenblume – das ist alles, was die zwei Schauspielerinnen für ihre Darstellung als wesentliches Bühnenbild benötigen. Ein kurzer Einblick in den Inhalt des pädagogisch aufgebauten Stückes: Krümel hat einen Igel zum besten Freund, einen weiteren in Wurzel und die Lieblingsfarbe gelb. Im Laufe des Schauspiels kommen vermehrt blaue Elemente in Krümels anfangs heile, gelbe Welt und stören sie beim Spielen. Je blauer das Bühnenbild wird, desto trauriger und bedrückter wird Krümels Stimmung. Eine forsche, komplett blau gekleidete Frau kommt ihr zum Ende des Stückes unangenehm nah, zwingt sie mit ihr zu spielen und den Igel außer Acht zu lassen. Auch verlangt sie, dass sie niemandem von „ihrem gemeinsamen Geheimnis“ erzählen darf. Dennoch bittet Krümel Wurzel um Hilfe. Dieser bringt seiner verzweifelnden Freundin dann bei, selbstbewusst Nein zu sagen und so gelingt es der Hauptdarstellerin schließlich, mit akustischer Unterstützung der zuschauenden Kinder die bedrohliche Frau in die Flucht schlagen. Mit jedem „Nein, nein, nein“ verschwindet auch die blaue Farbe wieder aus Krümels Leben – wobei ein kleiner Teil, ein blau gefärbter Schuh, als „Narbe“ zurückbleibt.

Während des Schauspiels wurden die Kinder immer wieder direkt ins Geschehen eingebunden und so gab es trotz der heiklen Thematik viele spontane, lustige Momente. Die Kinder waren von der ihnen gebotenen Vorstellung sichtlich angetan. Um sicherzugehen, dass die Kinder den Sinn des Stückes richtig aufgefasst haben und mit ihren Gedanken nicht allein gelassen sind, endet das Programm mit einer aufklärenden Fragerunde. Dabei geben die Schauspielerinnen ihren jungen Zuhörern, wenn nötig, weisende Denkanstöße.