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Brombachtal-Nachrichten Amtsblatt der Gemeinde Brombachtal
Ausgabe 29/2024
Kirchliche Nachrichten
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Ev. Kirchengemeinde Kirch-Brombach

Aus dem Kirchenvorstand kam der Wunsch, über den Reformprozess ekhn 2030 zu berichten. Ich komme diesem Wunsch gerne nach und informiere Sie über die neuesten Entwicklungen.

Offen ist nach aktuellem Stand noch die Rechtsform des zukünftigen Nachbarschaftsraumes Nord. Hierzu haben sich Vertreter der nördlichen Kirchengemeinden in einer Steuerungsgruppe zusammengefunden. Nachdem sich die Gruppe in einem ersten Treffen gefunden hatte, wurde im zweiten Treffen sogleich die Geschäftsordnung beschlossen. Damit ist sichergestellt, dass die Steuerungsgruppe effektiv arbeiten kann und das Vertreterprinzip zur Geltung kommt. Im nächsten Treffen wird über die künftige Rechtsform der nördlich gelegenen Kirchengemeinden des Dekanats beraten. Möglich ist eine große Gesamtkirchengemeinde Odenwald Nord mit einem Kirchenvorstand für alle knapp 13.000 Kirchenmitglieder. Aber auch weiterhin größtenteils autarke Kirchengemeinden, die Vertreter in einen geschäftsführenden Ausschuss entsenden, sind denkbar.

Parallel zur Steuerungsgruppe finden sich die Vertreter unserer Kirchengemeinden außerdem zu einem Gebäude-Workshop zusammen. Eine deutschlandweite Statistik zeigt, dass die Kirchenmitglieder seit 1965 konstant abnehmen, wohingegen der Gebäudebestand seitdem zugenommen hat. Daher strebt die Kirchenleitung eine Verringerung der Baulast an. Die Workshop-Teilnehmer werden darüber entscheiden, welche Gebäude im nördlichen Nachbarschaftsraum künftig noch Zuweisungen von der Kirchenverwaltung erhalten und welche Gebäude künftig eigenfinanziert werden müssen. Eine wichtige und weitreichende Entscheidung, die ab dem 1.1.2027 wirksam wird. Für die Kirchengemeinde Kirchbrombach werden vermutlich das Pfarrhaus II in der Jahnstraße sowie das Gemeindehaus Ober Kinzig aus der landeskirchlichen Zuweisung rausfallen. Allerdings ist es noch zu früh, um endgültige Aussagen zu treffen.

Fest beschlossen wurde dagegen der Stellenplan für den gemeindlichen Pfarrdienst auf der letzten Dekanatssynode im Kloster Höchst. Ab dem 1.1.2030 stehen dem nördlichen Teil des Odenwälder Dekanats 7,5 Planstellen für Gemeindepfarrämter zur Verfügung. Wichtig: Das ist der Plan. Wie und ob die Stellen im Ist auch tatsächlich besetzt werden, ist eine andere Frage.

Sicher ist allerdings heute schon, dass sich die Logik der Gemeindepfarrstellen ändern wird. Vom 1.1.2025 finden sich alle Pfarrerinnen und Pfarrer der nördlichen Kirchengemeinden in einem sogenannten Verkündigungsteam zusammen. Gemeinsam mit Kirchenmusik und gemeindepädagogischem Dienst koordiniert dieses Team die pfarramtlichen Aufgaben im Nachbarschaftsraum Nord. Diese Neuerung wirkt sich auch auf die Organisation der Pfarrstellen aus. So sind die Pfarrstellen nicht mehr in den Kirchengemeinden vor Ort angesiedelt, sondern werden im Dekanat platziert. Vom Gedanken her werden Pfarrerinnen und Pfarrer dann für ihren Dienst in die Gemeinden entsandt.

Das ist eine Veränderung, die eine jahrzehntelange bzw. sogar jahrhundertelange Logik ablöst. Der Pfarrer oder die Pfarrerin ist nicht mehr für eine Gemeinde zuständig, sondern für alle Gemeinden im Nachbarschaftsraum. Es wird vermutlich etwas Zeit brauchen, bis sich die neue Denk- und Arbeitsweise etabliert hat und nachvollziehbar ist. Die Veränderungen für unsere Kirchengemeinde halten sich erst einmal in Grenzen. Ich bleibe mit meiner Familie weiterhin hier wohnen. Nach wie vor dürfen Sie mich gerne ansprechen, wenn Sie ein kirchliches oder seelsorgerliches Anliegen haben. Vermutlich wird allerdings der Gottesdienstplan etwas ausgedünnt, da ich öfter zu Vertretungsdiensten im Nachbarschaftsraum unterwegs sein werde.

Pfarrer Dominik Bär