Wickler Raupen
Im Obstbau, insbesondere im Apfel ist der Flug der zweiten Generation des Apfelwicklers hoch. An den Äpfeln findet man Einbohrungen durch die Raupen in die jungen Äpfel. Besonders zwischen aneinanderhängenden Äpfeln findet man die typischen Löcher die durch den Apfelwickler entstehen. Auch in den Pflaumen kommen verstärkt Pflaumenwickler vor. Durch die derzeit feuchte Witterung besteht zudem eine hohe Infektionsgefahr mit Zwetschenrost und Fruchtfäule. In vielen weiteren Kulturen kommen ebenfalls spezialisierte Wickler Arten vor, derzeit auffällig ist z.B. auch der Erbsenwickler. Die Raupen des Erbsenwicklers fressen an den kleinen Erbsen in den Schoten.
Mittlerweile fressen wieder Raupen der 2. Generation des Buchsbaumzünslers an den Blättern des Buchsbaumes. Es kommt zu einer weiteren Schwächung des Ziergehölzes, wenn er bereits im Frühjahr stark befallen war. Teilweise picken kleine Singvögel die grünen schwarz gemusterten Raupen aus dem Gehölz. Bei Hecken und kleineren Formgehölzen kann man versuchen, die Raupen mittels eines Hochdruckreinigers oder eines Industriestaubsaugers zu entfernen.
Auf den Blättern vieler Kulturen findet man Pünktchen artige Aufhellungen blattoberseits und bei genauerem Hinsehen kann man auch längliche, sehr kleine helle bis hellgrüne Zwergzikaden. Sie sind sehr mobil und flugfähig, bei kleinsten Bewegungen des Blattes flüchten sie. Die langanhaltende warme bis heiße Witterung hat die Vermehrung der Zwergzikaden begünstigt. Sie saugen blattunterseits an den Blättern, dadurch entstehen Lufteinschlüsse im Blatt, die als weiße Sprenkeln erscheinen. Als Virusüberträger können sie für den Erwerbsanbau bedeutende Schädlinge darstellen. U.a. kommen Zwergzikaden an Himbeeren, Bohnen und Kräutern wie Salbei vor. Zwergzikaden kommen sehr artenreich in Deutschland vor (über 450 Arten) und haben einen großen Wirtspflanzenkreis. Ihrerseits sind sie selbst Nahrung für Nützlinge wie Blumenwanzen, Florfliegenlarven oder Marienkäfer.
Es häufen sich die Meldungen von erkrankten Kürbispflanzen, insbesondere die Infektion mit dem Zucchinigelbmosaikvirus der sowohl an Kürbis als auch an Zucchini auftreten kann. Auf den Blättern sind gelbe linienförmige Ringmuster und Aufhellungen erkennbar. Auf den Früchten kommt es zu dunkelgrünen Scheckungen und Ringmustern. Die Viruserkrankung wird über Blattläuse übertragen, die an den Pflanzen saugen.
Das Gartentelefon ist ein Beratungsangebot der Hessischen Gartenakademie. Bei Fragen zu einzelnen Kulturen oder dem Auftreten von Schädlingen und Krankheiten steht Ihnen das Team der hessischen Gartenakademie mit einer fundierten Beratung zur Seite.