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Oberleichtersbacher Nachrichten
Ausgabe 10/2025
Schulnachrichten
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Schulnachrichten

Ein Elternabend der besonderen Art fand in der Aula der Grundschule statt. Rund 60 Zuhörer informierten sich über digitale Risiken, die unseren Kindern im Netz drohen. Referent Kriminalhauptkommissar Dominik Blattert von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Schweinfurt spricht normalerweise an weiterführenden Schulen - der Auftritt an einer Grundschule war für ihn eine Premiere. Er begründete dies damit, dass Kinder immer früher das Internet nutzen und Eltern Unterstützung benötigen, um ihren Kindern etwas zu erklären, das sie selbst nie gelernt haben.

Blattert verdeutlichte den Wandel im Kommunikationsverhalten: Früher fuhr man mit dem Rad zum Freund, heute läuft vieles über das Smartphone. „Ich will das Internet nicht schlechtreden, aber vorsichtiger machen“, sagte er und berichtete von einem Fall, in denen Cybermobbing bis zur Suizidgefährdung führte.

Er zeigte, wie alltäglich Datenklau geworden ist; betrügerische Anrufe oder Spam seien nur die Spitze des Eisbergs. Auch Handys seien unsicher, zudem wüssten sie oft mehr über uns als wir selbst. Besonders aufmerksam verfolgten die Zuhörer die Ausführungen zu populären Apps, die zu Schauplätzen von Cybermobbing werden können. Schon die Hälfte aller Kinder zwischen 6 und 12 Jahren besitzt ein Handy. Entscheidend sei, dass Eltern die Nutzung betreuen: „Das Schlimmste ist, wenn man den Kindern diese Welt offenstellt, sie aber nicht begleitet.“

Seit Corona seien die Zahlen stark gestiegen: 62 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren haben bereits Erfahrungen mit Cybermobbing. Gefährlich sei, dass es online keine zeitlichen oder räumlichen Grenzen gebe: „Das Internet ist 24/7 geöffnet.“ Wichtigster Schutz ist eine offene Kommunikation zwischen Eltern und Kindern. Beim Thema Cybergrooming verdeutlichte Blattert anhand eines Films, wie leicht Kinder im Netz getäuscht werden können. Besonders eindringlich waren auch seine Ausführungen zu Kinderpornografie.

Schulleiterin Sabine Oschmann-Hockgeiger dankte für den eindringlichen Vortrag: „Es ist unser größtes Erziehungsziel, ein gutes Vertrauensverhältnis zu unseren Kindern aufzubauen.“

Text und Foto: Karina Kirchner