Ein alter Brauch neu entflammt!

Wer seine Wurzeln schon lange in Oberleichtersbach hat, der weiß, dass das Hutzelfeuer eine altbekannte Tradition im Ort ist. Jedes Jahr zum Ende der Winterzeit soll mit dem Hutzelfeuer der Winter „verbrannt“ und damit der Frühling begrüßt werden. In anderen Ortschaften spricht man oft vom Sonnwendfeuer; in der Rhön aber hat sich dieses Brauchtum einen ganz eigenen Namen gemacht. Liest man nach und recherchiert im Internet, so leitet sich der Begriff „Hutzelfeuer“ wohl von Hutzeln ab, was eine in der Rhön regionale Bezeichnung für gedörrte Birnen und Zwetschgen ist, die in der Vergangenheit traditionell an diesem bestimmten Tag gegessen wurden. Viele Jahrhunderte schon kennt man hier zu Ort das Hutzelfeuer, wenngleich sich nicht mehr nachvollziehen lässt, wie lange es schon zu Oberleichtersbachs Geschichte gehört. Meist wird der aus Reisig und den ausgemusterten Christbäumen bestehende Haufen an der Haig (am Hochbehälter) aufgetürmt. Ein Fackelzug setzt sich dorthin in Bewegung und entzündet den Holzstapel. Im Anschluss laufen die Kinder im Dorf von Haus zu Haus und sammeln mit ihrem Hutzelspruch im Gepäck Süßigkeiten ein.

Üblicher Termin ist der erste Sonntag der Fastenzeit; in Oberleichtersbach und den umliegenden Gemeinden wurde der Termin jedoch auf den zweiten Sonntag, diesjährig den 05.03. gewählt. In den letzten Jahren ist dieser Brauch in Oberleichtersbach leider eingeschlafen und pandemiegeschuldet letztlich ganz ausgefallen. So muss es jedoch nicht bleiben! In diesem Jahr soll der Hutzelbrauch neu entflammt werden – da eine rege Teilnahme der Hutzelkinder gewünscht ist, allerdings am Samstagabend. Wir treffen uns also am 04.03. am Bauhof und starten mit einem Fackelzug zum Hutzelhaufen. Sobald dieser brennt schwärmen die Kinder in den Ort aus und jeder der Lust hat, ist zu Bratwurst, Bier und Softgetränken auf dem Gelände des Bauhofs eingeladen. Der Erlös kommt der Kinderfeuerwehr Oberleichtersbach zugute. Kommt und „hutzelt“ mit!