Die Sitzung des Gemeinderats am 01.02.2023 startete mit Informationen zur Stromversorgung im Gemeindegebiet durch die Bayernwerk Netz GmbH. Hierzu hatten sich Christoph Bold (Kundendienstleiter, Teamleiter Planung, Bauausführung und Netzkundenbetreuung) und Christine Pfaff (Kundenbetreuerin und Ansprechpartnerin für Bürgermeister) im Rathaus eingefunden. Es wurde u. a. darüber aufgeklärt, wie sich die Stromversorgung der Gemeinde darstellt und aus welchen Energieanlagen diese gewonnen wird, welche Baumaßnahmen zur Stromgewinnung aktuell umgesetzt werden und welche in der Zukunft geplant sind. Die Versorgung der Großgemeinde erfolgt über das Umspannwerk Bad Brückenau. Im Gemeindegebiet befinden sich aktuell 24 Netzstationen, welche im Laufe der kommenden 3 Jahre auf 26 erweitert werden sollen. Die Anbindung der Stationen erfolgt über Mittelspannungskabel und -freileitungen.
Die kürzlich umgesetzten Projekte der Bayernwerk Netz GmbH wurden vorgestellt, so beispielsweise der Ersatzbau der Kundenstation Buchrasen, die Erschließung des Baugebiets Mitgenfeld, die Verkabelung der MS-Freileitung im Mühlengrund inkl. Ersatzbau von zwei Ortsnetzstationen sowie der Neubau einer Ortsnetzstation in Unterleichtersbach. Des Weiteren wurden die sich aktuell in Planung befindlichen Projekte erläutert. Geplant ist eine neue Ausleitung vom UW Bad Brückenau bis zum Buchrasen, sowie eine Verkabelung der bestehenden Ausleitung vom UW Bad Brückenau über Breitenbach bis zum Buchrasen. Für Modlos ist der Neubau einer zusätzlichen Ortsnetzstation vorgesehen, im Mühlengrund eine Verkabelung der Mittelspannungs-Freileitung von Mühlengrund bis zur Heckenmühle und einer Niederspannungs-Verkabelung des Stationsnetzes sowie in Oberleichtersbach die Erschließung des Baugebiets Eller V inkl. einer neuen Ortsnetzstation.
Die im Gemeindegebiet installierten Leistungen und Erzeugungsmengen wurden im Jahresvergleich 2019, 2020 und 2021 vorgestellt. Die Solaranlagen haben sich hierbei von 199 auf 227 erhöht. Im Übrigen findet sich im Gemeindegebiet eine Kraftwärmekopplungsanlage, eine Anlage zur Gewinnung mittels Wasser und eine Biomasse-Anlage. Die erzeugte Energie im Jahr 2019 bemaß sich mit 7.334.423 kWh, in 2020 mit 7.825.533 kWh und in 2021 mit 7.333.530 kWh. Die Absatzmenge an Storm im Gemeindegebiet im Vergleich betrug in den Jahren 2019 und 2020 je knapp 9.000.000 kWh. Es sind demnach für die Gemeinde noch Kapazitäten gegeben. Es wurde dabei jedoch ebenfalls erläutert, dass der Absatz und Handel von Strom enorm aufwendig und es nicht immer von Vorteil ist, wenn enorm viel Strom gleichzeitig z. B. durch Photovoltaikanlagen erzeugt wird, der in das Stromnetz eingespeist werden soll. Die Netzspannung muss im Gleichgewicht gehalten werden, was bedeutet, dass der verfügbare Strom auch entsprechend zeitnah abgenommen werden muss. Ein Stromüberschuss hat zur Folge, dass die Energie anderweitig verwendet werden und ggf. verkauft werden muss. Die Bayernwerk Netz GmbH hat hier umfassende Systeme entwickelt, die in einem solchen Fall eingreifen.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die Aufhebung der Satzung über die Benutzung einer Deponie für Erdaushub beschlossen. Hierbei handelt es sich um eine reine Formalie, zumal die Gemeinde nicht mehr über eine entsprechende Deponie verfügt und in der Konsequenz die Satzung außer Kraft gesetzt werden musste. Ebenfalls in diesem Zusammenhang war die Aufhebung der Gebührensatzung zur Satzung über die Benutzung der Deponie ein rein formaler Akt, dem der Rat zustimmte.
Die Leichtersbacher Musikanten e.V. beantragten einen gemeindlichen Zuschuss zur Anschaffung neuer Trachten. EUR 8.985,00 will der Verein für die Trachten aufwenden, zu welchen ein 10%iger Zuschuss beschlossen wurde.
Als Träger öffentlicher Belange wurde die Gemeinde Oberleichtersbach in die 2. Änderung/Neufassung des Bebauungsplans „Nasse Wiesen“ mit der 2. Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Riedenberg einbezogen. Da das Vorhaben das Gemeindegebiet nicht beeinträchtigt, wurde diesem ohne Einwendungen zugestimmt. Zur Information wurde der Wiederaufbau einer offenen Stahl-Lagerhalle auf einem Grundstück in der Industriestraße, Gemarkung Oberleichtersbach vorgestellt. Das Vorhaben hält alle Festsetzungen ein, so dass dieses im Genehmigungsfreistellungsverfahren lediglich zur Kenntnis genommen wurde.
Abschließend genehmigte das Gremium die finanzielle Unterstützung eines Seminars für die 3. und 4. Klasse unserer Grundschule. Es ist ein 4tägiges Präventionsseminar mit einem Verhaltenstraining zur Stärkung des Selbstbewusstseins geplant, das zugleich dem Erkennen angstmachender Situationen dienen soll. Angeboten wird dieses Seminar durch die Organisation „SMOG e.V. – Schule machen ohne Gewalt“ mit Sitz in Hessen. Es sollen mit den Schülern Themen behandelt werden, wie beispielsweise: Wie erkenne ich einen Polizisten; wie reagiere ich, wenn ein Autofahrer mich anspricht; fahre ich bei anderen im Auto mit; wie hole ich Hilfe; ich bin allein zu Hause und es klingelt an der Tür etc. Das Seminar soll nach einem informierenden Elternabend im Juni durchgeführt werden. Die Gemeinde wird die Kostenbeteiligung von etwa EUR 200,00 übernehmen.
(Karina Kirchner)