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Oberleichtersbacher Nachrichten
Ausgabe 5/2025
Vereine und Verbände
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Spannung in der Schulaula

Im April verwandelte sich die Aula der Grundschule in einen Ort literarischer Spannung: Die junge Autorin Natascha Kippes stellte auf Einladung der katholischen öffentlichen Bücherei ihren neuen Saaletal-Thriller „Die Kleinstadtpension“ vor und fesselte rund 60 Zuhörer*innen – mehr, als das engagierte Büchereiteam erwartet hatte.

Die Idee zur Lesung hatte Thekla Heinz, die auf das Werk aufmerksam geworden war und kurzerhand Kontakt zur Autorin aufnahm. Für das Büchereiteam war es die erste Veranstaltung dieser Art – ein Wagnis, das sich lohnen sollte. Auch Schulleiterin Sabine Oschmann-Hockgeiger war unter den Gästen. In ihrer Begrüßung würdigte sie die Arbeit des Teams und die Zusammenarbeit mit der Schule und schloss ihre Worte mit einem Zitat von Hermann Hesse: „Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken.“

Natascha Kippes, 27 Jahre alt, gebürtig aus Fuchsstadt und wohnhaft in Hammelburg, gab persönliche Einblicke in ihren Werdegang. Schon als Schülerin schrieb sie begeistert Geschichten, kehrte jedoch erst während der Abschlussprüfungsvorbereitungen zum Schreiben zurück. Die Resonanz zu ihrem Debütroman „Schnappschuss in den Tod“bestärkte sie in ihrem Können und nun folgte „Die Kleinstadtpension“. Darin betreibt Protagonistin Anna eine unscheinbare Pension in Hammelburg – ideal für ein düsteres Geheimnis.

Kippes las einzelne Kapitel vor und erläuterte dabei ihren kreativen Prozess: den Aufbau von Spannung, die Entwicklung von Charakteren und das schmerzliche Streichen geliebter Szenen – gemäß dem Autorenmotto „Kill yourDarling“. Rund 40 Seiten fielen der Überarbeitung so zum Opfer.

Interessant war auch Kippes' Weg des Selfpublishings. Ohne Verlag organisiert sie Lektorat, Layout, Vertrieb und Marketing selbst und musste sich tief in rechtliche und technische Details einarbeiten. Aktuell arbeitet sie bereits an ihrem dritten Buch, das stärker in Richtung Krimi geht – authentisch, regional und spannend.

Zum Abschluss dankte Thekla Heinz im Namen des Büchereiteams für die fesselnde Lesung und den offenen Einblick. Beim anschließenden Austausch waren sich alle einig, dass die Kombination aus regionalem Bezug, spannender Handlung und sympathischer Begegnung mit der Autorin die Lesung zu einem echten Highlight machte.