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Oberleichtersbacher Nachrichten
Ausgabe 7/2024
Aus dem Rathaus
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Aus dem Rathaus

Auch in diesem Jahr konnte wieder ein Grenzgang in Unterleichtersbach stattfinden, der in Ergänzung der Erkundungen der vergangenen Jahre nun die einmalige Umrundung der Ortsgrenzen komplettierte. Es war der vierte Grenzgang seit dem Jahr 2019, der wiederum federführend durch Siegfried Schaub als ehemaligen Kreisobmann der Feldgeschworenen und zugleich vormaligem Vorstand der Jagdgenossenschaft Unterleichtersbach organisiert wurde. Die knapp zweistündige Wanderung führte in diesem Jahr entlang der so genannten „Linie“, einer beinahe schnurgerade verlaufenden Grenze, die das wäldliche Gemarkungsgebiet Unterleichtersbach vom Staatsforst trennt. Schaub führte die 25 Teilnehmenden über den sehr gut ausgesteinten Weg und wies auf die jeweils etwa im Abstand von 50 Metern deutlich sichtbaren, weißen Grenzsteine hin.

Teilgenommen am Grenzgang hat neben Jagdgenossen, Feldgeschworenen und interessierten Unterleichtersbachern auch der örtliche Jagdpächter Thomas Rainemann, der bereits in zweiter Generation die Jagdpacht des Waldgebietes innehat. Vor 30 Jahren schloss erstmals sein Vater, in dessen Fußstapfen er zwischenzeitlich getreten ist, den Jagdpachtvertrag. Wohnhaft ist Rainemann aber nicht vor Ort, vielmehr reist er regelmäßig aus Greven bei Münster an und verbringt viele Wochenenden in Unterleichtersbach.

Rainemann klärte auf, dass es sich bei dem Teil des Waldes um den einzigen mit Rotwildaufkommen handelt, weshalb er für die Jagd von besonderer Bedeutung ist. Die Zusammenarbeit mit dem Staat funktioniere außerdem ausgesprochen gut und sei sehr angenehm, so dass es ihm hier großen Spaß bereite. Die Jagd selbst sei insgesamt großen Veränderungen ausgesetzt, so nehme auch die Forstverjüngung nicht unerheblich Einfluss auf das Verhalten der Tiere bei der Jagd.

Nach Abschluss des Wanderweges stand Feldgeschworenenobmann Roland Romeis für den Rücktransport der Wanderer mit seinem Traktor und Anhänger bereit. Beim anschließenden gemütlichen Ausklang mit Gegrilltem am Feuerwehrhaus gab es noch Worte des Dankes durch Jagdpächter Rainemann: „Liebe Jagdgenossen, lieber Unterleichtersbacher, wir bedanken uns, dass wir wieder einmal an dieser tollen Tradition teilhaben durften. Ebenfalls traditionell überreichen wir zum Dank eine kleine Spende an die Jagdgenossen.“ Ludwig Weber, Vorstand der Jagdgenossenschaft, dankte vor allem Siegfried Schaub für die Organisation dieses und auch der vorangegangenen Grenzgänge und zugleich allen, die dazu beigetragen haben, diese Tradition aufrecht zu erhalten.

(Karina Kirchner)