Sie stehen nicht im Rampenlicht und doch sind sie immer da, wenn Hilfe gebraucht wird: die Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehren. Im Rahmen eines feierlichen Ehrenabends würdigte die Gemeinde Oberleichtersbach nun langjährige Mitglieder ihrer Ortswehren für ihren jahrzehntelangen Einsatz im Dienst der Allgemeinheit – mit Worten des Dankes und mit sichtbar großem Respekt. Erstmals wurde dabei auch ein Kamerad für beeindruckende 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet – ein Novum in der Großgemeinde.
Bürgermeister Dieter Muth eröffnete die Veranstaltung mit bewegenden Worten: „Ihr alle seid ein Vorbild, nicht nur für unsere Jugend. In einer kleinen Gemeinde wie Oberleichtersbach ist die Feuerwehr mehr als eine Organisation – sie ist Teil unseres Dorflebens, ein Stück Identität, eine Art Familie, die Generationen verbindet.“ Er würdigte den Mut, die Verlässlichkeit und die Kameradschaft, die das Fundament der Wehren bilden – gerade in Zeiten wachsender technischer, klimatischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Dabei unterstrich er auch die Bedeutung moderner Ausrüstung: „Vier neue Fahrzeuge konnte die Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren anschaffen – das ist nicht selbstverständlich. Nur moderne Technik macht den Dienst attraktiv und einsatzfähig zugleich.“ Auch die aktuellen Bauprojekte – etwa das neue Feuerwehrhaus in Unterleichtersbach oder die laufenden Planungen für Modlos – zeigten, wie ernst die Gemeinde ihre Verantwortung für die Einsatzkräfte nimmt: „Wir bauen nach dem Stand der Technik – nicht im Luxus, aber mit Blick für das Wesentliche.“
Auch Landrat Thomas Bold lobte das Engagement der Gemeinde und betonte, wie unverzichtbar die Freiwilligen Feuerwehren für das Leben im ländlichen Raum sind: „Unsere Feuerwehrleute sind in ihrer Freizeit sieben Tage die Woche im Einsatz, immer dann, wenn die Sirene erklingt – ob Tag oder Nacht. Sie sind die Kräfte vor Ort, die immer als Erste zur Stelle sind und dabei oft gar nicht wissen, was sie erwartet.“ Er lobte ihre Professionalität und erinnerte daran, dass Feuerwehrdienst nicht nur körperlich fordernd sei, sondern auch emotional belastend: „Gut, dass auch hierfür die Gemeinde Räume schafft, in denen man nach Einsätzen zur Ruhe kommen und sich austauschen kann.“ Sein Dank galt zudem den Familien der Feuerwehrleute – für ihre Geduld, ihr Verständnis und das Mittragen – sowie den Arbeitgebern, die Einsätze ermöglichen, auch wenn dies oft die Arbeitsabläufe unterbricht.
Geehrt für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst wurden Alexander Kleinhenz, Michael Vogt, Patrick Bub und Frank Schaub. Die Würdigungen, die jeweils von den Kommandanten der Ortswehren verlesen wurden, machten deutlich, mit wie viel Pflichtbewusstsein, Hilfsbereitschaft und Fachkompetenz sich diese Männer über viele Jahre hinweg engagiert haben. Sie haben sich stetig fortgebildet, zahlreiche Leistungsabzeichen erworben und bewiesen, dass auf sie in Übungen wie im Einsatz jederzeit Verlass ist.
Bereits auf vier Jahrzehnte aktiven Dienst konnten Burkard Baus, Norbert Schwarz, Richard Fröhlich und Ludwig Weber zurückblicken. Auch ihre langjährige Einsatzbereitschaft wurde in den persönlichen Laudationen eindrücklich gewürdigt – verbunden mit der Anerkennung für ihre Führungsqualitäten, ihre große Erfahrung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Ihr Engagement zeigt sich nicht nur im Einsatz, sondern auch in der Vereinsarbeit und als verlässliche Ansprechpartner im Ort.
Ein besonderer Moment war die Auszeichnung von Lothar Hahn für 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst – eine Ehrung, die es so bislang noch nicht in der Gemeinde gegeben hat. Von 1974 bis 2024 war Hahn im aktiven Einsatz, übernahm Führungsaufgaben und ist auch heute noch zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird. Diese fünf Jahrzehnte freiwilliger Dienst sind Ausdruck einer tiefen Überzeugung.
Kreisbrandinspektor Marco Brust brachte es auf den Punkt: „Ohne euch Kameraden geht es nicht. Die Gemeinde kann Häuser und Räume schaffen – aber was nützt das schönste Haus, wenn keiner darin Dienst tut?“ Zugleich erinnerte er daran, dass eine Ehrung nicht das Ende, sondern vielmehr ein Auftrag sei, Wissen und Erfahrung an die nächste Generation weiterzugeben.
Als sichtbares Zeichen der Wertschätzung lädt der Freistaat Bayern Feuerwehrleute mit 40 Jahren Dienst zu einem Erholungsaufenthalt ins Feuerwehrerholungsheim Bayerisch Gmain ein. Die Gemeinde Oberleichtersbach übernimmt dabei zusätzlich die Kosten für die Partnerin oder den Partner – als Zeichen des Dankes auch an jene, die das Ehrenamt oft still im Hintergrund mittragen. Für die 50-jährige Dienstzeit, für die es auf staatlicher Ebene keine Regelung gibt, hat sich die Gemeinde ebenfalls großzügig gezeigt und lädt auch Lothar Hahn zu einem Aufenthalt ein.
Landrat Bold sprach zum Schluss einen Wunsch aus, dem sich alle Anwesenden anschlossen:
„Kommt immer wieder gesund von euren Einsätzen zurück.“