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Ausgabe 1/2024
Vereinsnachrichten
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60 Jahre Schnauz-Club Wallenfels

Seit 60 Jahren halten sie ihrem Stammtisch die Treue: Günther Köhler, Vorsitzender Michael Müller, Karl-Heinz Simon, Walfried Schmittnägel und Adolf Weiß. Auf dem Bild fehlt Heinrich Stöcker.  

Seit dem 6. Januar 1964 treffen sie sich jeden Sonntag zum Kartenspielen in der Gaststätte Homerudl: Die Mitglieder des Schnauz-Club Wallenfels. Zum 60jährige Jubiläum hatten die Stammtischbrüder ihre Frauen und Bürgermeister Jens Korn eingeladen. „60 Jahre Freundschaft, das ist ein Grund zu feiern“, erklärte Vorsitzender Michael Müller.

An die Anfänge kann sich Adolf Weiß erinnern, der neben Heinrich Stöcker das einzig verbliebene Gründungsmitglied ist: „Wir saßen am Dreikönigstag zum Karten zusammen und haben uns als junge Burschen spontan gedacht, wir könnten einen Club gründen.“ Vieles sei damals noch anders gewesen. Im Homerudl habe es mehrere Stammtische gegeben, die sich gleichzeitig trafen. Neben den Etablierten seien sie damals die Jungen gewesen, blickt Adolf Weiß zurück. Und auch die Kleiderordnung sei eine andere gewesen: „Sonntags nur mit Krawatte!“ Eine wichtige Regel haben sich die Kartfreunde schon vom ersten Tag an auferlegt: „Wir fangen erst an, wenn die Kirche aus ist.“ Deshalb treffen sich die Stammtischbrüder auch heute erst um 11 Uhr, um eine Stunde mit den nach „Schnauz“ oder „30 ½“ zu jagen.

Im Laufe der Jahre sei der Stammtisch immer größer geworden und habe sich in Wallenfels etabliert. Viele Vereine hätten bei ihren Festen gerne auf die Unterstützung der Schnauzer unter anderem im Ausschank zurückgegriffen. Gegen andere Hobbykicker habe man sich auch im Fußball gemessen: „Das haben wir allerdings aufgegeben, nachdem sich unser Mitglied Adolf Drexel „Bayer“ den Arm bei einem Match gebrochen hatte.“ Legendär seien die Ausflugsfahrten, die Stammtischbruder und Busfahrer Heinrich Stöcker exzellent organisiert habe. „Wir werden heute noch von Wallenfelsern gefragt, ob wir nicht mal wieder einen Ausflug organisieren wollen.“

Und was hat sich über die Jahre verändert? „Beim Karten trinkt von uns kaum einer mehr Bier, das wäre früher undenkbar gewesen“, sagt Adolf Weiß ein wenig wehmütig. Geblieben ist allerdings das „Erfolgsgeheimis“, das die Gruppe seit sechs Jahrzehnten zusammenschweißt: „Hier treffen sich die richtigen Leute, die sich auch menschlich gut verstehen“, sagt Vorsitzender Michael Müller. Von Bürgermeister Jens Korn gab es aus Anlass des Jubiläums eine Urkunde: „Der Schnauz-Club ist eine feste Größe in unserer Stadt.“

Das es menschlich zwischen den Mitgliedern passt, merkt man auch beim Erinnerungsfoto, für das die Stammtischbrüder die Karten in die Hand nehmen. Jeder bekommt ein Blatt und Walfried Schmittnägel ruft sofort „Schnauz“: Eichel-Ass, der König und die 10! Sofort herrscht großes Hallo, es wird gefrotzelt und es werden Witze auf Kosten des Glücklichen gemacht. So wie seit 60 Jahren eben.