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Ausgabe 11/2025
Aktuelles aus Wallenfels
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Aktuelles aus Wallenfels

Viele interessierte Bürger verfolgten die Ausführungen von Architekt Winfried Lebok und Bürgermeister Jens Korn (hinten Mitte und re)

Das neue Becken des Schwimmbades ist aus Edelstahl, das in Teilen verbaut und verschweißt wurde. Deutlich sieht man die verschiedenen Bereiche.

Frühschwimmerin Elke Kleylein-Feuerstein, Armin Bandorf und Christiane Bandorf (v.re) fachsimpeln über das neue Schwimmbad

„Wann geht es denn endlich wieder los mit der Schwimmerei?“ – das war die häufigste Frage, mit der sich Bürgermeister Jens Korn und Architekt Winfried Lebok beim „Frühschoppen im Freibad“ mit Baustellenführung konfrontiert sahen. Und sie hatten beide gute Nachrichten. Wie Lebok mitteilte, liegen die Arbeiten gut im Bauzeitenplan und werden bis Ende Juni fertiggestellt, sodass bis Mitte Juli das Becken freigegeben werden kann. Das freut die unterschiedlichsten Gruppen, die sich regelmäßig im Bad einfinden. Angefangen von den Frühschwimmern, dies sind immer so 8 – 10 Personen gleichzeitig, manchmal kommen früh auch mehrere Gruppen, die sich „in die Fluten stürzen“. Elke Kleylein-Feuerstein und Armin Bandorf sind solche Frühschwimmer, die jeden Tag, egal wie das Wetter ist, ihre Bahnen ziehen. Besonders Kleylein-Feuerstein freute sich darüber, dass es 25 m und 50 m Bahnen gibt, es ist „für jeden etwas dabei“. „Wir freuen uns, dass es so gut mit dem Umbau des Bades klappt, andere wären froh, so ein tolles Bad zu bekommen“, meinte die Frühschwimmerin. Und Armin Bandorf ergänzte, welch tolles Gefühl es ist, morgens in die „aufgehende Sonne“ zu schwimmen, wenn die kleinen Nebel aus dem Wasser aufsteigen.

Zahlreiche interessierte Bürger hatten sich beim Wasserwachtheim eingefunden, um sich bei Weißwurstfrühstück, Kaffee und Kuchen und lockerer Atmosphäre zu informieren, Fragen zu stellen und die Baustelle zu begutachten. Für die Bewirtung zeigte sich die Wasserwacht verantwortlich.

Natürlich steht im Schwimmbad nicht immer nur der Spaß im Vordergrund. Die Aktivitäten der Wasserwacht Wallenfels z.B. sind vielfältig. Wie Technischer Leiter Jürgen Fabritzek ausführte, ist die Länge der Bahnen ausschlaggebend für Schwimmkurse und die Rettungsscheinausbildung. „In diesem neuen modernen Schwimmbad haben wir alle Voraussetzungen. Das ist wichtig, denn immer weniger Kinder haben ideale Bedingungen zum Schwimmenlernen“, sagte der engagierte Wasserwachtler. Außerdem wären die Floßfahrten ohne gut ausgebildeter Wasserwacht nicht durchführbar und dafür braucht es eben ein Schwimmbad, das die Ausbildungsnormen erfüllt. Und da ist ja noch der Zeltplatz, gleich neben dem Schwimmbad, dem Fußballplatz und dem Tennisplatz, ideale Konstellationen für Familien, Kinder und Jugendliche. Christiane Bandorf bringt es auf den Punkt, der Zeltplatz funktioniert nur mit dem Bad und es bildet sich eine Einheit. Dass es noch eine funktionierende Schwimmbadgastronomie gibt, die auch für „Trockenschwimmer“ da ist, ist schließlich das Tüpfelchen auf dem I. Mit dem sonnigen Biergarten lockt man auch die an, die nicht so gerne von außen nass werden.

Natürlich mussten sich Bürgermeister Jens Korn und Architekt Winfried Lebok auch einigen kritischen Fragen stellen. So z.B. warum die Duschräume und Sanitäranlagen nicht auch gleich saniert wurden. Sie sind schlicht und ergreifend nicht im Förderprogramm drin und finanziell momentan nicht zu stemmen. Auch das Kinderbecken fällt nur dadurch in die Förderung, weil es an die Umwälzung des großen Beckens angeschlossen ist. Auf die Fragen nach den Eintrittspreisen konnte Jens Korn Entwarnung geben. Für dieses Jahr gelten auf jeden Fall noch die bisherigen Preise, nur bei den Dauerkarten werde man etwas reduzieren. Aber es wird sich sicher nicht vermeiden lassen, in Zukunft die Preise etwas anzuheben. „Aber keine Angst, wir werden sicher keine acht Euro Eintritt verlangen“, versicherte das Stadtoberhaupt. Das Schwimmbad ist ein Draufleggeschäft, das weiß jeder. Doch es ist ein wichtiger Teil gerade für den Tourismus, für die Wasserwacht, aber vor allem auch für die Bürger. Sie sind es wert, dass Freizeiteinrichtungen erhalten werden. Mit den erhaltenen Förderungen von Bund und Land ist dies nun möglich geworden, das Bad wird moderner, attraktiver und vor allem auch sicherer. Und Korn ist sich sicher, auch die Interessen der verschiedenen Nutzerkreise gut unter einen Hut gebracht zu haben.

Daten und Fakten

Gesamtkosten der Maßnahme ca. 2,3 Millionen Euro, davon fördert der Bund mit max. 1.500.000 Euro und der Freistaat Bayern mit 515.000 Euro. Baubeginn war am 2. September 2024 und die voraussichtliche Eröffnung wird am 5. Juli 2025 sein. Das Versprechen, keine Saison ausfallen zu lassen, wurde dadurch erfüllt.

Das neue Becken wird in den bestehenden Beckenkörper eingebaut, besteht aus Edelstahl und teilt sich in vier Bereiche auf. Dies sind zwei Bahnen mit 50 Meter, drei Bahnen mit 25 Meter, einem Nichtschwimmerbereich und einem Kinderbecken. Zugang über eine Wassergewöhnungstreppe im Nichtschwimmerbereich, Treppeneinstieg für die Schwimmer und abgesenktem Beckenumgang für Rollstuhlfahrer. Es wurde viel Erde umgewälzt und Beton ausgebaut. Auf der einen Seite Grabenaushub, auf der anderen viel Auffüllung zwischen neuer und alter Beckenwand und Beckenboden. Das Edelstahlbecken wurde in Teilen eingebaut und verschweißt. Die Badewassertechnik ist komplett erneuert mit einer Umwälzleistung der Filteranlage von 188 Kubikmeter in der Stunde. Dies ist besonders wichtig, denn nun wurden alle Vorgaben der Badewasserprüfung erfüllt und optimale hygienische Verhältnisse geschaffen. Um die Dimensionen zu erkennen, hier einige Zahlen. Es wurden 1000 m PE-Rohrleitungen und 2000 m Elektrokabel verlegt. Es gibt vor allem im Kinderbecken einige Attraktionen, dies ist ein 11 m langer Schiffchenkanal, Wasserpilz, Spritzdüsen, Sprühigel und eine kleine Rutsche. Wie Architekt Winfried Lebok bestätigte, waren und sind beim Bau alle Gewerke optimal aufeinander eingespielt.