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Wallenfelser Wilde Rodach Bote
Ausgabe 13/2023
Kirchliche Nachrichten
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Ehrenurkunde für Pater Jan Poja

Ein großes Zeichen für die Verbundenheit zu Tradition und Wallenfels stellt die Ehrenurkunde da, die Pater Jan Poja (li) von Vorstand und Hauptmann Christopher Zeuß erhalten hat.

Soldatenkameradschaft würdigt die Verdienste rund um Fronleichnam und Flurumgang

Stolz und gerührt hält Pater Jan Poja CR die Ehrenurkunde der Soldatenkameradschaft Wallenfels in den Händen. 1. Vorstand und Hauptmann Christopher Zeuß hatte ihm diese Auszeichnung nach dem Flurumgang feierlich überreicht. Für die langjährige und stets kooperative Mitwirkung und Mitgestaltung der Fronleichnamsprozession und des Flurumgangs hat sich Pater Jan um die Soldatenkameradschaft verdient gemacht. „Wir würdigen seine Verdienste mit dieser Ehrenurkunde und bedauern sehr, dass es in diesem Jahr seine letzten Prozessionen hier in Wallenfels waren“, betonte Christopher Zeuß.

In seinen Dankesworten ging Pater Jan auf die schön geschmückten Altäre und die Prozessionswege ein und dankte allen für ihre Arbeit und Mühe. Die Zeit von Fronleichnam bis Flurumgang bezeichnete er als einen „positiven Ausnahmezustand“, der alljährlich in Wallenfels alle gleichermaßen befällt. Die ganze Stadt ist mobilisiert und alle machen mit, Privatleute und alle kirchlichen und weltlichen Vereine. Bereits um 5.00 Uhr früh wecken nicht nur die Glocken die Menschen, sondern auch die Böllerschüsse, die für den Frieden ertönen, nicht für den Krieg. Zwei große eucharistische Prozessionen mit den heiligen Festmessen finden statt und Jesus Christus verborgen in der Brotgestalt wird geschützt durch die Monstranz durch die Straßen getragen. „Die Teilnahme ist für alle ein öffentliches Glaubenszeugnis“, sagte Pater Jan und bedankte sich besonders noch einmal bei der Ehrenkompanie, die den Heiland alle Jahre begleitet.

Ja, es waren die letzten Prozessionen dieser Art für Pater Jan. Seit 11 Jahren trägt er die heilige Hostie hier in Wallenfels durch die Straßen. Seit 11 Jahren ist er stolzer Teil dieser einzigartigen Zeremonien in der Stadt. Begleitet von der 100 Mann starken Ehrenkompanie zieht der „Leib Christi“ zusammen mit den vielen Gläubigen vorbei an den geschmückten Häusern, den prachtvoll hergerichteten Altären und den kunstvoll gelegten Blumenteppichen. Tradition wird hier in Wallenfels noch großgeschrieben und auch gelebt. Es ist nicht nur ein „Schauspiel für Touristen“, sondern gelebte Frömmigkeit, Bewahrung des Andenkens und ein Bekenntnis zum Glauben, auch wenn das Vertrauen in die Kirche in Wallenfels zurzeit sehr erschüttert ist. Doch der Glaube ist da und den lassen sich die vielen Gläubigen, Vereine und Institutionen nicht nehmen. Und auch wenn es die Aktion „Und jetzt erst recht?“ an den beiden Tagen gegeben hat, auch wenn Plakate und Transparente darauf hinweisen, dass einiges im Argen liegt, so bringen es doch viele auf einen Nenner: „Glaube und Kirche sind manchmal eben zwei Paar Stiefel.“