Titel Logo
Wallenfelser Wilde Rodach Bote
Ausgabe 13/2025
Titelseite
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe
-

Titelseite

der Frankenwald war einst als Armenhaus verschrien. Zum Glück hat sich das in den letzten Jahrzehnten gewandelt, wenngleich die Millionärsdichte bei uns nach wie vor nicht besonders hoch ist. Reich gesegnet sind wir allerdings seit jeher mit Heimatliebe. Dieser „Reichtum“ tritt besonders an Fronleichnam zu Tage. In Wolfersgrün, Neuengrün, der Schnaid und gerade auch in Wallenfels wird das Brauchtum rund um die Prozessionen gepflegt.

Die Verbundenheit mit unserer Heimat, die sich im liebevollen Schmücken der Altäre, der Teilnahme an der Prozession oder dem Dienst in der Ehrenkompanie ausdrückt, ist wichtig. Sie lässt junge Menschen hier Wurzeln schlagen, die sie an die Region binden.

Doch die bunte Pracht dieses Festtages darf uns nicht blind für Entwicklungen machen, die uns Sorgen bereiten müssen. Fronleichnam ist nämlich zu allererst ein christliches Fest. Wir feiern unseren Glauben und tragen den Leib des Herren, den Fronleichnam, durch unsere Straßen. Alles andere ist schmückendes Beiwerk. Doch was passiert, wenn uns der Kern dieser großartigen Tradition, der Glaube, verloren geht? Dann wird eines Tages auch das Drumherum, das uns so lieb und teuer ist, verschwinden.

Zugegeben: Unsere Kirchen, vor allem die katholische, machen es einem manchmal nicht leicht. Davon können wir in Wallenfels weiß Gott ein Liedchen singen. Doch ist die Klage übers Bodenpersonal (unseren Pfarrer natürlich ausgenommen) nicht allzu häufig eine Ausrede, um uns nicht mit den Inhalten des Glaubens beschäftigen zu müssen? Ich habe zu Fronleichnam einen Vorschlag an uns alle: Feiern wir bei den anstehenden Festtagen nicht nur unsere Heimatverbundenheit, sondern bewusst auch unseren Glauben. Geben wir der Institution Kirche eine Chance, denn sie ist nämlich nicht nur das, was in Rom und Bamberg geschieht, sondern sie ist vor allem das wertvolle Engagement vieler Ehrenamtlicher bei uns vor Ort.

Es war wohl auch Heimatliebe, die die Männer der Frankenlust vor über 60 Jahren dazu veranlasst hatte, eine Hütte zu bauen, unseren Herrgottswinkel. Er ist für die allermeisten von uns mit wunderschönen Erinnerungen verbunden und deshalb eben auch ein wichtiges Stück Heimat. Fremde haben immer wieder ein Aha-Erlebnis, wenn Sie den Fuß über die Schwelle der Hütte setzen: „So etwas Schönes hätten wir hier nicht erwartet.“ Die letzten Jahrzehnte hinterließen allerdings ihre Spuren. Vor allem das Dach muss dringend saniert werden. Der Frankenlust kostet die Sanierung neben viel Eigenleistung wohl rund 20.000 Euro. Ich möchte Sie deshalb herzlich bitten, nicht nur Ihre Herzen, sondern auch Ihre Geldbeutel zu öffnen und zu spenden. Nähere Hinweise finden Sie in diesem Rodachboten.

Ganz viel Heimat bringen die Theaterfreunde Wallenfels demnächst wieder auf die Bühne. Dreimal blühen uns auf der Kümmelswiese „Neurosige Zeiten“. Ich freue mich schon jetzt auf die Premiere am 28.06. Für diese und für die Aufführungen am 04. Und 05.06. gibt es noch einige Karten bei Markus Gleich.

Herzlichst
Ihr
Jens Korn