Meister Günther (Udo Schlee) und sein Lehrling Roland (Andreas Gleich) erschrecken seine Frau Resi (Gaby Stöcker)
Beim Zelebrieren des „Rituals zur Bieröffnung – OM Prost“ sind sich Guru Günther (Mitte) und seine Hilfsapostel Y-Tong (Markus Haderdauer, li) und Li-Bah-Fui (Fabian Schlee) schnell einig.
Es scheint, als sei Lehrling Roland (Andreas Gleich) in Sandra (Carolin Michel) verliebt.
Die Theaterfreunde freuten sich über den großen Erfolg
Premiere
Am Besten wäre es, beim Einlass zum Theaterabend auf der Kümmelswiese gleich stapelweise Taschentücher mit auszuteilen, denn um die Lachtränen abzuwischen, sind die Zuschauer den ganzen Abend beschäftigt. Es ist nämlich so, man nehme ein Theaterstück, tolle Schauspieler und eine große Portion Wallenfelser Dialekt. Das Ganze würze man mit „Chinesischen Weisheiten“ und einer Mimik der Schauspieler, die unvergleichlich ist.
Schon bei der Begrüßung, natürlich passend vom Schauers Toni in „echtem Chinesisch“ dargebracht und von „Dese“ Andreas Gleich frisch und frei übersetzt, erinnerten die beiden an das erste Mal, als ein Theater auf der Kümmelswiese gespielt wurde. „Es war 1998 der Fahnenschwinger von Wallenfels und heute sind wir zum 10. Mal hier oben“, sagte Andreas Gleich im breitesten Wallenfelser Dialekt. Er dankte allen Unterstützern und sagte wieder zu, dass die Theaterfreunde einen Großteil der Einnahmen auch wieder spenden. Außerdem stellte er noch das „Vorhang, Pause, Weitergehts“-Girl Klara vor, die mit ihren Plakaten „für Ordnung“ sorgen wird.
Aber dann ging es los mit der Theaterpremiere von „Ein Guru für Do-Ping“, ein Stück von Andreas Wening, hervorragend inszeniert von Gisela Düthorn. Garniert mit tollen Schauspielern, lustigen Dialogen und vielen Pointen, wird es ein Feuerwerk der guten Laune. Da ist zum Beispiel der Kfz-Meister Günther Pöppel (Udo Schlee), der zusammen mit dem Lehrling Roland Brause (Andreas Gleich) und seiner Tochter Sandra (Carolin Michel) eine Werkstatt betreibt. Bis, ja bis die beiden asiatischen Mönche aus Do-Ping auftauchen. Hier unvergleichlich Markus Haderdauer als Y-Tong, der allein schon durch seine Mimik und das ständige Gekicher für Lachsalven sorgt. Zusammen mit Li-Bah-Fui (Fabian Schlee) küren sie Pöppel zum Guru „Meistel Günthel“, so wie es das Plem-Plem-Orakel in ihrem Sushi-Kloster vorausgesagt hat. Und dieser dreht dann so richtig auf. Spirituelle Rituale wie Grillmedidation, Couchandachten und Sofaliegen führt er ein und natürlich eine „Meditation zur Befreiung des Bieres aus der Flasche“ – Om Plost. Alle Männer in Wallenfels wollen plötzlich Anhänger werden, weil Provinzbuddha Günther einen Vergnügungstempel einrichten will.
Aber das ist noch nicht genug. Für Aufregung sorgt vor allem auch die verbiesterte Schwester von Pöppels Frau Resi, die geizige Edda Krautwurst (Birgit Brehl), die nur noch zu Halloween eingeladen wird, als Satansbraten. Sie liefert sich heftige Wortgefechte mit dem „Blaukitteladonis“ Günther Pöppel. Dazu kommt noch der etwas unterbelichtete Freund des Meisters, Michel Möhrenschläger (Henry Stöcker), der des Meisters Auto in Berlin in einem Gemüseladen geschrottet hat und nun vor der Polizei flüchtet. Der ganze Guru-Wahnsinn ruft die Gemeindeschwester Dorothea Engel (Sabrina Heibl) auf den Plan, die die kampferprobte Sektenbeauftrage Dr. Gerlinde Stopfkuchen (Kerstin Haderdauer) informiert. Günthers Ehefrau Resi (Gaby Stöcker) ist inzwischen ausgezogen und will die Scheidung, der Lehrling Roland Brause muss die ganze Arbeit in der Werkstatt allein machen, weil der „Meister so „dorigegnallt“ ist und ein Chinese ist gar kein Chinese. Irgendwo taucht die chinesische Mafia auf, verschollene Bräutigame kommen zurück und der immer lächelnde Y-Tong kichert sich durch die zwei Akte. Am Ende gibt es eine überraschende Wendung und einen tollen Schlussakkord. Bei den Pöppels wird es wieder normal, die Mönche sind zufrieden und auch Tante Edda, die ihr Leben lang von Amor gemobbt wurde, hat auf einmal Glück und fällt ihrem verschollenen Bräutigam Franz Schwellnuss (Engelbert Stadelmann) in die Arme. Fazit: Ein tolles Stück mit hervorragenden Schauspielern vor einer fantastischen Kulisse. Minutenlanger Applaus war die Belohnung für tolle Unterhaltung.
Die Vorsitzende der Theatergruppe Birgit Brehl, die selbst großartig die unbeliebte Edda Krautwurst spielt, dankte zum Schluss allen Schauspielern von Herzen für ihr Engagement. Einen großen Anteil daran hatte Gisela Düthorn, die bereits seit 27 Jahren bei den Theaterstücken Regie führt und von der ersten bis zur letzten Stunde immer für alle da ist. Auch Bürgermeister Jens Korn war begeistert von der Vorstellung. Er dankte dem Ensemble im Namen des Publikums für das lustige Stück. Wenn man die aktuelle Situation in Wallenfels kennt, wo ja nach dem Weggang von Pater Jan sozusagen ein spirituelles Vakuum entstehen könnte, würde es durchaus Sinn machen, wenn ein „Guru“ einspringen würde. „Da habt ihr mit dem Aussuchen des Stückes schon im letzten Jahr den richtigen Riecher gehabt“, lachte der Bürgermeister.
| Rollen und Darsteller | |
| Günther Pöppel | Udo Schlee |
| Resi Pöppel | Gaby Stöcker |
| Sandra Pöppel | Carolin Michel |
| Edda Krautwurst | Birgit Brehl |
| Roland Brause, Lehrling | Andreas Gleich |
| Y-Tong | Markus Haderdauer |
| Li-Bah-Fui | Fabian Schlee |
| Franz Schwellnuss | Engelbert Stadelmann |
| Michel Möhrenschläger | Henry Stöcker |
| Dr. Gerlinde Stopfkuchen | Kerstin Haderdauer |
| Dorothea Engel | Sabrina Heibl |
| Soufleusse | Ute Schlee |
| Regie | Gisela Düthorn |
Vom Marktplatz aus wird ein kostenloser Fahrdienst angeboten. Warme Kleidung und Sitzkissen werden empfohlen. Einlass ist eine Stunde vor Aufführungsbeginn. Für Speisen und Getränke ist bestens gesorgt.
Theaterfreunde sagen DANKE -
3. Aufführung von “Ein Guru für Do-Ping” nun am 8. Juli 2023
Nach vier Jahren Spielpause hatten die Theaterfreunde wieder auf die Naturbühne Kümmelswiese am Schloßberg eingeladen. Die Premiere von “Ein Guru für Do-Ping” am 24. Juni 2023 war ausverkauft und auch die 2. Aufführung am nächsten Tag war gut besucht. Die Zuschauer zeigten sich jeweils begeistert und erlebten ein paar schöne Stunden.
Die Rollenbesetzung war wieder hervorragend gelungen. Bürgermeister Jens Korn beglückwünschte das Theaterensemble und bedankte sich bei der Vorsitzenden Birgit Brehl und bei Gisela Düthorn für die perfekte Regie jeweils mit einem Blumenstrauß.
Während man bei den ersten Spieltagen Glück mit dem Wetter hatte wurde wegen schlechter Prognose die für den 30.Juni 2023 geplante 3. Aufführung auf den Ausweichtermin Samstag, 8. Juli 2023, 19.00 Uhr verschoben.
Es wäre Schön, wenn sich für diesen Termin noch Kurzentschlossene begeistern könnten. Karten sind noch erhältlich. Kurzfristige Rückfragen tel. unter 09262/1616.
Auf unserer homepage www.theaterfreunde-wallenfels.de finden Sie weitere INFOS. Unter “Szenenfotos” sind auch die in den Tageszeitungen erschienenen Presseberichte von Susanne Deuerling hinterlegt.
Vor, während und nach den Vorstellungen erfolgte wieder Unterstützung durch aktive Hilfe oder in Form von Spenden von Privatpersonen, Firmen, Sägewerken, Vereinen und der Stadt Wallenfels. Eine große Anzahl von Zuschauern von nah und fern war der Einladung gefolgt. Die Theaterfreunde sagen bereits hiermit herzlich Danke für die Treue und Unterstützung sowie das Verständnis der “Zipfler”, die die wochenlangen Proben miterlebten.