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Wallenfelser Wilde Rodach Bote
Ausgabe 15/2024
Sonstiges
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Bürgermeistertreffen im Lamer Winkel. Von links: Stadtrat und Fahrtorganisator Bernd Stöcker, Altbürgermeister Joli Haller (Bodenmais), Bürgermeister Paul Roßberger (Lam) und Altbürgermeister Peter Hänel. Fotos: Hans Franz

Wallenfelser Stadträte und Mitreisende waren drei Tage im Bayerwald unterwegs. Von links: Karsten Schöttner, Dietmar Hildner, Gerd Köhlmann, Nico Fischer, Mario Küpferling, Peter Hänel, Bürgermeister Paul Roßberger (Lam), Marco Fischer, Bernd Stöcker, Altbürgermeister Joli Haller (Bodenmais) und Johann Franz.

Bürgermeistertrio trifft sich

Sie kam fast schon einem Bürgermeistertreffen gleich - die vom Wallenfelser Stadtrat Bernd Stöcker organisierte, diesjährige Informationsfahrt in den Bayerischen Wald, konkret in den Lamer Winkel. Während die Frankenwälder vom amtierenden Bürgermeister des Marktes Lam, Paul Roßberger, empfangen wurden, gesellten sich noch zwei Altbürgermeister hinzu. Dies war zum einen der zwölf Jahre lang an der Spitze des niederbayerischen Urlaubsortes Bodenmais gestandene Joachim „Joli“ Haller und zum anderen der Wallenfelser Peter Hänel, der von 1996 bis 2014 18 Jahre lang die Geschicke der Flößerstadt lenkte. Mit von der Partie waren neben weiteren Mitfahrern und Bernd Stöcker (CSU) noch die Stadträte Marco Fischer (Freie Wähler), Gerd Köhlmann (SPD) und Kersten Schöttner (CSU).

Seit dem Jahre 2011 führt der heute in Schnaid wohnende 70-jährige Stöcker derartige Reisen vorwiegend zu bayerischen Orten durch. Auch diesmal hatte Stöcker im Vorfeld Kontakt mit dem dortigen Bürgermeister im Landkreis Cham aufgenommen. Beim nunmehrigen Zusammentreffen standen bei Gesprächen, die auch während eines Rundgangs durch den Tierpark in Lohberg geführt wurden, kommunalpolitische Themen und Vergleiche zwischen der Frankenwald- und Bayerwaldregion im Mittelpunkt.

Mit herzlichen Worten wurden die Rodachtaler vom Lamer Bürgermeister Roßberger (Bürgerliche Wählervereinigung), der seit 2014 an der Spitze des 2.700 Einwohner zählenden Marktes steht, empfangen. Ein freudiges Wiedersehen gab es auch mit Joli Haller (CSU) aus Bodenmais, mit dem schon seit längeren durch Gegenbesuche beste freundschaftliche Verbindungen bestehen. Ihre persönliche Enttäuschung brachten die Wallenfelser gegenüber Haller zum Ausdruck, weil dieser nach zwölf Jahren toller Arbeit nicht wiedergewählt wurde und zum 1. März dieses Jahres sein Amt an den einstigen Landrat Michael Adam von Regen abtreten musste. Und dies, obwohl Haller unter anderem in seiner zwölfjährigen Amtszeit aus knapp 17 Millionen Euro Schulden fünf Millionen Euro Rücklagen gemacht hatte. Inzwischen hat Haller die misslungene Widerwahl abgehakt und eine neue Arbeitsstelle in der Bezirkssozialverwaltung in Landshut angetreten. Bei den verschiedenen Debatten stellte das Bürgermeister-Trio übereinstimmend fest, dass aufgrund der gesteigerten Anforderungen es heutzutage nicht mehr vorstellbar sei, dass ein Gemeindeoberhaupt ehrenamtlich tätig sein kann. Aufgefallen waren den Reisenden bei einer Erlebnisfahrt mit der „Bockerlbahn“ zum kleinen Arbersee am Wegrand stehende Holzbretter. Wie Joli Haller erklärte, handele sich um sogenannte Totenbretter, auf denen Tote bis zum Begräbnis aufgebahrt und die zur Erinnerung an den Verstorbenen aufgestellt wurden. Ein Brauch, der heute größtenteils nur noch im Bayerischen Wald Bestand hat. Auf dem Besuchsprogramm stand auch der Besuch einer Bärwurz- und Obstbrennerei in Arrach sowie die nähere Erkundung des Aufenthaltsortes Lam.

Nicht mit leeren Händen waren die Wallenfelser angereist. So übergab Bernd Stöcker an die Bürgermeister Roßberger und Haller Präsente aus der Flößerstadt inklusive Freikarten zu einer Floßfahrt auf der Rodach. hf