Viele Gäste waren zur Eröffnung des Freibades gekommen
Die Bläserklasse umrahmte musikalisch die Eröffnung des sanierten Beckens
Eine prominente Gesprächsrunde mit Torsten Hanft, Klaus Löffler MdB Jonas Geissler, Thomas Apfel und Thomas Engel
Endlich ist er da, der Schlüssel für das Bad. Von links Bademeister „Oli“, Jens Korn und Winfried Lebok
Geschenke vom Landrat – Klaus Löffler übergibt „aufblasbare Baumstämme“ an das Flößerbad
Nun steht der neue Name fest: Das Schwimmbad heißt nun offiziell „Flößerbad“, wie v. li. Andreas Weiß, Jens Korn, Thomas Apfel und Torsten Hanft bestätigten.
Pfarrer Andreas Krauter (li) und Gemeindereferent Andreas Roderer segneten das neue Becken im Flößerbad
Das „Flößerbad“ ist nach Sanierung wieder bereit für den Schwimmbetrieb
Strahlender Sonnenschein, glitzerndes glasklares Wasser und viele erwartungsvolle Gesichter – so präsentierte sich am vergangenen Kirchweihsamstag das Freibad in Wallenfels. Nach nur zehnmonatiger Bauzeit wurde das große Becken komplett saniert, die Technik erneuert und das Bad fit für die Zukunft gemacht. Nun konnte man stolz die Einweihung feiern und das in einem etwas anderen Rahmen.
Nicht nur Reden, sondern wirkliche Unterhaltung sollte es geben bei dieser Einweihung. Und deshalb hatten Thomas Apfel und Torsten Hanft von Radio 1 die Moderation des Vormittags übernommen. Unterhaltsam und kurzweilig, mit Gesprächsrunden und interessanten Gästen. Doch zuvor hielt Bürgermeister Jens Korn stolz einen Rückblick über das „alte“ Bad seiner Kindheit und gab etliche Anekdoten zum Besten. Ganz wie nach dem Zitat von Jean Paul, „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann“, eröffnete er die Veranstaltung. Und wer kennt sie nicht, die Freibäder der Kinder- und Jugendzeit. Schmelzendes Eis, unzählige Portionen Pommes und erste Annäherungsversuche bei der Freundin. Erinnerungen, die sich eingeprägt haben und Dünger für die Wurzeln sind, die viele hier schlagen. Der Weg, dieses Paradies zu erhalten, war lang und schwierig. Doch nun ist es geschafft, weil jeder mitgeholfen hat, alle an einem Strang gezogen haben und die richtigen Partner mit an Bord waren. Was 2017 mit einer Machbarkeitsstudie begonnen hatte, ist nun geschafft und jeder, egal ob Planer, Arbeiter oder Architekt, Stadtrat, Ämter oder die Regierung von Oberfranken kann stolz auf den Teil sein, den er dazu geleistet hat. Unverkennbar trägt die Anlage die Handschrift von Winni Lebok vom Büro Lauer& Lebok, der sich mit viel Herzblut hier eingebracht hat. Und das Ziel, keine Badesaison ausfallen zu lassen, wurde erreicht. Auch in diesem Jahr kann noch lange geschwommen und geplanscht werden.
Für die Radio 1 Moderatoren war natürlich auch interessant, wie Architekt Winfried Lebok es sieht, so ein Schwimmbad zu bauen. Lebok hatte hier viel zu erzählen, denn es gab so viel zu berücksichtigen, große Herausforderungen zu meistern und alle zufrieden zu stellen. Wassertiefe, Kinderbecken und die Anforderungen für die Wasserwacht waren nur so einige. Für ein Edelstahlbecken hat man sich entschieden, weil es zwar in der Anschaffung etwas teurer ist, aber der Unterhalt umso günstiger. „Es wurde eine Superlösung gefunden und das Resultat kann sich wirklich sehen lassen“, schloss Lebok.
Eine hochkarätige Gesprächsrunde hatte sich nun am Schwimmbadrand versammelt. Der Regierungsvizepräsident Thomas Engel, Landrat Klaus Löffler und Bundestagsabgeordneter Jonas Geissler standen Radio 1 Rede und Antwort. Ein gutes Verhältnis zum Wasser hatten sie alle, aber wenig Zeit, dies auch zu genießen. Man wolle aber von Seiten der Regierung viel unterstützen, wenn die Bäder saniert werden müssen, dazu gibt es Bundesprogramme und auch in Bayern Fördermittel, betonte Thomas Engel. Landrat Löffler dankte Jens Korn und seinem Stadtrat für den Mut und den Zusammenhalt, um dieses Projekt zu stemmen. Für Jonas Geissler ist es immer wieder gut zu wissen, dass es Menschen aus der Region gibt, die auch in Berlin wissen, was hier in der Heimat gebraucht wird.
Schlüsselübergabe, neuer Name und Geschenke
Einen großen überdimensionalen Schlüssel hatte Architekt Winfried Lebok dabei, den er Bürgermeister Jens Korn und dem Bademeister Dieter Gräf, genannt Oli, übergab. Zu groß für die Hosentasche, aber wichtig für das Bad. Aufblasbare „Baumstämme“ in Anlehnung an den Flößerort hatte Landrat Klaus Löffler im Gepäck, die sicher bei Jung und Alt für viel Spaß sorgen werden. Doch die beste Überraschung konnte Jens Korn zusammen mit dem Vorsitzenden der Flößergemeinschaft, Andreas Weiß, enthüllen – den neuen Namen des Schwimmbades. Von jetzt an heißt es offiziell „Flößerbad“, in Anlehnung an die Tradition und die Geschichte der Flößerei in Wallenfels. Und in dieses „Flößerbad“ gehen alle gerne, wie die kleine Runde mit den Kindern Enie Leipold und Moritz Ebert, beide 9 Jahre, dem technischen Leiter der Wasserwacht, Jürgen Fabritzek und der Frühschwimmerin Elfriede Detsch bekräftigten. Gerade für die Frühschwimmer ist es herrlich, nicht so voll, man trifft Freunde und kommt früh „gleich auf Touren“.
Weihe des sanierten Beckens
Ein neues schönes Schwimmbecken ist das Eine, unfallfreies Baden und Schwimmen das Andere. Und damit dies auch gelingen möge, holt man sich natürlich den Segen Gottes dazu, wie es nun mal im Frankenwald üblich ist und noch immer praktiziert wird. Deshalb riefen der evangelische Pfarrer Andreas Krauter und Gemeindereferent Andreas Roderer gemeinsam den Segen Gottes auf die neue Anlage herab. Ein Ort der Erholung und Entspannung wurde hier geschaffen, ein Ort für Menschen, ein Ort zum Krafttanken. Sie dankten auch Gott für die vielen Menschen, die sich hier engagierten und zum Gelingen beitrugen. Wie in der Schöpfungsgeschichte, als Gott die Wasser gebändigt und begrenzt hatte, so wird auch hier im Bad das Wasser im Edelstahlbecken begrenzt. Schon vor 3000 Jahren wurden Metallbecken mit Wasser von den Priestern genutzt, damals wie heute gab es findige Architekten und Finanzgenies, Menschen, die zusammenwirken. Mit den Fürbitten, gemeinsamen Gebet und dem Segen schlossen Andreas Krauter und Andreas Roderer die Weihe ab.
Musikalisch umrahmte die Eröffnung des sanierten Beckens die Bläserklasse der Grundschule Wallenfels unter der Leitung von Yvonne Deckelmann und Thomas Apfel und Torsten Hanft von Radio 1 moderierten die gelungene Veranstaltung. Pünktlich nach dem Schlusswort wurde dann das Becken mit dem ersten Sprung ins Wasser freigegeben, hier war die Wasserwacht am Start. Außerdem glitt auch eine Meerjungfrau sanft in das Becken und schwamm seelenruhig ihre Bahnen. Eine Poolparty und kostenloser Badebetrieb rundeten die sehnlichst erwartete Eröffnung ab.
Daten und Fakten
Offizieller Baubeginn war der 2. September 2024, wo man etwas vorzeitig die Badesaison beendete. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 2,3 Mio. Euro, davon fördert der Bund mit max. 1,5 Mio. Euro. Deshalb hat man sich um eine zusätzliche Unterstützung durch das bayerische Sonderprogramm Schwimmbadförderung (SPSF) bemüht. Der Einsatz von MdL Jürgen Baumgärtner hat die absolut unübliche Kombination zweier Förderprogramme möglich gemacht und nochmals 500.000 Euro an Fördergeldern in die Kasse gebracht. So blieben unter dem Strich genau die 300.000 Euro Eigenanteil übrig, die sich die Stadt als Limit gesetzt hatte. Das neue Becken wurde in den bestehenden Beckenkörper eingebaut, besteht aus Edelstahl und teilt sich in vier Bereiche auf. Dies sind zwei Bahnen mit 50 Meter, drei Bahnen mit 25 Meter, einem Nichtschwimmerbereich und einem Kinderbecken. Zugang über eine Wassergewöhnungstreppe im Nichtschwimmerbereich, Treppeneinstieg für die Schwimmer und abgesenktem Beckenumgang für Rollstuhlfahrer. Es gibt vor allem im Kinderbecken einige Attraktionen, dies ist ein 11 m langer Schiffchenkanal, Wasserpilz, Spritzdüsen, Sprühigel und eine kleine Rutsche. Die Badewassertechnik ist komplett erneuert mit einer Umwälzleistung der Filteranlage von 188 Kubikmeter in der Stunde. Dies ist besonders wichtig, denn nun wurden alle Vorgaben der Badewasserprüfung erfüllt und optimale hygienische Verhältnisse geschaffen