Die Bergmesse beim Wallenfelser Herrgottswinkel wurde vom leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs Frankenwald, Detlef Pötzl, zelebriert.
Die Bergmesse beim Wallenfelser Herrgottswinkel wurde vom leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs Frankenwald, Detlef Pötzl, zelebriert. Rechts die KAB-Verbands- und Rechtsreferentin Manuela Mähringer bei der Begrüßung.
Zahlreiche Gläubige hatten sich zur Bergmesse auf dem Herrgottswinkel bei Wallenfels eingefunden.
Mitglieder des Musikvereins Wallenfels umrahmten die Bergmesse.
Open-Air-Messe an der Wanderhütte
Wallenfels – Hochbetrieb herrschte über den Dächern von Wallenfels, und zwar konkret auf dem Areal des rund zwei Kilometer von der Flößerstadt entfernten „Herrgottswinkel“. Der Grund hierfür war zum einen das traditionelle Bergfest des Heimat- und Wandervereins „Frankenlust“ und zum anderen der im Freien abgehaltene Sonntagsgottesdienst direkt neben der dortigen Einkehr- und Wanderhütte. Gut eine halbe Stunde vor Beginn der Messe war bereits der eigentliche Parkplatz voll belegt, so dass die Fahrzeughalter rechts und links auf der Zugangsstraße zum idyllisch gelegenen Ort eine Abstellmöglichkeit suchten. War damit schon der Open-Air-Gottesdienst, der erstmals vom leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs Frankenwald, Detlef Pötzl, zelebriert wurde, außerordentlich gut besucht, so herrschte am Nachmittag ein noch regeres Kommen und Gehen, sodass die freiwilligen Helfer alle Hände voll zu tun hatten. Ihnen dankte der Vorsitzende des Heimatvereins, Josef „Elle“ Schlee, auch im Namen der Hüttenwirtin Hilde Gleich, ebenso wie die Beteiligten am Gottesdienst. Dieser war heuer erstmals von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Zusammenwirken mit der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) unter dem Motto „Erhalt der Schöpfung“ vorbereitet und gestaltet worden. Wie Josef Schlee so dankte auch der Geistliche den vielen Mitwirkenden an der Messe. Umrahmt wurde diese von einer Abordnung des Musikvereins Wallenfels und dem Mini-Chor Wallenfels. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit zum Empfang der Heiligen Kommunion. Am Ende der Andacht sangen alle gemeinsam das Wallenfelser Heimatlied, in dem es heißt: „Eingerahmt von Bergeshöh`n, dunklen Wäldern. Wiesengrün liegt mein Heimatort so schön im Tal der wilden Rodach drin…“
Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte nach dem katholischen Kirchenlied „Erde singe, dass es klinge“ Manuela Mähringer, KAB-Verbands- und Rechtsreferentin, die vielen Gläubigen „an diesem besonderen Ort in großartiger Natur“. So schön die Natur für uns immer noch sei, so unübersehbar seien mittlerweile auch im Frankenwald die Folgen des Klimawandels und der Umweltzerstörung durch die Menschen. Die drei christlichen Organisationen würden die Aufforderung die Natur zu schützen, besonders ernst nehmen, so die Rednerin. Daher würden sie auch einen Gottesdienst zum Erhalt der Schöpfung gestalten. Die Verantwortung für die Natur sei nicht zuletzt auch eine Verantwortung für die zukünftigen Generationen sowie für eine gerechte und lebenswerte Zukunft. Am Ende lud Mähringer zu einem am 13. Oktober auf dem Bamberger Stephansberg stattfindenden Kneipen-Gottesdienst ein.
Im Anschluss wies auch Dekan Detlef Pötzl, der zunächst einen kurzen Rückblick auf seinen jüngsten Papst-Besuch in Rom gab, auf die vielfältigen Herausforderungen in unserer Zeit hin. Der Gottesdienst solle hierzu einen Beitrag leisten und Mut machen. Stefan Huber trug die Lesung aus der Enzyklika von Papst Franziskus über die Sorge für das gemeinsame Haus vor. In dem Gesang „Gelobt seist du, mein Herr“ werde daran erinnert, dass unser gemeinsames Haus wie eine Schwester sei, mit der wir das Leben teilen und wie eine Mutter, die uns in die Arme schließt. Die späteren Fürbitten trug von der CAJ-Landesleitung Bastian Kutzelmannn vor.
Anstatt der sonst üblichen Predigt wurde ein Dialog gewagt zwischen der Menschheit (Georg Gremer) und Gott (Detlef Pötzl). Dabei forderte unter anderem Gremer im Namen der Menschen Gott auf, zu beweisen, dass er Himmel und Erde, Land und Wasser sowie den Menschen und Tiere geschaffen hat. Die Antwort: „Beweisen kann ich das nicht, dass musst du schon glauben!“ Im weiteren Verlauf meinte Gremer, dass die Menschen einen riesigen Fortschritt erreicht und alles im Griff hätten. Alles sei machbar. Darauf sein Gegenüber: „Fragt sich nur, ob wirklich alles sinnvoll und hilfreich ist, was machbar ist.“ Am Ende des Dialogs stellte Gremer - vor einer kurzen Zeit zum Nachdenken - fest, dass jeder kleine Schritt zähle, schließlich sei er der Beginn eines Weges.
Im weiteren Teil der Messe wurden gemeinsam christliche Gebete zur Schöpfung der Erde, die heilig sei, gestern heute und morgen, aufgesagt. Letztlich wurde dem allmächtigen Gott dafür gedankt, dass er alle Tage bei uns ist. Es erging der Aufruf „Ermutige uns bitte in unserem Kampf für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.“ hf / Hans Franz