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Wallenfelser Wilde Rodach Bote
Ausgabe 18/2025
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„jetzt bin ich a weng alt“ das war am Dienstag letzter Woche der fränkisch-fröhliche Kommentar von Pfarrer Detlef Pötzl zu seinem 50. Geburtstag. Auch wenn ich entschieden widersprechen würde, dass man mit 50 alt ist, habe ich sehr gerne und herzlich gemeinsam mit meinen Bürgermeisterkollegen aus Pressig, Teuschnitz und Tschirn gratuliert und ihm viel Schaffenskraft gewünscht. Die kann der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs Frankenwald auch gut gebrauchen, denn es gibt in seiner, unserer Kirche zahlreiche Baustellen. Eine davon ist der Wandel unserer Gesellschaft. Es geht den Pfarreien nämlich so wie den politischen Gemeinden: immer weniger Menschen nutzen eine Infrastruktur, die mittlerweile viel zu groß ist. Entscheidungen müssen getroffen werden, die manchmal weh tun. Es ist deshalb gut und wichtig, dass Kirche und Stadt zusammenarbeiten und gemeinsam nach Lösungen suchen, um das zu erhalten, was uns lieb und teuer ist. Bei uns geht es unter anderem um die Jugendheime, aber auch darum, was aus dem ehemaligen Kindergarten wird.

Besonders dankbar bin ich Detlef Pötzl dafür, wie er sich in einer Frage positioniert, die uns in Wallenfels leider besonders betrifft: den sexuellen Missbrauch von jungen Menschen durch Priester. Hier hat er konsequent die Betroffenen im Blick. Auch wenn dies manchmal mit schmerzhaften Diskussionen verbunden ist, sind wir diese Zuwendung denjenigen schuldig, die noch heute unter den Folgen des Missbrauchs leiden.

All das spielte bei der heiteren Feier im „Schwarzen Kreuz“ keine Rolle. Für die Stadt Wallenfels hatte ich ein „Blechla“ dabei, das Josef „Eller“ Schlee extra angefertigt hat. Das ist ja nicht nur ein schönes Stück heimischer Handwerkskunst, sondern „unkaputtbar“ und damit genau richtig für schwierige Zeiten.

Schwierige Zeiten sind es aktuell nicht nur für die Kirche hier vor Ort, sondern auch für den Frieden in unserer Welt. Für den wird in Neuengrün am Samstag, 6. September, zum 80. mal gebetet. Was als Heimkehrerwallfahrt begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem beeindruckenden Bekenntnis gegen den Krieg entwickelt. Aus Anlass des Jubiläums hat sich Erzbischof Herwig Gössl angekündigt, der bei seinem Besuch in einen seltenen Genuss kommt: Das Legendenspiel vom mittlerweile selbst legendären „Bauern Andres“. Es wird nur alle fünf Jahre aufgeführt und war coronabedingt zum letzten Mal 2015 zu sehen. Mein herzlicher Dank geht an alle, die sich für die Friedenswallfahrt engagieren und vor allem an die Schauspieler, die seit Wochen unter der Leitung von Udo Braunersreuther proben.

Am letzten Augustwochenende laden die Schnaider zu ihrer Kerwa ein. Die Dorfgemeinschaft übernimmt dann wieder die Bewirtung am Berghaus. Sie halten damit ein Stück Tradition aufrecht, auch dafür herzlichen Dank!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die letzten Wochen waren für mich ereignis- und arbeitsreich: Unser neues Freibad, der Umbau der Sporthallen am Bildungszentrum, die Vorbereitungen für den Edeka-Markt am Leutnitztal und noch dazu als Vorsitzender die Verantwortung für unsere Kirchweih sowie die Besuche unserer englischen Freunde – das alles hat mir viel Freude bereitet, mich aber auch sehr gefordert. Es ist Zeit für den Urlaub! Zur Friedenswallfahrt bin ich wieder zurück und freue mich schon jetzt darauf!

Ihr
Jens Korn