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Wallenfelser Wilde Rodach Bote
Ausgabe 19/2023
Kirchliche Nachrichten
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„Habemus Pastorem“ – „Wir haben einen Pfarrer“ -

Der neue Pfarradministrator von Wallenfels, Detlef Pötzl (Mitte) stellt sich zusammen mit Pfarrer Richard Reis (5.v.re), den Ministranten, Fahnen und einem Teil des Pastoralteams einem Erinnerungsfoto.

Geschenke vom Bürgermeister Jens Korn: Pfarrer Detlef Pötzl (re) erhält eine Flößermütze, Pfarrer Richard Reis ein Flößerhejfela.

Amtseinführung in Wallenfels

Es war eine eigenartige Stimmung in der Stadtpfarrkirche St. Thomas in Wallenfels. Zum einen freudige Erwartung auf den neuen Pfarrer, zum anderen die Hoffnung, dass endlich ein wenig Ruhe in die kleine Stadt einkehrt. In den letzten Monaten wurde sie von einigen Tiefschlägen getroffen und durcheinandergewirbelt. Doch nun zieht hoffentlich wieder Ruhe in das Flößerstädtchen ein.

In einem feierlichen Gottesdienst wurde Pfarrer Detlef Pötzl von Pfarrer Richard Reis eingeführt. Er bekundete seine Bereitschaft zum Dienst als Pfarradministrator für die Gemeinden Wallenfels und Neuengrün vor Gott und den Gläubigen. Pötzl wird die Aufgaben des Kirchenverwaltungsvorstandes in Wallenfels, Wolfersgrün, Neuengrün und der Schnaid übernehmen und seelsorgerisch für Wallenfels da sein. Die anderen drei Gemeinden betreut Pfarrer Reis seelsorgerisch. Unterstützen wird beide Pastoralreferent Harald Ulbrich.

Zu Beginn des Gottesdienstes hatten die beiden Vorsitzenden des Seelsorgebereichsrates Frankenwald, Anne Neubauer und Claudia Käfferlein-Scherbel, die Vorstellung von Detlef Pötzl übernommen und die Rahmenbedingungen hier im Seelsorgebereich dargelegt. Sie betonten auch das Bemühen des Pastoralteams um gute Zusammenarbeit. Die Kirchenpflegerin von Wallenfels, Isabella Leipold, übergab feierlich die Kirchenschlüssel an den neuen Seelsorger. Nicht nur den „richtigen“ Schlüssel zum Aufschließen der Kirchentür, sondern auch einen großen, gebackenen Schlüssel als Symbol des Willkommens. Er soll nicht nur die Kirche aufschließen, sondern ist auch der Schlüssel zu den Herzen der Menschen. Sie wünschte viel Kraft, Freude und Gottes Segen für diese Aufgaben.

Ein sichtlich gerührter Pfarrer Pötzl ging darauf ein, dass es viele unterschiedliche Menschen gibt, dickköpfige, intelligente, lustige, griesgrämige und so weiter, aber alle verbindet der eine Gott im Glauben und in der Hoffnung. Es ist wichtig, Freude am Glauben zu haben. Die Liebe zum Glauben und zu den Menschen kann man aber auch nur verkünden, wenn man sich selbst liebt. „Wenn wir uns selbst mögen, können wir auch die anderen besser mögen“, betonte Pötzl. Die Hartnäckigkeit, die die Wallenfelser an den Tag gelegt haben, war schon bewundernswert, meinte der Priester. Das Erbe, das Pater Jan hier hinterlassen hat, werde er nun gemeinsam mit Pfarrer Richard Reis antreten und bewältigen. Unterstützung finden sie im Seelsorgebereich, wo man einander stärkt und hilft. Es ist viel passiert und die Gläubigen mussten so einiges ertragen, aber gemeinsam werden sie es schaffen. „Und ich wünsche euch alles Gute mit eurem Pfarrer“, schloss Pfarrer Pötzl unter dem Applaus der vielen Gläubigen seine Predigt.

Mit Pfarrer Detlef Pötzl übernimmt ein Priester die seelsorgerische Begleitung von Wallenfels, der kein Unbekannter ist. Als Leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Frankenwald ist er überall präsent und als Jugendseelsorger noch gut im Gedächtnis. Als bekannt wurde, dass Pater Jan Poja Wallenfels verlassen wird, wurden Lösungen diskutiert, verworfen und schließlich mit Detlef Pötzl gelöst. „Habemus Pastorem“ – „Wir haben einen Pfarrer“, sagte Bürgermeister Jens Korn in seiner Willkommensrede in Anlehnung an die Papstwahl „Habemus Papam“ – „Wir haben einen Papst“. Korn betonte, dass es heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist, einen Priester im Ort zu haben. Die Unsicherheit, die sich nach der Verkündigung vom Weggang Pater Jans breit gemacht hat, war nicht leicht für die Gläubigen. Als die Entscheidung für Detlef Pötzl gefallen war, machte sich deshalb Erleichterung breit. Für viele kam die Freude am Glauben, am Herrgott wieder zurück. Das Negative hinter sich lassen und die Hoffnung wiedergewinnen, das erhoffen sich die Wallenfelser von ihrem neuen Pfarrer. Doch wie Jens Korn sagte, es wird nicht leicht werden. Der Wandel in Staat und Kirche, die Demographie und Abwanderung betreffen beide. „Wir sitzen beide in einem Boot, oder wie wir hier in Wallenfels sagen können, auf einem Floß“, betonte der Bürgermeister. Zum „Einstand“ bekam der neue Seelsorger deshalb ein Geschenk, das diese Verbundenheit zeigen soll – eine Flößermütze, die Detlef Pötzl stolz trug. Auch für Pfarrer Richard Reis gab es ein kleines Geschenk in Form eines „Flößerhejfelas“.

Umrahmt und gestaltet wurde der Einführungsgottesdienst vom Gesangverein Cäcilia Wallenfels, dem Minichor St. Thomas und Maik Förner mit der Panflöte. Die Orgel spielte Matthias Nüßlein und die Kirchenparade führte der Trommlerzug und der Musikverein Wallenfels an. Die Lesung las Bürgermeister Jens Korn und die Fürbitten Vertreter der einzelnen Gemeinden, ebenso die Meditation am Schluss des Gottesdienstes, der mit dem „Te Deum“ – dem „Großer Gott wir loben dich“ endete. Die Seniorenministranten Peter und Georg hatten den Altardienst zusammen mit den Ministranten übernommen. Im Anschluss wurde der neue Pfarrer mit einem kleinen Sektempfang auf dem Kirchplatz auch weltlich begrüßt.

Infos Pfarrer Detlef Pötzl

Aufgewachsen in Nordhalben, Priesterweihe am 20. Juni 2001 in Bamberg, Dekanatsjugendpfarrer ab 2004, ab 2005 bis 2017 auch Diözesanjugendpfarrer und Jugendreferent Diözese Bamberg, ab 2017 Pfarrer in Teuschnitz, Tschirn und der Kuratie Wickendorf und Seelsorger des Jugendbildungshauses am Knock in Teuschnitz, ab 2019 Pfarradministrator Pressig, Rothenkirchen und Posseck, außerdem Dekan im Dekanat Teuschnitz und Leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Frankenwald.