„was lange währt, wird endlich gut“, über diesen Satz bin ich vor kurzem gestolpert, als ich die Akten zum Bau der Schloßbergkapelle durchforstete. Die Worte leiten einen Brief ein, den Architekt Prof. Fritz Fuchsenberger 1922 an den damaligen Pfarrer Erlwein schrieb. Dass er auch 100 Jahre danach nichts von seiner Richtigkeit eingebüßt hat, zeigte die Verkehrsfreigabe für die Straße am Fallenholz am vergangenen Freitag.
„Was lange währt…“ – ja, die Baustelle hat deutlich länger gedauert als ursprünglich geplant. Beim Start im Frühjahr 2022 hieß es von Seiten des Bauunternehmens VSTR noch, dass bis zum Ende des Jahres alles über die Bühne gegangen sein werde. Doch es kam anders, die Arbeiten verzögerten sich aus verschiedenen Gründen und zum Jahresende war gerade einmal die Hälfte fertiggestellt. Doch das in der Kritik stehende Bauunternehmen zog die richtigen Konsequenzen: Mit einem neuen Team und vor allem mehr Mitarbeitern ging es in diesem Jahr weiter. Die Vorzeichen waren nun komplett andere. Gerade durch die offene Art des Vorarbeiters Marco Löffler gewann der Trupp die Sympathien der Anwohner. „Wir werden die Jungs vermissen“, war bei der Verkehrsfreigabe sogar zu hören.
„..wird endlich gut“ - wer jetzt das Fallenholz entlang läuft oder fährt, dem wird zweierlei auffallen: Zum einen ist die Straße modern und ansprechend gestaltet, die Buckelpiste ist passé. Vor allem im Bereich vor der Schule ist die Fahrbahn etwas schmaler geworden und die Fläche insgesamt mit Beeten und Pflasterflächen besser strukturiert. Ins Auge sticht aber auch, dass viele der Anwohner die Chance genutzt haben, um ihre eigenen Einfriedungen und Vorgärten neu zu gestalteten. Insofern war die Maßnahme eine echte Win-Win-Situation.
Ohne die großzügige Förderung des Freistaates Bayern wäre die Erneuerung des Fallenholz für uns kaum zu stemmen gewesen: 90 % schießt München zu den reinen Straßenbaukosten von 1,3 Millionen Euro zu. Eine weitere Million fließt in Wasser- und Abwasserleitungen. Noch in diesem Jahr wird es weiter gehen mit der Sanierung unserer städtischen Straßen. Die Erneuerung der Strecke zwischen Lorchenmühle und der Hinteren Schnaid wird demnächst ausgeschrieben. Es ist davon auszugehen, dass vorbereitende Arbeiten noch 2023 durchgeführt werden.
Für einigen Wirbel sorgte in Geuser eine Schlagzeile des Fränkischen Tags: „Dorferneuerung auf Eis gelegt“ hieß es vergangene Woche in der Überschrift zum Artikel unserer letzten Stadtratssitzung. Ich kann die Gemüter beruhigen: Die Stadt Wallenfels betreibt die Dorferneuerung in Geuser konsequent weiter. Am Montag vor einer Woche wurde die Planung des Büros HTS im Stadtrat einstimmig gebilligt. Sorge bereitet uns allerdings die Bundespolitik: Die Regierung in Berlin will nach jetzigem Stand alle Mittel für die Dorferneuerung streichen. Dies hätte zur Folge, dass die Fördersätze deutlich sinken würden und wir die anstehenden Maßnahmen in Geuser und Wolfersgrün zeitlich „strecken“ müssten. Die Neue Presse hat das Thema übrigens intensiver recherchiert und alle örtlichen Bundestagsabgeordneten befragt; alle, egal ob rot, grün oder schwarz waren einer Meinung: So geht es nicht! Es besteht also Hoffnung.
Zu guter Letzt ein Appell: Am 8. Oktober ist Landtags- und Bezirkstagswahl. Bitte machen Sie von ihrem Bürgerrecht Gebrauch und bestimmen Sie mit, wer uns in den kommenden fünf Jahren in Bayreuth und München vertritt.