es sind wahrlich „bewegende“ Wochen für die Wallenfelser Feuerwehr: Am 15. Oktober weihte Pfarrer Detlef Pötzl ihr neues Fahrzeug ein. Es handelt sich um ein LF20KatS. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich ein Löschfahrzeug mit einem 2.000-Liter-Wassertank. Zudem verfügt es über eine besondere Ausstattung für den Katastrophenschutz. In der Kabine finden neben dem Fahrer noch acht Personen Platz. Das Fahrzeug ersetzt das mittlerweile schon legendäre LF8, das seit 40 Jahren Generationen von Wehrleuten treue Dienste geleistet hat. Rund 400.000 Euro, von denen wir 300.000 Euro selbst tragen müssen, kostet das Fahrzeug, das auf einem LKW von MAN aufgebaut wurde.
Die Einweihung mit anschließendem Frühschoppen, bei der alle Wehren aus unserer Stadt vertreten waren, wird wohl die letzte Veranstaltung am Gebäude im Schlag gewesen sein. Vom 2. bis zum 5. November ziehen die Frauen und Männer der Wallenfelser Wehr in ihr neues Gerätehaus in der Bahnhofsstraße um. Im und am neuen Haus sind dann zwar noch Restarbeiten zu erledigen, der Einzug ist trotzdem ein tiefer Einschnitt in der 150jährigen Geschichte unserer Wehr.
Hinter uns liegen neun Jahre der Vorbereitung, der Planungen und des Baus. Bereits 2014 haben wir den Startschuss für einen Prozess mit Höhen und Tiefen gegeben. Herzlich danken möchte ich vor allem den beiden Kommandanten, die diesen Prozess begleitet haben: Hans Stumpf und Ronny Reuther. In dem Gebäude steckt viel ihres Fachwissens und ihrer Leidenschaft für die Feuerwehr.
Was wir beim Start noch nicht wissen konnten: Die Umsetzung fällt in eine Zeit, in der aus verschiedenen Gründen die Baupreise verrücktspielen. Eine überhitzte Baukonjunktur und der Krieg in der Ukraine führten dazu, dass zwischen 2020 und heute der Baupreisindex für Gewerbebauten um sage und schreibe 43% gestiegen ist. Natürlich ging das auch an unserer Maßnahme nicht spurlos vorüber. Unser Bauträger, die Sparkassentocher BayernGrund, meldete uns vor kurzem voraussichtliche Kosten von 3,9 Millionen Euro. Das sind 900.000 Euro oder 30% mehr als 2020 berechnet wurde und die wir nun nachfinanzieren müssen. Helfen können uns dabei die 500.000 Euro, die wir voraussichtlich aus den diesjährigen Stabilisierungshilfen für Investitionen verwenden können. Die restlichen 400.000 Euro müssen wir in den nächsten Haushalt einplanen. Und das, obwohl wir uns viel für die kommenden Haushaltsjahre vorgenommen haben.
2024 werden wir auch damit anfangen, die 2,5 Millionen bei der Bayerngrund zu tilgen. Diese Summe wird unsere Spielräume auf die nächsten Jahrzehnte einschränken. Helfen wird uns sicherlich, dass wir bei der Finanzierung den richtigen Zeitpunkt erwischt haben: einen Zins von 0,9% gewährte uns die Sparkasse 2020. Heute wären es wohl 5%, jeder kann sich ausrechnen, was das bedeuten würde.
Aber egal wie: Das Geld, das wir für die Ausrüstung unserer Feuerwehren ausgeben, ist gut angelegt. So dürfen sich über das neue Fahrzeug sowie das Gerätehaus nicht nur die Frauen und Männer der Wallenfelser Wehr, sondern alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt freuen. Denn eine moderne Ausrüstung und ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld für die Ehrenamtlichen bedeuten vor allem eines: Mehr Sicherheit für die Menschen in unserer Stadt!