Diese Männer und Frauen wurden mit der Ehrennadel in Gold oder Silber ausgezeichnet, rechts Bürgermeister Jens Korn, der die silberne Ehrennadel bekam, es gratulierte auch Dekan Detlef Pötzl (4.v.li)
Bunt gemischt aus zahlreichen Vereinen waren die Geehrten, die die Ehrennadel in Bronze erhielten. Links Landrat Klaus Löffler, rechts Bürgermeister Jens Korn
Mit Urkunde, Blumen und silberner Bürgermedaille wurden Franz Behrschmidt, Isabella Leipold und Andreas Buckreus sen. (Mitte v. links) ausgezeichnet. Es gratulieren von links Landrat Klaus Löffler, 2. Bürgermeister Sven Hofmann, Stadtrat Bernd Stöcker, dritter Bürgermeister Andreas Buckreus jun. und Bürgermeister Jens Korn.
Wenn ein Frankenwäldler sagt „Bassd scho“, dann ist das meistens das höchste Lob, das man bekommen kann. Doch mit einem „Bassd scho“ will man es in der Stadt Wallenfels nicht bewenden lassen, wenn es heißt, verdiente Vereinsfunktionäre und Ehrenamtliche zu ehren und ihnen zu danken. Deshalb lädt die Stadt regelmäßig zu einem Bürgerempfang mit Ehrungen ein.
Gerade deshalb betonte Bürgermeister Jens Korn in seiner Laudatio auch, dass alle diese Menschen, egal in welchem Verein oder Organisation, Außergewöhnliches leisten, sich einsetzen für andere, nicht nur an sich selbst, sondern an den Nächsten denken. Sie stellen sich in den Dienst der Stadt, ihrer Bewohner und Vereine und arbeiten zum Wohl der Allgemeinheit. Welche Wertschätzung ihnen zukommt, das zeigt auch die Anwesenheit von Landrat Klaus Löffler und Dekan Detlef Pötzl sowie etlichen Stadträten. Korn betonte, dass das Ehrenamt in der Stadt Wallenfels immer gewürdigt und unterstützt wird, sei es bei der Feuerwehr oder aktuell mit der Sanierung und den Umbau der Turnhalle. Dies war auch früher so, die Stadträte und der Bürgermeister waren sich stets der Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit bewusst. Deshalb soll dieser Ehrungsabend auch ganz den Männern und Frauen gehören, die geehrt werden für ihre jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit, für ihr Engagement und ihre Vorbildfunktion. „Außerdem, und das ist mein Wunsch, soll es ein Gedankenanstoß sein, öfter mal Danke zu sagen, Lob auszusprechen, nicht nur für große, sondern vor allem für die kleinen Dinge im Alltag“, gab Korn den Zuhörern mit auf den Weg. Und wenn man bedenkt, dass bei 33 Geehrten insgesamt bereits 780 Jahre ehrenamtliche Arbeit zusammengekommen sind, dann ist ein großes Danke wirklich angebracht.
Einen besonderen Moment bezeichnete Landrat Klaus Löffler den Ehrungsabend im Kulti in Wallenfels. Einen Empfang für die Menschen, die mit Herz und Hand und einem Riesenengagement die Stadt Wallenfels und den Landkreis Kronach jeden Tag weiterentwickeln. Ein Gefühl für die Heimat, gemeinsam die Zukunft gestalten und dafür brennen, dass nur ein Miteinander alle weiterbringt. Und dafür braucht es manchmal auch einen kleinen Ansporn, so wie ein Danke von Seiten der Stadt, ein Danke an all die, ohne die es in Vereinen, in Organisationen und im Gemeindeleben nicht gehen würde. Füreinander da sein und gemeinsam Verantwortung übernehmen, das ist es, was es braucht, um die Zukunft der Stadt und des Landkreises in die eigenen Hände zu nehmen.
Das Schlusswort sprach Dekan Detlef Pötzl, der meinte, dass eigentlich schon alles gesagt sei. Aber Danken kann man nicht oft genug. Eine Kultur der Wertschätzung und Achtung verdient es, dass das Engagement auch mit einem innigen Vergelt’s Gott gewürdigt wird. Alle Geehrten seien unterschiedlich tätig, sie haben unterschiedliche Funktionen in der Gesellschaft und der Kirche inne, aber auf alle kann man stolz sein. „Macht halt bitte weiter so und motiviert auch den Nachwuchs“, bat Detlef Pötzl zum Schluss.
Zusammen mit den Vertretern der Fraktionen, Andreas Buckreus (SPD), Bernd Stöcker (CSU) und Markus Schön (FW) nahm Bürgermeister Jens Korn die Ehrungen vor. Jeder der Geehrten, egal ob mit Gold, Silber oder Bronze ausgezeichnet, bereichert das Leben in der Stadt und damit das Leben der Menschen, die hier leben. Sie alle wurden von den Vereinen und Organisationen vorgeschlagen, in denen sie aktiv sind. Das zeigt auch von der großen Wertschätzung. Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Musikverein Wallenfels unter der Leitung von Yvonne Deckelmann. All den zu Ehrenden, die verhindert waren, werden die Ehrennadeln natürlich nachgereicht.
Die goldene Ehrennadel erhielten:
Alfred Klinger FF Wolfersgrün, Fähnrich seit 40 Jahren
Anita Schnabrich Seniorenclub incl. Besuchsdienst seit 40 Jahren
Marga Müller Tennisverein Wallenfels, Buchhaltung seit 43 Jahren
| Die silberne Ehrennadel erhielten: | |
| Jens Korn | Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis, 2. Vorsitzender 27 Jahre |
| Dieter Müller | Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis, Kassierer 27 Jahre |
| Ulla Barthel | VdK Wallenfels, 1. Vorsitzende 25 Jahre |
| Bernhard Müller | Gesangverein Cäcilia, Notenwart 26 Jahre |
| Gisela Hänel | Tennisverein Wallenfels, Schriftführer 27 Jahre |
| Michael Stumpf | Unterstützungskasse, Hilfskassierer 14 Jahre, Kassierer 21 Jahre |
| Peter Düthorn | Freie Wähler, Schriftführer 31 Jahre |
| Peter Hänel | Freie Wähler, 1. + 2. Vorsitzender 31 Jahre |
| Burkhard Zeuß | Freie Wähler, Kassierer 31 Jahre |
| Die bronzene Ehrennadel erhielten: | |
| Daniel Brehm | FWV Schnaid, 1. Obmann seit 20 Jahren |
| Christine Fischer | FWV Schnaid, Kassierer 19 Jahre |
| Sieglinde Stumpf | FWV Schnaid, Werbewart 20 Jahre, Schriftführerin 10 Jahre |
| Ute Schlee | VdK Wallenfels, 2. Vorsitzende 15 Jahre |
| Christopher Zeuß | VdK Wallenfels, 3. Vorsitzender 18 Jahre |
| Brigitte Stöcker | VdK Wallenfels, Kassierer 18 Jahre |
| Elke Gampert | VdK Wallenfels, Schriftführerin 16 Jahre |
| Marianne Betz | VdK Wallenfels, Beisitzerin 23 Jahre |
| Elisabeth Schneider | VdK Wallenfels, Beisitzerin 20 Jahre |
| Barbara Burger | VdK Wallenfels, Frauenbetreuerin 20 Jahre |
| Maria Rebhan | VdK Wallenfels, Jugend- u. Frauenbetreuerin 15 Jahre |
| Steffen Stumpf | Dorfgemeinschaft Schnaid, Kassier 15 Jahr |
| Elfriede Zeuß | Gesangverein Cäcilia, Kassier 15 Jahre |
| Diana Schütz | Frankenwaldfreunde Wolfersgrün, 1.+2. Vorsitzende 18 Jahre |
| Harald Schneider | MV Wallenfels, Kassier 17 Jahre |
| Christel Schmitt | Seniorenclub inkl. Besuchsdienst seit 19 Jahren |
| Barbara Hahn | Seniorenclub inkl. Besuchsdienst seit 13 Jahren |
| Markus Schütz | SV Wolfersgrün/Neuengrün, 1. Vorsitzender 16 Jahre |
| Sabine Schuberth | SV Wolfersgrün/Neuengrün, 3. Vorsitzende 16 Jahre |
| Sonja Müller | Unterstützungskasse, Beitragssammlerin 15 Jahre |
| Hedwig Totzauer | Bürgerschaftliches Engagement 20 Jahre |
„Ehre, wem Ehre gebührt“ – dieses Zitat trifft auf die vier Männer und eine Frau so exakt zu, wie man sich nur denken kann. Diese fünf Persönlichkeiten hat der Stadtrat als würdig befunden, sich in den Kreis der Träger der Bürgermedaillen einzuordnen. Sie alle haben sich „große Verdienste um das Gemeinwohl der Stadt Wallenfels erworben“, so heißt es im Grundsatzbeschluss vom 17.12.1970, mit dem diese Auszeichnung gestiftet wurde. Die Anzahl der lebenden Träger ist begrenzt, die Vorschläge für diese Ehrungen kommen aus den Reihen des Stadtrates und sind etwas ganz Besonderes. Bisher haben nur 26 Bürger und Bürgerinnen die Auszeichnung der silbernen und goldenen Bürgermedaille bekommen, zuletzt Gisela Neuner-Leipold im Jahr 2017.
Wie Bürgermeister Jens Korn ausführte, zeichnet diese fünf Persönlichkeiten, die nun geehrt werden, über Jahrzehnte das aus, was man „Bürgersinn“ nennt. Und auf sie trifft das (etwas abgewandelte Zitat) von John F. Kennedy voll und ganz zu: „Frage nicht, was Wallenfels für dich tun kann, sondern frage, was du für Wallenfels tun kannst.“ Diese fünf stellten sich immer die zweite Frage und sorgen auf diese Weise dafür, dass „ihre“ Stadt Wallenfels lebens- und liebenswert wird. Zwar können die Politiker Straßen, Schulen, Schwimmbäder und mehr bauen, eines können sie nie alleine, den Menschen das Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Heimat geben.
Isabella Leipold – Sie war schon immer eine Frau der Zahlen, beruflich und privat, und sie setzt ihre Fähigkeiten für die Allgemeinheit ein. In mehreren Vereinen war und ist sie die „Schatzmeisterin“ und führt seit vielen Jahren die Kassengeschäfte. So bei der Wallenfelser Fousanocht, den Theaterfreunden und der Kirchweihgesellschaft. Doch damit nicht genug, als Mitglied der Kirchenverwaltung und später als Kirchenpflegerin behauptete sie sich 17 Jahre lang in einer Welt, die hauptsächlich von Männern geprägt ist. In ihre Amtszeit fielen schöne aber auch unschöne Dinge des kirchlichen Lebens, aber Isabella Leipold hat sich immer mit viel Leidenschaft und Energie eingesetzt und tragkräftige Lösungen gefunden. „Und wenn wir dich so anschauen, bist du der beste Beweis, dass das Ehrenamt jung hält“, schloss Bürgermeister Jens Korn seine Laudatio.
Der zweite neue Träger der Silbernen Bürgermedaille ist Franz Behrschmidt. Über ihn könnte man wahrscheinlich ein Buch mit unzähligen Seiten schreiben. Er ist seit seiner Jugend ehrenamtlich engagiert, angefangen mit der Leitung der katholischen Jugend, dem Amt des Kirchenpflegers, das er ganze 17 Jahre ausführte bis hin zum Vorbeter und Wallfahrtsführer. Und dies nur im kirchlichen Bereich. Damit nicht genug, eng mit dem kirchlichen Engagement verbunden ist sein Einsatz für die Ortsgeschichte und Heimatpflege, 1998 gründete er mit anderen Gleichgesinnten den Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis und ist seitdem auch dessen Vorsitzender. Mehrere Bücher und zahlreiche Kalender sind hier bereits entstanden. Das Erbe der Vorväter erhalten und die Geschichte bewahren, das hat sich Franz Behrschmidt auf seine Fahne geschrieben. Er beleuchtet auch die schwierigen Ecken, so den Missbrauch, wo er sich sehr für die Betroffenen einsetzt. Aber auch die Heimatgeschichte darf nicht vergessen werden, so erinnerte er an den Todesmarsch durch Wallenfels 1945, durch Zeitzeuginnen unterlegt. 1999 wurde er zum Ortsheimatpfleger bestellt und schafft es immer wieder, die Geschichte seiner Heimat sichtbar zu machen.
Wer an Wallenfels denkt, der denkt an die Flößerei. Und wer an die Flößerei denkt, der kommt an Andreas Buckreus sen. nicht vorbei. Vielseitig in die Vereine der Stadt Wallenfels eingebunden, er stand z.B. jahrzehntelang auf dem Fußballplatz bis zur Altherrenmannschaft, war und ist seine große Leidenschaft die Flößerei. Seit 1979 steht er als aktiver Flößer auf der Kuppel, hat vom legendären Homererich die Aufgabe des „Floßeinteilers“ übernommen, ein Job, der Übersicht, Nervenstärke und Fingerspitzengefühl erfordert. „Du warst und bist es auch noch heute, das Gesicht der Flößerei in Wallenfels“, betonte Bürgermeister Korn in seiner Laudatio. Diese Angelegenheiten hat Andreas Buckreus sen. immer klug vertreten und den Verein auch durch schwierige Zeiten geführt. Als „Flößernikolaus“ hat er „seinen Flößern“ jahrelang die Leviten gelesen und nach eigener Aussage „vier Landräte vermöbelt“. Wallenfels und die Flößerei auch landesweit bekannt gemacht hat der verdiente Flößer beim Auftritt im Bayerischen Fernsehen, als er betonte „Es ist das Erbe unserer Vorfahren und die wollen wir nicht vergessen“.
Noch zwei verdiente Bürger wären ausgezeichnet worden. Doch leider sind beide aus guten Gründen verhindert. Zum einen Günther Blumenröther, der genau an diesem Tag seine Goldene Hochzeit feierte und deshalb im Urlaub weilte. Zum zweiten Walfried Schmittnägel, er hat sich besonders um die Unterstützung aller Vereine im caritativen Sinne verdient gemacht. Er ist leider krankheitsbedingt nicht in der Lage gewesen, zu kommen. Aber die Ehrung für Günther Blumenröther und Walfried Schmittnägel wird auf jeden Fall in einem würdigen Rahmen nachgeholt.
Zum Schluss sagte Bürgermeister Jens Korn allen „neuen“ Trägern der silbernen Bürgermedaille noch ein herzliches Vergelt’s Gott für ihr großes Engagement für die Stadt und ihre Bürger. Es ist nicht selbstverständlich, aber wenn man soviel Herzblut hineinsteckt wie diese Frau und die vier Männer, dann sollte es Motivation für alle sein, egal ob jung oder alt, sich für ihre Stadt, ihre Gemeinde und vor allem für ihre Heimat einzusetzen. Dank und Anerkennung zollte auch Landrat Klaus Löffler, der das persönliche Engagement bewunderte und stolz auf solche Bürger ist, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen. Danke sagte er auch der Stadt Wallenfels, die dieses Engagement auch entsprechend würdigt.