Vereinsnachrichten

Wechsel in der Vereinsführung

Einen spürbaren Generationenwechsel vollzog die Ortsgruppe im Frankenwaldverein bei ihrer Jahresversammlung. Nach 21 Jahren an der Spitze des Vereins gab Jürgen Schlee die Führung in die Hände von Mario Stöcker, bleibt aber zusammen mit Florian Lutz einer der beiden Stellvertreter des neuen Vorsitzenden. So verbinden sich Erfahrung und Engagement zweier Generationen. Erster Bürgermeister Jens Korn sprach von einer Ära, die Schlee über die vielen Jahre geprägt und die Wallenfelser Ortsgruppe zu einem innovativen Heimatverein habe werden lassen. Die Berichte der Vorstandschaft und der einzelnen Fachbereiche zeigten eindrucksvoll die Vielfältigkeit, welche die Ortsgruppe auszeichnet.

In seinem persönlichen Rückblick spannte Jürgen Schlee einen breiten Bogen von seinem Amtsantritt im Jahr 2003 bis hin zu den heutigen Themenfeldern. Die Ortsgruppe habe damals massiv unter einem Mitgliederrückgang und Überalterung gelitten. Diese Entwicklung konnte nicht nur gestoppt, sondern ins Positive umgekehrt werden. Derzeit sei man mit 366 Mitgliedern eine der größten Ortsgruppen im Frankenwaldverein. Der scheidende Vorsitzende bezeichnete das 100-jährige Jubiläum im Jahre 2004 mit Festkommers und Sternwanderung als besonderen Höhepunkt seiner Amtszeit. Beeindruckend seien aber auch die großartigen Familientage mit verschiedenen Themen, wie „Ritter und Burgfräulein“, „Zirkus“ und „Auf den Spuren der Indianer“ gewesen, zu denen jeweils mehrere Hundert Besucher kamen. Nicht vergessen werden sollen die vielen Tagesfahrten und die tollen Aktionen in den Ferienprogrammen. Aber auch auf überregionaler Ebene durfte sich die Ortsgruppe immer wieder als guter Gastgeber einbringen: der Frankenwaldtag 2006, der Frankenwaldadvent 2012 in der Stadtpfarrkirche, die Herbststernwanderung 2015 und die Frühjahrssternwanderung 2022. „Besonders sind mir die Drei-Länder-Treffen ans Herz gewachsen, eine länderübergreifende Verbindung zwischen Wanderfreunden aus Thüringen, Sachsen und Bayern“, so Schlee in seinem Resümee. Spürbar beeinträchtigt sei das Vereinsleben aber dann durch die Corona-Pandemie gewesen, welche zusätzliche Herausforderungen mit sich brachte.

Ein dauerhaftes Anliegen war es in all den Jahren, die Wanderinfrastruktur intakt zu halten. Das mit großem Ehrgeiz von 2006 bis 2008 entwickelte „Wanderzentrum Wallenfels“ suchte in der Gestaltung seines Gleichen und auch heute noch profitieren Wanderer von diesen Errungenschaften. Man durfte Ideengeber für das wunderbare „NaturErlebnis Leutnitztal“ sein, einem von Familien gerne genutzten Wasserspielplatz. Ebenso tragen die jährlichen Landschaftssäuberungsaktionen die Handschrift der Ortsgruppe. Natürlich gehörte auch eine Vielzahl von Wanderungen, mit einem breiten Spektrum an Themen, wie Kultur, Geologie, Flora und Fauna, zu den Angeboten. Der scheidende Vorsitzende betonte mehrfach das Wir-Gefühl, das für eine erfolgreiche Arbeit notwendig sei. Er dankte den unzähligen Wegbegleitern, die ihn in den langen Jahren unterstützt haben. Ohne deren Hilfe sei auch eine Vorstandschaft, aus der er insbesondere seinen langjährigen Vertreter Michael Stöcker hervorhob, nicht handlungsfähig. Sein Dank galt aber auch der Stadt Wallenfels und dem Hauptverein in Naila für das stets verlässliche Miteinander.

Die jeweiligen Fachreferenten gaben einen Überblick über ihre Bereiche und zum Teil wurden diese Aufgaben auch in neue Hände gelegt. Der Wanderwart Michael Stöcker zählte für das Berichtsjahr einige schöne Wanderungen auf, insbesondere die Morgenwanderung zur Radspitze. Er wünschte sich für die Zukunft eine noch regere Beteiligung an den stets interessant gestalteten Touren. Wegewart Ludwig Wunder berichtete von den derzeitig schwierigen Bedingungen für Wegemarkierung in den heimischen Wäldern. Er ging auch auf das neue „Flößerwegla“ ein, das heimatgeschichtliche Aspekte auf einer Rundwanderung durch Wallenfels aufgreift. Naturschutzwart Alexander Schlee blickte mit etwas Wehmut auf die vielen unvergesslichen Aktivitäten während seiner Tätigkeit zurück, ob es Wanderungen in der Natur waren oder auch die Ausgestaltung eines Bauminformationspfades am Silberberg sowie die Ausstellung von Wildtieren speziell für Kinder und Familien. Er übergibt seine Aufgabe an Christin Müller-Lisa, die über die selbige Leidenschaft zur Natur verfügt und ihr berufliches Wissen als Försterin und Jägerin gerne einbringt. Ebenso leidenschaftlich haben Silke Schirmer und Dr. Christine Müller-Hümmrich das Familienressort geleitet. Herausragend waren im Berichtszeitraum, die Halloween-Feier am Herrgottswinkel oder die jeweiligen Ferienprogrammpunkte. Für Silke Schirmer wird künftig Miriam Schirmer als weitere Familienreferentin mitwirken. Die Finanzen und die Mitgliederverwaltung des Vereins sind bei Elke Klug-Mähringer und Christa Förner in besten Händen. Dies wurde auch durch die Kassenprüfer Michael Förner und Anja Schlee-Assion eindrucksvoll bestätigt. Dennoch zwingen steigende Ausgaben bei zuletzt gesunkenen Mitgliederzahlen zu einem sparsamen Wirtschaften.

Die Satzung aus dem Jahr 2010 war nicht mehr zeitgemäß und so entschloss man sich zu einer Überarbeitung. „Eine moderne Vereinsarbeit braucht ein modernes Regelwerk“, so der scheidende Vorsitzende Jürgen Schlee. Mitglied Mario Stöcker hatte sich eingehend mit der Neufassung beschäftigt. Diese wurde einstimmig von den Anwesenden angenommen. Neben geänderten Funktionsbezeichnungen, unter anderem heißt der frühere „Obmann“ nunmehr „Vorsitzender“, wurden auch inhaltliche und redaktionelle Anpassungen vorgenommen.

Hauptvorsitzender Roland Wolfrum zeigte sich beeindruckt von der Vielfältigkeit der Wallenfelser Ortsgruppe, die eine positive Ausstrahlung habe und bestens vernetzt sei. Erster Bürgermeister Jens Korn sprach von einem Heimatverein mit modernem Anstrich, bei dem Pflicht, Leidenschaft und Innovation gelebt werden. Auch Heimatpfleger Franz Behrschmidt schwärmte von den Aktivitäten der Ortsgruppe, die Wallenfels bereichern. Man sei als Verein in der Öffentlichkeit präsent und werde wahrgenommen.

Vor den Neuwahlen wurden noch verdiente Mitglieder mit einem Buchgeschenk aus dem Vereinsausschuss verabschiedet. Silke Schirmer gehörte seit 2009 dem Gremium an und fungierte zuletzt als Schriftführerin und Familienwartin. Alexander Schlee, bereits seit 2006 Ausschussmitglied, hatte 15 Jahre lang das Amt des Naturschutzwartes inne. Mitglied Michael Förner trat 2003 in die Vereinsführung ein, kümmerte sich vorwiegend um die zahlreichen Wanderbänke und war zehn Jahre Kassenprüfer im Verein. Verabschiedet wurde auch Bruno Krinke, der seit 2009 dem Ausschuss angehörte und in dieser Zeit für die Verteilung der Wegeflyer verantwortlich war.

Neuwahlen

Die Neuwahlen, die durchgängig einstimmig erfolgten, ergaben folgende Aufgabenverteilung in der Vorstandschaft: 1. Vorsitzender Mario Stöcker, stellvertretende Vorsitzende Jürgen Schlee und Florian Lutz, Kassiererinnen Elke Klug-Mähringer und Christa Förner, Schriftführerin Regina Baierlipp. Die Tätigkeiten der einzelnen Fachreferenten werden übernommen von Michael Stöcker (Wege), Jürgen Schlee (Wandern), Christin Müller-Lisa (Naturschutz) sowie Dr. Christine Müller-Hümmrich und Miriam Schirmer (Familie). In den Vereinsausschuss wurden gewählt: Jens Kremer, Heike Krump, Stephan Lunk, Gerd Schramm, Martin Simon und Ludwig Wunder. Als Kassenprüfer werden Anja Schlee-Assion und Gerd Schramm tätig sein.

Neu an der Vereinsspitze

Der 39-jährige Mario Stöcker ist seit etwa zwei Jahrzehnten als Mitglied eng mit dem Frankenwaldverein verbunden. Bereits von 2009 bis 2015 gehörte er dem Vereinsausschuss an. Trotz seines zwischenzeitlich berufsbedingten Umzugs nach Mittelfranken unterstützte er den Verein weiterhin. Dass der studierte Diplomingenieur für Maschinenbau mit seiner Frau und den beiden Kindern nunmehr wieder im Frankenwald lebt, zeigt seine tiefe Verbundenheit zur Heimat. Das Thema Familie ist eines der Aufgabenfelder, dass den frisch gewählten Vorsitzenden so reizt. Er liebt es aber auch in der heimischen Natur unterwegs zu sein, ideale Voraussetzungen für die Übernahme dieses Ehrenamtes.

Infomaterial zum Wandern

Ein besonderes Anliegen war es bei der Jahresversammlung dem scheidenden Vorsitzenden Jürgen Schlee, dem langjährigen Beauftragten für die Wegeflyer, Bruno Krinke zu danken, auch wenn dieser ungern im Rampenlicht stehe. Verlässlich und akribisch hat Krinke stets dafür gesorgt, dass Wanderer an vier Wandertafeln im Stadtgebiet auf die gedruckten Broschüren mit Informationen zu den 16 Wanderwegen in der Region zugreifen konnten. Sage und schreibe 56.485 Flyer hat Bruno Krinke in den 15 Jahren an die Wanderer gebracht. Der finanziell von der Stadt Wallenfels getragene Service werde gerne und dankbar angenommen. Der Dank galt auch Krinkes Ehefrau Sieglinde, die sich ebenfalls mit einbrachte.