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Wallenfelser Wilde Rodach Bote
Ausgabe 6/2024
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eigentlich muss man es nicht mehr extra erwähnen: Schnelles Internet gehört heutzutage genauso zur notwendigen Infrastruktur wie Straßen, Wasser- und Kanalanschluss. In den letzten 15 Jahren hat die Stadt Wallenfels deshalb auch mit viel Aufwand den Ausbau des Breitbandnetzes vorangetrieben.

Die Anstrengungen haben gefruchtet. Heute ist unsere Stadt zum großen Teil mit Bandbreiten von mindestens 30 bis 50 Mbit versorgt. Dabei hatten wir bislang mit der Firma Smartservice aus Naila einen regionalen Partner. Sie war lange Zeit das einzige Unternehmen, das sich überhaupt für Wallenfels interessiert hat. Allerdings ist die Entwicklung des Internets rasant. Mittlerweile wurde der Glasfaseranschluss ins Haus von der Landes- und Bundespolitik zum Ziel erklärt. In Wallenfels verfügen leider nur die wenigsten Grundstücke über einen direkten Glasfaseranschluss. Dies kann sich nun ändern, denn endlich tritt die Telekom auf den Plan.

Im vergangenen Jahr hat die Firma Glasfaser Plus, eine Tochter der Deutschen Telekom, ihr Interesse erklärt, einen Teil der Haushalte in Wallenfels mit einem Direktanschluss zu versorgen und das ohne Mittel des Staates oder der Stadt Wallenfels. Leider wird der sogenannte „Eigenwirtschaftliche Ausbau“ nicht allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Die Telekom beschränkt sich nämlich auf den Hauptort und lässt auch hier mit dem Allerswald, dem Geusergrund, und dem Tanganger wichtige Siedlungsgebiete außen vor.

In den kommenden Tagen wird das Unternehmen kräftig die Werbetrommel rühren, denn der Ausbau soll noch in diesem Jahr beginnen. Neben einem Informationsmobil, das am Marktplatz steht, erhalten Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, in den nächsten Wochen Besuch durch Außendienstmitarbeiter der Telekom. Die Damen und Herren werden Ihnen an der Haustür entsprechende Verträge mit dem Unternehmen anbieten.

Die Telekom sichert sich mit dem teilweisen Ausbau im Hauptort die Filetstückchen. Um die Bereiche, die weniger wirtschaftlich sind, muss sich abermals die Stadt kümmern. Und dabei können wir auf Hilfsprogramme von Land und Bund zurückgreifen, die sich zunächst sehr großzügig anhören: Beide wollen mit ihren Programmen 90% zum Ausbau des schnellen Internets beisteuern. Was zunächst verlockend klingt, wird für uns im Kleingedruckten jedoch problematisch. Denn die Förderung aus München ist gedeckelt auf 6.000 Euro pro Anschluss. Für die 216 Anschlüsse stehen uns also 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Pech für uns: Nach den vorliegenden Angeboten reicht der gedeckelte Zuschuss bei weitem nicht für eine 90%ige Förderung. An der Stadt bliebe so ein mittlerer sechsstelliger Betrag hängen.

Auch das Bundesprogramm hat einen Haken: Hier sind die Kosten zwar nicht gedeckelt, doch es handelt sich um ein Bewerbungsverfahren, das noch dazu sehr bürokratisch ist. Ob wir zum Zuge kommen, ist unsicher. Der Stadtrat steht nun vor der schwierigen Aufgabe zu entscheiden, wie es weitergeht.

Freuen dürfen wir uns alle auf jeden Fall auf den Ostermarkt, der am Palmsonntag ab 13 Uhr in unserer Ortsmitte stattfindet. Dann wird unser Marktplatz wieder seinem Namen gerecht. Vereine, Privatpersonen und Händler werden wieder viel rund um das Osterfest anbieten. Schauen Sie vorbei, auch die heimischen Geschäfte freuen sich am verkaufsoffenen Sonntag über Ihren Besuch.

Ihr
Jens Korn