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wer jenseits der 40 und hier aufgewachsen ist, der kann sich noch an die „gute alte Zeit“ erinnern, als es in unserer Stadt sieben Metzger, drei Bäcker, zwei Lebensmittelmärkte und oben drein sogar noch den Schlecker gab. Das alles ist größtenteils Geschichte. Entsprechend haben die Bürgerinnen und Bürger 2014 in einer Haushaltsbefragung die schlechte Einkaufssituation mit weitem Abstand als den größten Mangel in Wallenfels angesehen. Seitdem hat sich die Lage durch die Schließung der letzten beiden Metzgereien noch verschärft.
Der Stadtrat hat nun in seiner jüngsten Sitzung einen wichtigen Schritt gemacht, um die „Nahversorgung“ in Wallenfels deutlich zu verbessern und für die Zukunft zu sichern. Die Mitglieder beschlossen, einen Bebauungsplan für ein Nahversorgungszentrum „Am Leutnitztal“, direkt an der Ausfahrt zur B 173, aufzustellen. Der Investor, die Firma WS Gewerbebau GmbH aus Uhlstädt bei Rudolstadt, will zunächst einen ersten Bau für einen Lebensmittelmarkt mit Frischetheke, einen Getränkemarkt und einen Bäcker mit kleinem Café, errichten. Auf dem Gelände ist perspektivisch noch Platz für einen zweiten Markt.
Der Beschluss vom Montag vergangener Woche ist der erste formale Schritt auf dem Weg zum Nahversorgungszentrum. Vor uns liegt nun das notwendige Bauleitplanverfahren, bei dem vor allem die sogenannten „Träger öffentlicher Belange“ zu hören sind: Von der katholischen Kirche, über den Naturschutz bis hin zur Telekom. Es wird voraussichtlich ein Jahr dauern und ist die Grundlage für den Bauantrag. Bis wir also am Leutnitztal unsere Einkäufe erledigen können, dauert es mindestens noch zwei Jahre.
Für solche Projekte braucht es einen langen Atem. Seit meinen ersten Gesprächen mit dem Handelsunternehmen, das sich bei uns ansiedeln will, sind bereits zwei Jahre vergangen. Es folgten Termine mit Behörden, Grundstückseigentümern und schließlich dem Investor. All die investierte Zeit wird sich dann gelohnt haben, wenn wir die Versorgungssituation in unserer Stadt nachhaltig verbessern und Wallenfels damit auch ein Stück attraktiver machen konnten. In der Zwischenzeit können wir alle etwas für die Nahversorgung in Wallenfels tun, indem wir konsequent bei unseren Geschäften vor Ort kaufen.
Sie erhalten diesen Wilde Rodach Boten mitten in der Karwoche. An seinem Ende steht mit dem leeren Grab am Ostermorgen die Hoffnung aller Christen. Auch die Natur feiert in diesen Tagen „Auferstehung“, es grünt und blüht an allen Orten. Ich wünsche uns allen und besonders jenen, die es gerade schwer haben, dass Ihnen diese Zeit Zuversicht schenken möge.
Ein frohes und gesegnetes Osterfest wünscht