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Wildpoldsrieder Duranand
Ausgabe 616/2024
Heimatdorf
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Gemeinde Wildpoldsried und Krieger- und Soldatenkameradschaft geben Buch heraus

Einladung zur Premiere – Buchvorstellung

mit Autor Leo Hiemer und musikalischer Umrahmung von Sebastian Jung und Doreen Brunner

Mittwoch, 8. Mai 2024, 19:30 Uhr im KULTIVIERT Dorfsaal

„Erinnerung als Mahnung zum Frieden“ steht auf dem umgestalteten Kriegerdenkmal in Wildpoldsried. „Erinnerung“ ist auch das Thema von Autor und Filmemacher Leo Hiemer, der mit der Recherche der Schicksale der Toten des Zweiten Weltkriegs aus und in der Gemeinde beauftragt wurde. In diesem Buch schildert er 139 Lebensläufe, berichtet von Soldaten der deutschen Wehrmacht, aber auch von Zivilisten, Zwangsarbeitern sowie feindlichen Soldaten.

Die Gemeinde Wildpoldsried nennt sich „Energie- und Heimatdorf“. Zu einem Heimatdorf gehört die Bewahrung des kulturellen Erbes aber eben auch die kritische Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit. Ein besonders heikles Kapitel ist dabei die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. Den Toten dieses verheerenden Krieges aus und in der Gemeinde Wildpoldsried setzt dieses Buch auf ganz besondere Weise ein Denkmal.

Eine Anfrage des Vorsitzenden der Krieger- und Soldatenkameradschaft Wildpoldsried brachte im Sommer 2021 den Stein ins Rollen. Das Kriegerdenkmal sollte anlässlich des 150. Gründungsjubiläums im Jahr 2022 renoviert und optisch mehr in den Vordergrund gerückt werden. Sofort erkannte ich die personell sehr günstige Konstellation von Verantwortlichen für dieses Vorhaben: eine sehr aktive und engagierte Vorstandschaft um den ersten Vorsitzenden Willi Schlecht mit seinem Stellvertreter und Gemeinderat Guido Eberle sowie mit mir als Erste Bürgermeisterin, der Erinnerungskultur ein Herzensanliegen ist. Ermuntert und den Rücken gestärkt haben uns dabei der schwäbische Bezirksheimatpfleger Christoph Lang und Michael Ritter vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege. Rasch konnten drei wichtige Partner für das Projekt gewonnen werden: Franz Probst (†), Steinmetz und Künstler aus Betzigau, für die Umgestaltung des Denkmals, der leider während des Projekts verstorben ist. Leo Hiemer als Autor und Historiker für die Recherche und Ausarbeitung der Biografien sowie der Arbeitskreis für Kultur und Geschichte Wildpoldsried, vor allem Albert Wegmann (†), ebenfalls zwischenzeitlich leider verstorben, und Johannes Vetter.

Zusammen mit der gemeindlichen Kulturbeauftragten Eva Köllner wurde ein dreiwöchiges Themenprogramm „Erinnerung als Mahnung zum Frieden“ durchgeführt und fand mit den Feierlichkeiten zum Volkstrauertag 2022 und der 150-Jahrfeier des Krieger- und Soldatenvereins seinen Höhepunkt. Am neu geschaffenen Friedensplatz wurde das umgestaltete Kriegerdenkmal samt einer „digitalen Erweiterung“ um die Lebensläufe aller Toten eingeweiht.

Neben der Umgestaltung des Kriegerdenkmals und die Bewahrung unseres Wissens über die Toten des Zweiten Weltkriegs für heute und morgen war allen Beteiligten auch die Umwidmung des Standorts des Kriegerdenkmals zum „Friedensplatz“ ein Anliegen. Denn der Frieden ist das höchste Gut des menschlichen Zusammenlebens, die Grundlage für die freie Entfaltung der Persönlichkeit und ein demokratisches Staatswesen. Dieses Buch soll deshalb nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zur Nachahmung anregen.

Erste Bürgermeisterin