Ihr Dienst war kein Allerwelts-Job
„Mit ihr haben wir eine erfahrene Fachkraft erhalten, die auch schwierige Aufgaben zu meistern weiss“. Das sagte Adolf Röder, Gründungsvorsitzender des Vereins für ambulante Krankenpflege Betzigau, Haldenwang und Wildpoldsried, als am 2. Januar 1981 die Ordensfrau der Salvatorianerinnen, Schwester Gerburg Kühne, ihren Dienst als hauptamtliche Pflegekraft antrat. Über 35 Jahre hat Schwester Gerburg in unserer Gemeinde segensreich gewirkt. Im Alter von 84 Jahren ist sie am 18. Januar im Kloster Neuwerk/Westfalen gestorben.
Mit dem bürgerlichen Namen Hannelore Kühne wurde Schwester Gerburg 1940 in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester trat sie 1960 in den Orden der Salvatorianerinnen ein. Ihr Noviziat verbrachte sie in der Gemeinde-Krankenpflege. 1962 kam sie nach Mönchengladbach und arbeitete dort als Stationsschwester in einer chirurgischen Männerabteilung. 1965 folgte die Versetzung nach Schöllnach bei Deggendorf/Niederbayern. 15 Jahre wirkte sie dort in der Gemeinde-Krankenpflege, ehe sie 1980 als ausgebildete Fachschwester in die klösterliche Niederlassung Börwang wechselte.
Pflege rund um die Uhr
Als Stationsleiterin des neu gegründeten ambulanten Krankenpflegevereins Betzigau- Haldenwang-Wildpoldsried kam von Beginn an viel Arbeit auf Schwester Gerburg zu. Schon bald war sie mit 35 Patienten in den drei Gemeinden voll ausgelastet. Bis zu 10 Stunden täglich fuhr sie von Ort zu Ort und pflegte auf Zuweisung der Hausärzte vor allem alleinstehende Patienten. Wenn notwendig, leistete sie auch sonntags und nachts Dienst bei Schwerkranken oder Sterbenden. Erst einige Monate nach ihrem Amtsantritt erhielt sie Entlastung durch weitere Mitarbeiterinnen in der Pflege.
Nach den vielen Jahren körperlicher Anstrengungen bekam Schwester Gerburg ihre gesundheitlichen Grenzen zu spüren. Im Blick auf ihre Zukunft machte sie 1995 zusätzlich die Ausbildung zur medizinischen Fußpflegerin. Mit dieser neuen Aufgabe konnte sie weitere 20 Jahre den Menschen besondere Zuwendung schenken.
„Pflegebedürftig und zuletzt ans Krankenbett gebunden, rief Gott sie am 18. Januar nach 62 Ordensjahren heim in seinen Frieden“, teilt die Deutsche Provinz der Salvatorianerinnen in Kerpen mit.